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Überraschendes 2:1 (2:0) in Bremen weckt die MSV-Lebensgeister
Grlic sieht doppeltes Zeichen

MSV: Überraschendes 2:1 (2:0) in Bremen weckt die Lebensgeister
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Gellende Pfiffe für die Stars, Riesen-Jubel beim krassen Außenseiter!

Gravierender hätten die Bilder, die sich Samstag um 17.20 Uhr in Bremen abspielten, nicht sein können. Der MSV sorgte mit dem 2:1 (2:0)-Erfolg beim ehemaligen Titelaspiranten für einen Paukenschlag im Abstiegskampf. Erstmals seit Monaten stehen die Zebras nicht im akuten Rotlicht-Bezirk. "Erst haben unsere Fans für ein Zeichen in der Kurve gesorgt, da sie erst nach unserem Aufwärmen auf ihre Plätze gegangen sind. Ich hatte gedacht, es wären nicht viele Leute mit und der Block sei deswegen leer, aber beim Einlaufen habe ich die Anhänger gesehen. Danach haben wir als Team ein Signal auf dem Platz gegeben", stellte Leitwolf Ivica Grlic fest.

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Ein sichtlich erleichterter Duisburger Coach Rudi Bommer atmete tief durch: "In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut agiert und sind zurecht mit 2:0 in Führung gegangen. Bremen hat zu keiner Zeit ins Spiel gefunden." Den ersten Streich besorgte Spielführer Grlic mit einem feinen Freistoß (32.), Manasseh Ishiaku legte nach Björn Schlickes Befreiungsschlag-Assist den zweiten Treffer nach (41.).

Werder-Trainer Thomas Schaaf reagierte, knallte alles an Offensivkräften in die Partie, was die Bank hergab. Mit Ivan Klasnic, Markus Rosenberg, Bouba Sanogo und Aaron Hunt wirbelten vier gelernte Stürmer. Bommer: "Nach der Pause hat sich das Bild natürlich etwas anders dargestellt, weil die Gastgeber enorm drückten. Wir haben versucht, über das Kurzpass-Spiel das Tempo zu forcieren und ein wenig Entlastung über Konter zu schaffen."

Die Tempo-Gegenstöße gab es tatsächlich, aber nur ein einziges Mal, als Markus Daun eine Vorlage von Sascha Mölders ins Tor bugsierte (88./ Abseitsstellung), brandete erneut kurzer MSV-Jubel auf. Viele Bälle wurden leichtfertig vergeben. Bommer: "Das ist der einzige Punkt, mit dem ich bei meiner Mannschaft hadere, dass wir diese Einschuss-Möglichkeiten zu leichtfertig vergeben haben. Dann wäre der Sack schon kurz nach der Pause zu gewesen und wir hätten nicht bis zum Ende zittern müssen."

Werder schaffte durch den in seinem Radius stark eingeschränkten Brasilianer Diego nur die Verkürzung (58./ Freistoß), einige turbulente Szenen wurden durch vereinte MSV-Kräfte vereitelt. Schaaf sichtlich sauer: "Das war gar nichts. Ohne Wenn und Aber. Es war einfach nur eine schlechte Leistung, zu der es nicht mehr viel zu sagen gibt. In den letzten Wochen hatten wir zwar auch miserable Ergebnisse, aber die Einstellung und der Einsatz stimmten. Gegen Duisburg war dieses nicht mehr in Ordnung. Wir müssen einfach in den nächsten Tagen kritischer mit uns umgehen."

Werder-Manager Klaus Allofs ging sogar noch heftiger mit dem Team ins Gericht: "In den ersten 45 Minuten war das eine katastrophale, desolate Vorstellung. Es hat der Wille gefehlt, überhaupt in die Zweikämpfe zu gehen, um uns gegen Duisburg zu behaupten." Der ehemalige Nationalspieler zu den MSV-Erfolgen: "Beim ersten Gegentor konnte Tim Wiese nicht viel machen, beim 0:2 fahren wir einen eigenen Konter, vertändeln den Ball leichtfertig und kassieren das nächste Ding. Mir fällt zu dieser Vorstellung gar nichts mehr ein. Sicherlich müssen wir einfach besser spielen, die Frage ist aber: Wie?" Fakt ist: Mit der Titelvergabe hat Bremen nichts mehr zu tun, in dem Zustand ist sogar die Champions League-Quali in Gefahr. Allofs: "Wenn wir noch nicht Mal in der Lage sind, daheim gegen die Zebras zu punkten, dann muss hier auch keiner vom internationalen Anspruch oder dem Meistertitel reden. Es war einfach nur unglaublich, wie wir uns gegen den MSV präsentiert haben. Sicherlich werden Sie von mir nicht hören, dass ich dem FC Bayern jetzt schon zum Meistertitel gratuliere, aber das soll unsere geringste Sorge sein. Viel mehr Gedanken mache ich mir um unsere Mannschaft."

Während die Kurve beim SVW nach unten zeigt, gibt es beim MSV einen Aufwärtstrend. "Unser Sieg war verdient und wichtig", ballte Co-Trainer Heiko Scholz die Faust, "Manasseh Ishiaku und Björn Schlicke haben uns nach ihren Verletzungen gut getan, die Raute im Mittelfeld hat funktioniert. Das macht Mut für die kommenden Wochen." MSV-Manager Bruno Hübner: "Endlich stehen wir über dem Strich. Wir sind jetzt wieder mitten dabei. Wie schnell sich dieses Blatt aber wenden kann, hat das Beispiel Rostock gezeigt. Ich bleibe dabei, es geht bis zum letzten Spieltag so weiter. Allerdings haben wir es jetzt wieder selbst in der Hand und müssen nicht auf die anderen Teams schauen."

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