Denn damit sind die Nürnberger der erste Tabellenführer der Hauptrunde, der im Viertelfinale der Play-offs ausgeschieden ist. So nahm der achtmalige Deutsche Meister Revanche für das Ausscheiden im Halbfinale des Vorjahres – wer hätte das beim Blick auf die Abschlusstabelle der Hauptrunde gedacht, als die Metro Stars Neunter waren?
Einer der wenigen wird Trainer-Manager Lance Nethery sein, der so einen ersten Triumph in dieser Saison einheimsen konnte. Die DEG feierte dank des vorentscheidenden Treffers des 28-jährigen Neuzugangs Jason Pinizzotto aus Bremerhaven zum zwischenzeitlichen 2:0 den vor den Play-offs nicht mehr für möglich gehaltenen Halbfinal-Einzug ausgelassen.
Einer der Neuzugänge hat in dieser Saison besonders eingeschlagen: Andy Hedlund. Der US-Amerikaner war nicht umsonst neben Publikumsliebling Tore Vikingstad, der gestern zum 3:1 traf, der einzige DEG-Akteur, der ins All-Star-Team gewählt wurde: Denn der 1,86 Meter große Verteidiger verfügt über einen regelrechten Hammer von den Blauen Linie, ist somit in Überzahl eine echte Waffe und verrichtet die Defensivarbeit so abgeklärt wie kein Zweiter bei den Rot-Gelben. Der 29-Jährige fehlte nur in einem einzigen Saisonspiel und hatte die meiste Eiszeit aller Düsseldorfer – kein Wunder, dass Nethery ihn zum Assistenz-Kapitän ernannt hat.
So legte Hedlund auch an Ostermontag den Grundstein zum vorentscheidenden 6:3-Sieg gegen die Ice Tigers, als er erst Rob Collins‘ 1:0 vorbereitete und dann mit seinem rechten Hammer in Überzahl Nürnbergs Goalie Dimitrij Kotschnew – der immerhin Nationaltorwart und der beste Torhüter der Saison ist – tunnelte. Nach dem Match meinte Hedlund: „Wir haben während der Hauptrunde sehr viel Lehrgeld zahlen müssen. Vielleicht ist jetzt die Zeit des Kassierens gekommen.“
Dafür darf sich der Defensivakteur beim anderen Mann der Play-offs bedanken: Patrick Reimer, der gestern das 1:0 erzielte und so im fünften Spiel gegen Nürnberg seinen vierten Treffer in den Viertelfinal-Partien gegen die Ice Tigers beisteuerte. Ebenfalls entscheidend war einmal mehr die hervorragende Form von Goalie Jamie Storr, der an Ostermontag noch einen Penalty pariert hatte und auch in der Nürnberger Arena gestern glänzte.
Insgesamt war es in den Play-offs eine mehr als hundertprozentige Steigerung des kompletten Teams im Vergleich zur Hauptrunde und somit feierten die Düsseldorfer verdient mit dem 4:1 in der „Best-of-seven-Serie“ die Revanche gegen Nürnberg und den Halbfinal-Einzug. Kapitän Daniel Kreutzer startete die Welle mit den Fans – wenn es nach ihm geht, wird es in dieser Saison nicht die letzte gewesen sein.