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Erkenschwick: Flossbach rechnet mit Anruf vom VDV
"Für den Vest eine Katastrophe"

Erkenschwick: Flossbach rechnet mit Anruf vom VDV
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Er gehört sicherlich zu den Optimisten, aber aufgrund der aktuellen Situation mit dem Rücktritt von Burkhard Franz muss selbst Holger Flossbach leise Töne von sich geben. "Wir stehen nicht mehr mit dem Rücken zur Wand, sondern schon dahinter", gibt der Sportlicher Leiter der SpVgg. Erkenschwick zu. Denn laut Angaben der Marketing-Abteilung, die sich noch mit Händen und Füßen gegen die drohende Insolvenz wehrt, fehlen kurzfristig rund 30.000 Euro. Insgesamt drückt den Verein eine Schuldenlast von etwa 200.000 Euro.

Zahlen, über die sich Flossbach erbost zeigt: "Ich denke nicht, dass wir der einzige Verein sind, der finanzielle Probleme hat. In anderen Clubs hält man aber den Mund. Bei uns werden die Zahlen rausposaunt. So schadet man nur dem Verein." Während sich der Funktionär über die öffentliche Darstellung aufregt, befürwortet Abwehrrecke Thomas Falkowski den Schritt der Offenlegung: "Wir Spieler wussten von nichts, denn mit uns hat niemand gesprochen. Wenigstens sagt mit Burkhard mal einer die Wahrheit."

Da bereits zwei Monatsgehälter des Teams ausstehen, am Samstag die nächste Zahlung fällig wäre und nun ein Scherbenhaufen existiert, malt Falkowski schwarz: "Es sieht düster aus. Wir müssen uns aber für neue Vereine empfehlen, deswegen werden wir weiter auflaufen, auch wenn es jetzt wohl kein Geld mehr geben wird", will er wie die gesamte Mannschaft die Saison zu Ende spielen.

Flossbach tappt im Dunkeln. "Ich habe genauso wenig Einblick in die Geschäfte wie Burkhard, weil Achim Trautmann niemanden in die Zahlen schauen lässt. Doch ich denke auch nicht, dass die Spieler übermorgen ihre Kohle bekommen werden." Und das würde eine Lawine ins Rollen bringen, da sich die Truppe bereits bei der Vereinigung der Vertragsfußballer (VDV) formiert hat. Und die VDV würde, wie zuletzt beim Bonner SC geschehen, die Interessen der Akteure vertreten und einen Insolvenz-Antrag einreichen. Doch damit nicht genug. Flossbach geht davon aus, dass Trautmann trotz der prekären Lage den Lizenzantrag für die NRW-Liga einreichen wird. Immerhin rund 15.000 Euro.

"Dabei können wir uns das Geld lieber sparen, anstatt es aus dem Fenster zu werfen", runzelt der ehemalige Marler die Stirn. In Flossbachs Augen hätte der drohende K.o. vermieden werden können. "Wir sind in der Pflicht, den Akteuren reinen Wein einzuschenken. Das ist Achims Aufgabe. Aber sein Problem ist es wohl, dass er nicht im Team arbeiten kann. Es kann aber sein, dass diese Erkenntnis zu spät kommt." Er grübelt: "Was wäre wohl passiert, wenn wir keine finanziellen Querelen gehabt hätten, denn auf dem Platz sind wir richtig gut."

Stimmt, sportlich läuft es rund, sieben von neun möglichen Punkten wurden in der Restrunde eingefahren. Und genau daraus zieht Flossbach auch seine Motivation weiterzukämpfen: "Aufgrund der Fan-Basis und der Jugend hat der Vereine eine Zukunft. Wir werden darum fighten, dass es sportlich weitergehen wird. "Wenn wir in der Kreisliga enden würden, wäre es für den Vest eine Katastrophe. Der ganzen Region fehlt dann ihr Aushängeschild."

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