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Nichtangriffspakt
Thema Aufstieg ist aufgeschoben

KL C: KBC Duisburg mit Nichtangriffspakt
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KBC Duisburg. Da war doch was. Richtig: Wer sich für den Damen-Fußball interessierte, wird auch über die Stadtgrenzen hinaus Notiz vom Verein genommen haben.

Immerhin brachte der Club mit Martina Voss, aktuell Trainerin beim FCR Duisburg, eine der bekanntesten Kickerinnen der Republik hervor.

Doch das ist längst Geschichte. Die Damen spielen jetzt beim FCR, beim PSV oder bei Eintracht Duisburg. Nur in Kaßlerfeld existiert keine Frauenmannschaft mehr und auch bei den Herren ist man nach dem Abstieg aus der B-Liga in der letzten Spielzeit in der untersten Liga angelangt.

Von dem ausgegebenen Ziel, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen, ist man inzwischen abgerückt. Interessant war sowieso nur der zweite Platz, der unter Umständen - sollten genug Teams aus der B-Liga absteigen - ein Relegations-Match nach sich zieht. Doch nach der Auftaktpleite in der Rückrunde gegen den VfL Wedau III ist dieses Vorhaben nur noch theoretisch machbar. Für Furore sorgten die Herren in dem Verein noch nie, die Bezirksliga war die höchste Liga, in der die Kaßlerfelder jemals kickten und die Titelsammlung gehört einzig den Damen. Doch mit einem dauerhaften Aufenthalt in der C-Liga möchte sich niemand im Stadtteil anfreunden.

"Die Geschichte ist abgehakt", gibt José Carvalho, seit sieben Jahren Coach der Mannschaft, unumwunden preis, "uns haben doch zu viele Kicker verlassen. Da hatten wir enorme Startschwierigkeiten. Dann greifen wir in der nächsten Saison an."

Hielt auch dem KBC Duisburg nach dem Abstieg die Treue: Deniz Yilmaz, Abwehrspieler im Verein

Denn wer möchte sich schon gerne mit Zweit-, Dritt- und sogar Viertvertretungen Woche für Woche duellieren. Der KBC ist im Moment die einzige erste Mannschaft in der gesamten Liga.

Einsame Kreise zieht in der Gruppe aktuell die Zweitvertretung von Duisburg 08. "Da sieht man gleich, dass eine A-Jugend Wunder wirken kann. Die jungen Talente sammeln Senioren-Erfahrung und das richtig gut", spricht Carvalho einen Missstand im Verein an. Zwar ist der Club von den Bambinis bis zur C-Jugend durchgehend besetzt, doch fehlt eine A-Jugend.

Hat den direkten Wiederaufstieg abgehakt: José Carvalho, Trainer vom KBC Duisburg

"Die bräuchten wir natürlich", gibt der VfB Stuttgart-Fan zu und räumt ein: "Ich glaube nicht, dass sich das bald ändern wird. Aber es ist auch schwer bei dem Einzugsgebiet, genug Leute zusammen zu kriegen." Denn nebenan liegt der Stadtteil Neuenkamp. Und eben diese beiden Orte stehen nicht für Freundschaft. Ganz im Gegenteil: Die Rivalität ist so groß, dass kein Kicker aus Neuenkamp für Kaßlerfeld spielen würde, egal in welcher Altersklasse.

Die Asche auf dem Platz ist neu, die Flutlichter auch und sogar ein Container steht neuerdings als Clubhaus zur Verfügung. Eigentlich ein Grund zur Freude. Doch die seit anderthalb Jahren dauernde Platzteilung mit Schwarz-Weiß Duisburg bringt neben der Sonnenseite auch Schatten mit sich. "Früher konnten wir sämtliche Rechnungen für Heizkosten und Energieverbrauch aus den Zuschüssen der Stadt tilgen. Inzwischen teilen wir uns das Geld. Da müssen wir draufzahlen."

Zudem steht die Stadt im bisher noch nicht eingehaltenen Versprechen, auch noch für eine neue Heizungsanlage und sanierte Kabinen zu sorgen. Mit dem neuen "Partner", einer Mannschaft, die den Aufstieg in die Kreisliga A anpeilt, besteht ein Nichtangriffspakt. "Das haben wir so abgemacht. Wir werben uns nicht gegenseitig die Jungs ab. Das bleibt auch hoffentlich der Fall. So kann jeder in Ruhe sein eigenes Ding machen", erklärt Carvalho.

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