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Schalke: Erste "Slomka raus!"-Rufe nach dem 0:1 in Leverkusen
Endspiele gegen Bayern und Porto

Ohren zu und durch? In Leverkusen musste sich Schalkes Trainer "Slomka raus"-Rufe anhören. (Foto: firo)
Ohren zu und durch? In Leverkusen musste sich Schalkes Trainer "Slomka raus"-Rufe anhören. (Foto: firo)
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Es war der 1. Oktober 2006, als Schalkes Verantwortliche nach dem 1:3 in Leverkusen am Zaun standen und die aufgebrachten S04-Fans beschwichtigen mussten. Die Absperrung vor der Haupttribüne gibt es nicht mehr, die BayArena wird umgebaut, sonst hätten Josef Schnusenberg, Peter Peters und Andreas Müller am gestrigen Samstag wahrscheinlich wieder zum Gatter gemusst.

Nach einer spielerisch teilweise unterirdischen Leistung und einer 0:1-Niederlage bei der Werkself ist die Stimmung beim Vizemeister innerhalb von zwei Wochen gefährlich gekippt.

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Feierte man vor 14 Tagen noch gemeinsam ausgelassen den verdienten Derbysieg bei Borussia Dortmund, so ist nun ein Riss zwischen Anhang und Team deutlich spürbar.

Wurde auf den Rängen schon das 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den FC Porto mit Murren quittiert, weil die Vorstellung der Truppe den Zuschauern missfiel, so entlud sich in Leverkusen der Protest vor allem an einer Person - Mirko Slomka.. In den letzten Minuten einer für Schalke grauenhaften Partie musste sich der Trainer "Slomka raus!"-Rufe anhören.

Der Fußballlehrer steckte die offenen Anfeindungen tapfer weg. Er weiß, dass im gewohnt heißen Schalker Umfeld die Emotionen schnell hoch kochen und die Fans ihren Frust gerne auf den konzentrieren, den sie für die sportliche Misere als Verantwortlichen ausgeguckt haben. Slomka wirkte dementsprechend nicht glücklich, als er nach dem Abpfiff das Geschehene kommentieren musste. "Wir haben das zweite Mal in Folge in der Bundesliga verloren. Das ist für Schalke 04 bitter", erkannte der 40-Jährige.

Das kurze Glück nach dem guten Start ins neue Jahr ist verbraucht, die Aufholjagd auf die vorderen drei Plätze vorerst gestoppt. Statt Leverkusen in der Tabelle hinter sich zu lassen ist Bayer auf drei Punkte Vorsprung entwischt. Auch der HSV könnte am heutigen Sonntag seinen Vorsprung auf die Gelsenkirchener ausbauen, doch die Hamburger müssen in München ran, wo ein Dreier nicht unbedingt vorauszusetzen ist. Und noch muss Schalke das angestrebte Ziel, mindestens Platz drei und damit die erneute Qualifikation für die Champions League zu erreichen, nicht aufgeben. Selbst Rang zwei ist durch die Niederlage Bremens in Frankfurt noch in Reichweite, allerdings sollten sich die Königsblauen vielleicht erst einmal vornehmen, ansatzweise so etwas wie Konstanz in ihre Arbeit zu bekommen.

In Leverkusen sah man einen bösen Rückfall in alte Zeiten, über weite Strecken war es die spielerisch schlechteste Leistung der bisherigen Saison. Um in den 90 Minuten wenigstens etwas Gutes sehen zu wollen, lobte Slomka die Deckung. "Zumindest in der Defensive hatten wir das Gegentor nicht verdient", erklärte der S04-Trainer. Und außerdem habe man "nicht gespürt, dass beide Mannschaften ein internationales Spiel in den Knochen hatten".

Na toll, eigentlich war sein Ansinnen, den Gegner, der noch am Donnerstag über 90 Minuten gegangen war, müde zu rennen. Mit dem Verlauf des Spiels war am Ende allerdings sein Kollege Michael Skibbe "hochzufrieden. Wir haben mit dem Erfolg gegen Istanbul und Schalke eine sehr gute Woche hinter uns". Slomka wäre sicher heilfroh, wenn er das nach den Spielen gegen Bayern München und in Porto auch sagen dürfte.

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