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Schalke will endlich wieder ohne Gegentor bleiben
"Aufpassen, nicht alles zu verspielen"

Steht mit Schalke vor entscheidenden Wochen: Fabian Ernst (Foto: firo).
Steht mit Schalke vor entscheidenden Wochen: Fabian Ernst (Foto: firo).
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Ausgerechnet zum Schalker Europapokal-Festtag in der europäischen "Königsklasse" ist die Stimmung im Keller. Nach dem jähen Ende der Bundesliga-Aufholjagd will beim Vizemeister vor dem 100. Auftritt auf der europäischen Bühne, erstmals im Achtelfinale der Champions League, keine Vorfreude aufkommen.

"Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht alle Karten, die wir in der Hand haben, verspielen", warnte Mittelfeldspieler Fabian Ernst vor dem Hinspiel gegen den portugiesischen Meister FC Porto am Dienstag (20.45 Uhr/live bei Premiere) und hatte dabei auch gleich die nächsten Bundesliga-Spiele gegen Bayer Leverkusen und Bayern München im Blick. Und Kapitän Marcelo Bordon forderte nach dem 1:2 gegen den VfL Wolfsburg unmissverständlich: "Alles muss besser werden."

Sorgen bereitet den Königsblauen vor ihrem Debüt in der K.o. -Runde vor allem das einstige Prunkstück Defensive. "Zu Null zu gewinnen, wäre perfekt", meinte Manager Andreas Müller vor dem Duell mit dem 22-maligen portugiesischen Meister, der in der Vorrunde unter anderem den FC Liverpool hinter sich ließ. Doch die Null steht nicht mehr auf Schalke: Fast drei Monate ist es her, dass der Vizemeister zuletzt in einem Pflichtspiel kein Gegentor bekam - beim 1:0 am 1. Dezember gegen den VfL Bochum. Danach traf in sieben Spielen immer der Gegner.

Fabian ernst (Foto: firo).

"Die Qualität ist da", behauptete Müller, "aber es hat viel mit Konzentration und individuellen Fehlern zu tun." Erschreckend: In der vergangenen Saison blieb die damals beste Abwehr der Bundesliga in 14 Punktspielen ohne Gegentor, jetzt gelang es erst in vier Liga-Partien. Kapitän Bordon, Chef der Defensive, reagierte allergisch auf Fragen nach den Gründen: "Da müsst ihr den Trainer fragen", antwortete der Brasilianer unwirsch, "der muss das wissen."

Kleinlaut gab der 32-Jährige allerdings zu: "Wir sind nicht perfekt und momentan nicht stabil." Um dann schnell andere mit in die Verantwortung zu nehmen: "Wenn wir defensiv arbeiten, sind alle gefragt." Ein Grund ist aber auch Manuel Neuer: Nach seiner grandiosen Debütsaison unterlaufen dem Torwart ungewohnte Fehler. "Die Kritik ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Da macht sich Unsicherheit breit", stellte Trainer Mirko Slomka fest. Und Abwehrspieler Heiko Westermann sprach davon, dass man Neuer helfen müsse, "aus dem Loch wieder herauszukommen."

Weil, so Slomka, "immer wieder einzelne Fehler mit Gegentoren bestraft" wurden, gaben die Schalker in dieser Saison schon achtmal einen 1:0-Vorsprung und den Sieg aus der Hand. Mut macht immerhin die Erfahrung aus der Champions-League-Vorrunde: Gegen Europas Beste hielt Neuer immerhin in drei von sechs Spielen sein Tor sauber. Zudem soll mit Jermaine Jones Stabilität im Mittelfeld zurückkehren. Ein 1:0 über die Runden zu bringen, könnte am Dienstag für Schalke Gold wert sein. Denn dann könnte auch nach dem Rückspiel am 5. März die Millionen-Quelle Champions League weiter sprudeln. "Bisher haben wir insgesamt rund 28 Millionen Euro eingenommen", berichtete Präsident Josef Schnusenberg, allein das Achtelfinale spült mehr als zwölf Millionen in die Schalker Kasse. "Das bringt uns ein Riesenstück Sicherheit", meinte der Klubchef, der für die Finanzen zuständig ist.

Mirko Slomka (Foto: firo).

Dank der Einnahmen aus der Königsklasse verbuchte Schalke im Geschäftsjahr 2007 einen Rekordumsatz von 155 Millionen Euro und einen "ganz ordentlichen Gewinn", so Schnusenberg. Kein Wunder, dass der Steuerberater gerne noch einen Zuschlag hätte: "Wenn wir jetzt noch eine Runde weiterkommen, dann will ich nicht sagen, dass alles möglich ist. Denn die Luft wird immer dünner. Aber schauen wir mal."

Gegner Porto kehrt an die Stätte seines größten Erfolges zurück. In der Schalker Arena triumphierten die Portugiesen im Champions-League-Finale 2004 mit 3:0 gegen AS Monaco. "Wir haben tolle Erinnerungen an jene Nacht", sagte Abwehrspieler Pedro Emanuel: "Es wird großartig sein, zurück in dieses Stadion zu kommen." Trainer Jesualdo Ferreira hält indes nichts von derartiger Nostalgie. "Das Gerede von 2004 muss aufhören", forderte der Coach: "Dies ist ein sehr schwieriges Spiel für uns. Schalke ist stark, wahrscheinlich sogar stärker als damals Monaco."

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