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Favorit Werder hofft auf Stürmertore gegen Braga
Feldkamp will Bayer stolpern lassen

Will auch heute wieder treffen: Bayers Stefan Kießling (Foto: firo).
Will auch heute wieder treffen: Bayers Stefan Kießling (Foto: firo).
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Werder Bremen will am heutigen Mittwoch (20.30 Uhr/live im ZDF) den Grundstein für das Erreichen des UEFA-Cup-Achtelfinales legen. Die Bremer treffen im heimischen Weserstadion auf den portugiesischen Erstligisten Sporting Braga. Derweil gibt es hinter den Kulissen neue Aufregung um Mittelfeld-Regisseur Diego. Der brasilianische Superstar ist nun auch in das Visier des FC Barcelona geraten und wird von den Katalanen im Spiel gegen Braga genaustens unter die Lupe genommen.

Einem Bericht der spanischen Sport-Tageszeitung El Mundo Deportivo zu Folge, suchen die Katalanen nach einem Nachfolger für Deco. Der Portugiese beklagt, unter Trainer Frank Rijkaard zu wenig Einsatzzeiten zu erhalten und möchte den Klub schnellstmöglich verlassen. Unbestritten ist, dass sich die beiden Regisseure in der Spielweise sehr ähneln.

Doch solange es keine offizielle Anfrage bezüglich des Brasilianers, vertraglich noch bis 2011 an Werder gebunden, gibt, konzentriert man sich an der Weser ganz auf die Gäste von der Iberischen Halbinsel, obwohl man sich durchaus als Favorit sieht. Werder-Sportdirektor Klaus Allofs: "Ich glaube, dass wir eine Runde weiterkommen werden."

oubacar Sanogo (Foto:firo).

Umsetzen sollen diese Vorgabe im Weserstadion neben Diego in erster Linie die beiden Stürmer Hugo Almeida und Boubacar Sanogo. Der Portugiese war zuletzt in der Bundesliga gesperrt, Sanogo kickte beim Afrika-Cup für die Elfenbeinküste und belegte am Ende den dritten Platz. Der Ivorer: "Ich hatte in Ghana einen persönlichen Fitness-Coach bei mir und stehe bereit, wenn der Trainer es will."

Coach Thomas Schaaf wird wohl wollen, denn ohne Almeida und Sanogo gelang den Bremer Stürmern in diesem Jahr noch nicht ein einziges Pflichtspieltor, die Hanseaten warten auch immer noch auf den ersten Sieg. Wobei ein kompletter Fehlstart durch das 1: 1-Unentschieden bei Tabellenführer Bayern München gerade noch einmal vermieden werden konnte.

"Diesen Punktgewinn in München müssen wir als Baustein sehen, auf dem wir aufbauen können", sagte dazu Innenverteidiger Per Mertesacker. Der Nationalspieler hofft gegen Braga auf mehr Stabilität in der Defensive, denn sein Nebenmann Naldo steht gegen den ehemaligen portugiesischen Pokalsieger zur Verfügung, während er in der Bundesliga derzeit gesperrt ist.

Sicher ausfallen aber werden im Mittelfeld die verletzten Nationalspieler Torsten Frings und Clemens Fritz. Braga hingegen kam ohne personelle Sorgen in die Hansestadt und Trainer Manuel Machado erwägt sogar, Österreichs Nationalspieler Roland Linz aus taktischen Gründen zunächst auf der Bank zu lassen. Der 26-Jährige erzielte im laufenden Wettbewerb immerhin schon fünf Treffer, einen davon beim beachtlichen 1:1-Unentschieden von Sporting gegen Bayern München in der Gruppenphase.

Für Karl Heinz Feldkamp ist es ein ganz besonderes Spiel: Der Coach will mit Galatasaray Istanbul heute (18.45 Uhr/live im DSF) Bayer Leverkusens Einzug ins UEFA-Cup-Achtelfinale verhindern. Der Werksklub wird es im Zwischenrunden-Hinspiel in der "Hölle von Istanbul" gegen den 16-maligen türkischen Meister nicht leicht haben.

"Es ist kein normales Spiel, wenn ein deutscher Trainer auf eine deutsche Mannschaft trifft. Wir spielen gegen einen Gegner, der schon für eine große Überraschung gesorgt hat und sogar die Chance hat, deutscher Meister zu werden", meinte Feldkamp nach dem Abschlusstraining am Dienstagnachmittag. "Das wird ein ganz heißer Fight. Das ist für uns eine enorme Herausforderung, aber die Aufgabe ist machbar", meinte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vor dem Abflug. Dem Duell mit dem derzeitigen Spitzenreiter der türkischen Süper Lig sieht er mit gemischten Gefühlen entgegen.

Kaali Feldkamp (Foto: firo).

Und auch Bayer-Coach Michael Skibbe zeigt höchsten Respekt vor dem UEFA-Pokal-Sieger aus dem Jahr 2000. "Galatasaray ist eine hohe Hausnummer. Aber das ist ja auch unser Anspruch. Wir wollen uns mit den besten Mannschaften in Europa messen und in diesen Spielen bestehen. Ich sehe die Chancen bei 50:50", meinte der im Vergleich zu Feldkamp 31 Jahre jüngere Coach. In der Tat wartet auf Bayer ein ganz schwerer Brocken, und das hat in erster Linie mit Feldkamp zu tun. Der frühere Meistertrainer hat den Traditionsklub innerhalb von wenigen Monaten wieder auf Vordermann gebracht und aus der dritten Kraft in der Türkei einen Titelfavoriten geformt. "Ich bin hungrig auf Erfolg. Wir haben bislang vieles richtig gemacht, aber es bleibt auch noch einiges zu tun - sowohl national als auch international", sagte Feldkamp.

Zwei der erfolgreichsten Mannschaften der letzten Wochen in ihren Ligen treffen somit im ausverkauften Ali-Sami-Yen-Stadion - die altehrwürdige Arena hat in der Türkei den Beinamen "Cehennem" (die Hölle) - aufeinander. Denn die Türken sind daheim und außerdem seit sechs Meisterschaftsspielen ungeschlagen.

"Das hat nichts zu sagen", sagt Bayer-Spielmacher Sergej Barbarez, "wir wissen, was wir können." Wohl wahr: So verloren die Leverkusener nur eines ihrer letzten neun Pflichtspiele und stürmten in der Bundesliga von Platz zehn auf Rang vier. Und dass Bayer zur Liga-Spitze in Deutschland gehört, unterstrich die Skibbe-Elf erst am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen den Hamburger SV. Die Miene von Skibbe hellte sich zudem am Montag auf. Zwar trat Abwehrspieler Karim Haggui (Hüftprellung) die Reise an den Bosporus gar nicht erst an, dafür jedoch steht Hans Sarpei nach seiner Rückkehr vom Afrika-Cup wieder zur Verfügung. "Das ist eine enorme Verstärkung für unsere Defensive", sagt Skibbe. Da auch Nationalspieler Gonzalo Castro nach abgesessener Gelbsperre in der Bundesliga wieder zur Verfügung steht, können die Rheinländer quasi in Bestbesetzung auflaufen.

So oder so zeigt sich Feldkamp von den Leverkusenern beeindruckt, erst in der Vorwoche hatte der gebürtige Oberhausener die Mannschaft im Spiel bei Energie Cottbus (3:2) unter die Lupe genommen. "Dieses Team ohne große Stars, wenn ich Bernd Schneider rausnehme, spielt so kompakt, solide, sicher, dass ich verstehe, warum es weit oben steht", sagte Feldkamp.

Entspannt hat sich aber auch die Personalsituation bei den Türken. Der Ex-Schalker Lincoln gab am Samstag beim 6:3 gegen Vestel Manisapor ein eindrucksvolles Comeback, und auch der frühere Kölner Abwehrchef Rigobert Song ist gesund vom Afrika-Cup zurückgekehrt.

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