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150 Mails und ein klopfendes Herz bei „DJ Dirk“
„Scheiß’ auf die Lungenentzündung“

150 Mails und ein klopfendes Herz bei „DJ Dirk“
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„Du warst noch nicht ganz der Alte, aber für den Anfang war das schon wieder ganz gut“, klopfte ihm Schalkes Präsident Jupp Schnusenberg nach dem Spiel gegen Basel auf die Schulter. Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann ist wieder da und Schalke könnte mittelfristig ungewollt ein „Problem“ bekommen. Dann obwohl Nachfolger Frank Piontek seine Sache seit dreieinhalb Jahren neben Urgestein Bernd Scheffler sehr ordentlich gemacht hat, den Kultstatus des „DJ Dirk“ hat der erkrankte ehemalige Sprecher der Telekom Baskets Bonn nie erreichen können.

Auch am Sonntag zum Rückrundenauftakt gegen den VfB Stuttgart und mindestens bis Ende März wird nun wieder Oberschulte- Beckmann am Mikro stehen. „Schalke ist auf mich zu gekommen und hat mich gefragt, ob ich einspringen kann. Das war für mich keine Frage. Das mache ich natürlich so lange, bis Frank Piontek wieder da ist“, erklärte der neue alte Arena-Sprecher.

150 E-Mails hatte der Wuppertaler innerhalb weniger Stunden nach dem Bekanntwerden seines Comebacks bekommen. Und er gibt offen zu: „Obwohl ich die Spiele als Zuschauer in Block 46 auch genossen habe, hat mir etwas gefehlt. Da habe ich jetzt gemerkt, als ich wieder auf dem Rasen stand“. Schalke, das die Gründe seines freiwilligen Abschieds im Sommer 2004 nie richtig öffentlich gemacht hat, auch. Sprüche wie „Scheiß’ was auf die Lungenentzündung“, nach der Einwechslung von Kevin Kuranyi gegen Basel kann eben nicht jeder bringen. „Ich möchte und werde aber niemandem den Platz wegnehmen“, ist es dem Moderator wichtig, seinen Kollegen nicht aus dem Feld drängen zu wollen.

Dennoch ist abzusehen, dass Piontek, dessen Erstberuf als Polizeisprecher ihn stark fordert und dessen Erkrankung momentan leider keine Prognose der Genesung zulässt, wohl kaum mehr langfristig an seinen Arbeitsplatz in Gelsenkirchen zurückkehren wird. Auch, wenn das verständlicherweise momentan noch keiner zum Thema machen will und kann.

Angst, als Umfaller dazustehen, hat „DJ Dirk“ jedenfalls nicht. „Der Kommerz und die Zwänge, deswegen hatte ich ja nach zehn Jahren aufgehört, sind natürlich weiter da. Aber wenn man älter wird, lernt man auch Kompromisse zu machen. Ich bin nach wie vor gegen zuviel Kommerz. Aber mit fundamentalistischen oder extremen Einstellungen kommst du auch nicht weiter“, will sich Oberschulte- Beckmann, der vor seiner Premiere weiche Knie und ein klopfendes Herz attestierte, künftig wieder arrangieren und seinen Stil nach den gegebenen Möglichkeiten einbringen.

Der Anfang ist gemacht.

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