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DFL vor richtungsweisendem Jahr 2008
TV-Rechte, Investoren und jede Menge Baustellen

DFL vor richtungsweisendem Jahr 2008
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Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat am Montag in Frankfurt/Main im Rahmen ihres Neujahrempfangs dargelegt, welche wichtigen Aufgaben 2008 auf sie zukommen. Laut Ligapräsident Reinhard Rauball geht es dabei vor allem um den TV-Vertrag, die Frage einer möglichen Mehrheitsbeteiligung von Investoren an den Klubs sowie den Grundlagenvertrag zwischen DFL und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) gehen.

Hinsichtlich des 2009 geltenden TV-Vermarktungsvertrages mit Medien-Mogul Leo Kirch sollen die offenen Fragen schon in den kommenden Tagen beantwortet werden. "Es wird in den nächsten Tagen entsprechende Neuigkeiten geben. Dabei werden Ergebnisse bekanntgegeben und keine Wasserstandsmeldungen", erklärte Rauball vor den Gästen, zu denen unter anderem DFB-Präsident Theo Zwanziger, DFB-Sportdirektor Matthias Sammer und zahlreiche Bundesliga-Manager gehörten.

Dr. Reinhard Rauball (Foto: firo)

Die offenen Fragen drehen sich in erster Linie um die von Kirch-Tochter Sirius bis zum 31. Januar vorzulegende Bankbürgschaft zur Absicherung der Kirch-Zahlungen. Im Gespräch ist die Raiffeisen Zentralbank (RZB) in Wien. Außerdem hatte zuletzt der Pay-TV-Sender Premiere das Bundeskartellamt angeschrieben, um den Vermarktungsvertrag zwischen der DFL und Sirius prüfen zu lassen.

Die DFL hatte im vergangenen Oktober die Rechte an der Inlandsvermarktung der Bundesliga von 2009 bis 2015 für 500 Millionen Euro pro Saison an Sirius veräußert. Ziel des DFL-Partners ist es, auch den Abo-Sender Premiere mit fertigen Programmbeiträgen zu versorgen. Premiere beansprucht allerdings die "Hoheit über die Berichterstattung" und schaltete deshalb das Kartellamt ein. Da Rauball mit einer raschen Lösung der Probleme rechnet, wird seiner Meinung nach "das Ausschreibungsverfahren zügig beginnen". Nach der Ausschreibung der TV-Rechte können die Fernsehsender ihre Gebote abgeben.

Rauball dankte in diesem Zusammenhang auch der DFB-Spitze, die ihre Verhandlungen über die TV-Rechte an den Spielen der Nationalmannschaft und des DFB-Pokals erst nach einem Abschluss der DFL führen will. "So kommen wir uns nicht gegenseitig ins Gehege", sagte der Liga-Chef.

Auch bei den anstehenden Verhandlungen über den neuen Grundlagenvertrag wollen sich DFB und DFL nicht ins Gehege kommen. "Wir werden uns partnerschaftlich und auf Augenhöhe begegnen. Was korrigiert werden muss, wird korrigiert werden. Was so bleiben kann, wie es ist, wird bleiben. Es wird sicher eine Lösung geben, mit der beide Seiten leben können", meinte Rauball. Lösungen soll es in diesem Jahr auch bei der Frage nach möglichen Mehrheitsbeteiligungen von Investoren an den Profiklubs geben. "Die Entscheidung soll nicht übers Knie gebrochen werden, aber wir sollten sie 2008 abschließen", erläuterte Rauball.

Um die Vor- und Nachteile einer Mehrheitsbeteiligung genauer zu beleuchten, plant die DFL laut Rauball "eine Veranstaltung mit Fachleuten und Praktikern". Dabei wird unter anderem der Präsident der englischen Premier League, Sir David Richards, referieren. In England sind im Gegensatz zur Bundesliga Mehrheitsbeteiligungen erlaubt.

In der deutschen Eliteklasse gilt nach den Statuten der DFL und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) die 50+1-Regelung, nach der ein Verein mehrheitlich an der lizenzierten Kapitalgesellschaft beteiligt sein und über 50 Prozent der Stimmanteile zuzüglich mindestens eines Stimmanteils in der Versammlung der Anteilseigner verfügen muss. Vor allem Klubchef Martin Kind vom Bundesligisten Hannover 96 hatte sich zuletzt für die Abschaffung dieser Regel ausgesprochen, um die Klubs interessanter für potenzielle Investoren zu machen.

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