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Buer: Gütetermin vor dem Arbeitsgericht ohne Einigung
Siska gegen die SSV

Kämpft gegen seinen Ex-Klub vor Gericht: Der ehemalige SSV-Trainer Holger Siska.
Kämpft gegen seinen Ex-Klub vor Gericht: Der ehemalige SSV-Trainer Holger Siska.
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Der Rechtsstreit zwischen Holger Siska und der SSV Buer geht in die nächste Runde. Am Freitag endete ein Gütetermin der beiden Parteien vor dem Gelsenkirchener Arbeitsgericht ohne Einigung. Der bei den "Rothosen" am 18. November 2007 nach dem 1:3 gegen Wanne entlassene Trainer hatte auf die Überweisung noch bis zum Saisonende ausstehenden Gehälter geklagt.

Der Verein, bei der Sitzung durch den Präsidenten Norbert Bauer und die zweite Vorsitzende Barbara Engler vertreten, ist aber zu keiner Zahlung bereit. Nun muss man sich zur Verhandlung am 12. März an gleicher Stelle wiedersehen.

Klagt: Holger Siska.

Knackpunkt ist das Vertragsverhältnis Siskas. Der 35-Jährige pocht auf eine Vereinbarung vom Februar 2007, nachdem sein Beschäftigungsverhältnis beim Verbandsligisten per Handschlag mit Bauer für eine weitere Spielzeit verlängert worden sei, also bis zum 30. Juni 2008. Vor Gericht breitete der Finanzbuchhalter sogar einen Bericht in der RevierSport-Ausgabe vom 1. Februar 2007 aus. "In dem steht, dass mein Vertrag um ein Jahr verlängert wurde", bekräftigt Siska.

Der Club sieht das ein wenig anders. "Wir haben mit Holger vereinbart, dass wir uns die sportliche Entwicklung erst einmal bis zum Ende der Serie anschauen. Nachdem wir den Klassenerhalt wieder einmal nur mit Ach und Krach geschafft hatten, gab es schon die Überlegung, etwas anderes zu suchen", vertritt Bauer einen ganz anderen Standpunkt. "Dann haben wir aber mit Holger, der unbestritten große Verdienste für die SSV hat, weitergemacht. Aber wieder klipp und klar mit dem Zusatz, dass wir uns angucken, wo die Reise hingeht. Eine konkrete Zusage für die ganze nächste Saison, so wie es Holger jetzt anführt, gab es nicht."

Der Funktionär ist "menschlich sehr enttäuscht", schließlich habe man an der "Löchterheide" 30 Jahre lang keine schriftlichen Kontrakte gebraucht. Auch der Ablauf nach Siskas letztem Arbeitstag an der Bueraner Seitenlinie sei nicht glücklich abgelaufen. "Nach dem Abpfiff gegen Wanne habe ich Holger gesagt, wir müssten uns am Montag zusammensetzen. Er hat geantwortet, das sei nicht nötig, er wüsste schon, dass er entlassen sei. Dann hat er es gleich der Lokalpresse gesteckt, am Montag stand es bereits in der Zeitung", schüttelt Bauer den Kopf.

Wie oft in solchen Konfrontationen beharren beide Seiten auf ihrem Standpunkt. Auch Siska hätte gerne auf den Gang zum Anwalt verzichtet, sah aber für sich nach gescheiterten Terminen mit der SSV-Vereinsführung kein anderes Mittel, um sein Recht zu befriedigen. "Ich habe vor dieser Verhandlung zweimal das Gespräch mit Norbert Bauer und Barbara Engler gesucht, um eine gütliche Einigung zu finden und diesen für beide Seiten unangenehmen Termin vor Gericht zu vermeiden. Dabei habe ich vorgeschlagen, dass wir uns bei der offen stehenden Summe, die im unteren vierstelligen Eurobereich liegt, in der Mitte trifft", erläutert Siska. "Leider ist es nicht zu einer einvernehmlichen Lösung gekommen, daher mussten wir den juristischen Weg gehen. Nun ist die kleine, heile Welt der SSV ins Wanken geraten."

In sechs Wochen wird das Arbeitsgericht den Fall emotionsfrei entscheiden. Das Ansehen aller Beteiligten hat aber schon jetzt einen Schaden erlitten.

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