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WSV: Einzelkritik der Hinrunde
Saglik mit dem besten Schnitt

WSV: Einzelkritik der Hinrunde
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Mahir Saglik (18 benotete Einsätze – Durchschnitts-Note 2,50): Wandervogel, Diva, Egoist – was gab es nicht für Unkenrufe, als Mahir Saglik im Sommer vom 1. FC Saarbrücken kam. Der Angreifer belehrte die Skeptiker eines besseren, präsentierte sich von Beginn an als angenehmer Teamplayer. Auch deshalb gönnen seine Mitspieler ihm die 13 Treffer, mit denen er sich an die Spitze der Torjägerliste katapultierte.

Gäbe es eine Scorerwertung, würde der Techniker mit dem feinen Blick für den Nebenmann auch diese souverän anführen.

Sven Lintjens (18 – 2,61): Er füllte die Rolle des Strippenziehers im Mittelfeld bislang glänzend aus. Ob nun als Sechser oder als Zehner-Ersatz für Mike Rietpietsch - Lintjens wusste durch gute Übersicht und saubere Pässe, mit denen er die Stürmer in Szene setzte, jederzeit zu gefallen. Auch nicht ganz unwichtig: Seine fünf erzielten Liga-Treffer brachten – unter anderem beim 1:0 in Oberhausen – wichtige Punkte ein. Hinzu kommt das 1:0 im DFB-Pokal gegen Hertha BSC, das den Weg zu den Bayern-Fleischtöpfen öffnete. Da verwundert es kaum, dass er ins Visier des 1. FC Kaiserslautern geraten ist. Für den WSV wäre sein Abgang ein kaum zu kompensierender Verlust.

Manuel Bölstler (20 – 2,85): Der Dauerläufer mischte als einziger Feldspieler in sämtlichen Partien mit, stand darüber hinaus auch noch jedes Mal in der Startelf. Das kommt nicht von ungefähr: Der Ex-Darmstädter agiert enorm bissig, gibt keinen Ball verloren und kann nach gewonnenen Zweikämpfen auch mit dem Ball umgehen. Das bewies er in der Hinrunde meist über die (Halb-)Außen-Schienen im Mittelfeld, da die zentralen Stellen anderweitig besetzt waren. Machte einen richtig guten Job, ist auch außerhalb des Platzes ein Freund offener Worte. Das macht ihn umso wichtiger fürs Gefüge der Truppe.

Christian Maly (20 – 2,85): Ging als einziger Wuppertaler in jeder Partie über die vollen 90 Minuten, dabei war er meist wie gewohnt der Stabilisator. Folgenschwere Patzer wie beim 0:1 in Essen waren die absolute Ausnahme. Der Mann zeigt konstant gute Leistungen, auch wenn das überragende Niveau der Vorjahre nicht ganz gehalten werden konnte. Das könnte zum einen am Abgang seines Torwarttrainers Michael Stahl im Sommer liegen, zum anderen an der Tatsache, dass er aktuell keinen engen Konkurrenz-Kampf mit seinem Ersatz-Mann Sascha Samulewicz führen muss. Daher reifte bei den Verantwortlichen die Überlegung, die Situation durch den Zugang eines weiteren Keepers im Winter etwas anzuheizen.

Daniel Voigt (19 – 3,11): Der Neuzugang aus den Niederlanden fiel nach starkem Start in ein kleines Leistungs-Loch. Aus dem hat sich der sensible Innenverteidiger mittlerweile befreit. Dennoch wurde deutlich, dass er das absolute Vertrauen im Umfeld benötigt, um Top-Leistungen abzurufen. Momentan ist dies der Fall, so dass er seiner Rolle als Abwehr-Chef gerecht werden kann. Die Frage ist, wie es im kribbeligen Aufstiegs-Endspurt um sein Nervenkostüm bestellt sein wird. An seinen Verteidiger-Qualitäten bestehen jedenfalls keine Zweifel.

Michael Stuckmann (18 – 3,17): Bildet gemeinsam mit Voigt ein absolut solides Innenverteidiger-Gespann. Für ihn kann es nur von Vorteil sein, dass er nicht mehr die alleinige Verantwortung in der Abwehr-Zentrale tragen muss und sich in der Dirigenten-Rolle mit seinem Nebenmann abwechseln kann. Zumal durch die offensive Ausrichtung der Bergischen auf die Defensive einiges an Arbeit zukommt – was sich nicht zuletzt in der recht hohen Anzahl an Gegentoren niederschlägt.

Mike Rietpietsch (13 – 3,38): Durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen, verlief die Hinrunde für den Leitwolf nicht nach Wunsch. Der Tiefpunkt war die Rote Karte beim Match in Magdeburg, die er wegen Meckerns beim Gang in die Kabinen sah und darauf als einziger WSV-Akteur in der Hinrunde eine sechs von RS erhielt. Eine Dummheit, die sich Rietpietsch nicht noch einmal erlauben wird. Schließlich ist er in Top-Form ein absoluter Schlüsselspieler der Bergischen.

Marco Neppe (14 – 3,43): Der Rechtsverteidiger hatte bis zum zwölften Spieltag einen Stammplatz inne. Danach musste er mit der Bundeswehr-Auswahl zur Militär-WM in Indien reisen. Von den Reise-Strapazen und den skandalösen Bedingungen in Hyderabad konnte er sich bis zur Winterpause nicht recht erholen und bestritt nur noch zwei längere Einsätze in der Regionalliga.

Tim Jerat (18 – 3,56): Erlebte sein persönliches Highlight im DFB-Pokal gegen Hertha BSC, als er zum 2:0-Endstand einnetzte. Auch sonst stand er ab dem dritten Spieltag durchgehend in der Startelf. Bot im Mittelfeld meist solide Vorstellungen, zeichnete sich vor allem durch hohen Einsatz-Willen aus. Was für Jerat spricht: seine Vielseitigkeit.

Tobias Damm (17 – 3,59): Der Publikums-Liebling begann nach seiner endgültigen Rückkehr aus Mainz furios, traf bei seinen ersten acht Einsätzen acht Mal. Danach hakte der Abzug bei dem Mann mit dem Potenzial zum Schützen-König. Seit dem 26. September blieb der Blitz-Sprinter ohne Erfolgs-Erlebnis. Ein Zustand, der nicht mehr lange anhalten wird. Bei Damm platzt der Knoten wieder, ganz sicher – wenn er sich selbst nur nicht zu sehr unter Druck setzt.

André Wiwerink (10 – 3,70): Im Cup gegen Berlin absolvierte er das Spiel seines Lebens. Das Problem: Die überragende Vorstellung konnte er nicht konservieren, zu oft wechselten sich Licht und Schatten bei ihm ab. Wenn der kopfballstarke Abwehr-Mann nicht diese gelegentlichen Aussetzer hätte, währe er absolut gehobenes Regionalliga-Niveau. So muss er seine Suche nach der Konstanz weiterhin mitunter auch im Oberliga-Team aufnehmen.

Michael Lejan (19 – 3,74): War von Beginn an auf der linken Seite gesetzt, bekam kaum Gelegenheiten zum Verschnaufen. Das machte sich auf der Ziel-Einfahrt in die Pause bemerkbar, als er zunehmend schwächelte. Trotzdem genießt der Allrounder das Vertrauen von Trainer Wolfgang Jerat und dürfte auch künftig fest für die linke Defensiv-Schiene gebucht sein.

Auf weniger als die Hälfte aller benoteten Einsätze kamen: Dennis Malura (7 – 3,29): Im Kampf um den Platz auf der rechten Abwehr-Seite hatte er zuletzt die Nase vor Marco Neppe vorn. Die beiden Jungspunde dürften sich auch in der Vorbereitung auf die Rückrunde ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Wenn es gut läuft, könnte die Konkurrenz das Geschäft beleben, so dass der nächste Entwicklungs-Schritt folgt. Ansonsten droht einem der beiden Stagnation.

Jan Hammes (6 – 3,50): Der Ex-Gladbacher fiel dem hohen Konkurrenz-Kampf zum Opfer, musste sich von Beginn an mit der Reservisten-Rolle abfinden. Über Joker-Einsätze kämpfte er sich gegen Ende der Hinrunde allmählich heran und stand zuletzt drei Mal in Folge in der Anfangs-Formation. Die Tendenz bei ihm zeigt eindeutig nach oben, in der Rückrunde locken weitere Spiel-Anteile.

Dirk Heinzmann (6 – 3,83): Am Traum-Sturm Saglik und Damm führt kein Weg vorbei, dahinter hat sich der kopfballstarke Angreifer als erste Option positioniert. Auch wenn es schmerzhaft ist: Über die Rolle des Einwechsel-Königs wird der sympathische Offensiv-Mann in Wuppertal vorerst nicht hinauskommen.

Hüzeyfe Dogan (8 – 3,88): Die Enttäuschung der bisherigen Saison. Bei 15 Einsätzen durfte der Ex-Paderborner nicht ein einziges Mal über die volle Distanz ran. Allerdings konnte er sich auch viel zu selten für mehr als „Schicht-Arbeit“ empfehlen. Dennoch sollte man ihm das Prädikat „Fehleinkauf“ nicht vorschnell aufdrücken. Die Form zeigte zuletzt im Oberliga-Team merklich nach oben, so dass für die Rückrunde durchaus Hoffnung besteht.

Sebastian Michalsky (1 – 4,00): Der defensive Leistungsträger aus der Reserve durfte beim Match in Dresden ein wenig oben ranschnuppern, weitere Kader-Nominierungen folgten. Ob es dauerhaft zu mehr reicht, muss angesichts der Ambitionen der Bergischen allerdings bezweifelt werden.

Lucas Oppermann (1 – 4,00): Sechs Kurz-Einsätze, mehr war für den Ex-Bochumer noch nicht drin. Eigentlich schade, weil der Allrounder mit seiner energischen, teilweise noch etwas ungestümen Art durchaus Spaß machen könnte.

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