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NRW-Sportlerwahl: Christian Süß und der Teamgeist
„Harmonie der Spielsysteme“

NRW-Sportlerwahl: Christian Süß und der Teamgeist
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In diesem Jahr hat sich nicht nur für Christian Süß ein lang gehegter Traum erfüllt: Bei der Tischtennis-Europameisterschaft holte der 22-jährige Ahlener mit der Mannschaft den Titel und erkämpfte sich auch mit Doppelpartner Timo Boll die Goldmedaille. RevierSport unterhielt sich mit dem Schalke-Fan über die vergangene Saison, seine Mehrkampf-Erfolge und den Vergleich mit Boris Becker.

Christian Süß, wann haben Sie realisiert, dass die EM ein großes Turnier für Sie werden kann, bereits im Vorfeld oder erst im Laufe des Wettbewerbs?

Ich bin mit einem unguten Gefühl dorthin gereist, weil meine Vorbereitung nicht ideal war. Im Januar und Februar bin ich nicht gut drauf gewesen, konnte meine Top-Leistungen nicht abrufen, dann kamen viele Verpflichtungen in der Liga, im Pokal dazu, so dass keine perfekte Vorbereitung möglich war. Dann lief es aber zum Glück ganz anders.

Auch mit Borussia Düsseldorf haben Sie einen großen Titel, den ETTU-Pokal, geholt. Kann man diese Wettbewerbe miteinander vergleichen?

Die EM war schon herausragend, denn gerade auf die Goldmedaille für die Mannschaft hat der Deutsche Tischtennisbund viele Jahre gewartet, 2007 hat es endlich geklappt. Dabei gewesen zu sein, ist etwas ganz besonderes.

Ihre Erfolge haben Sie hauptsächlich im Doppel gefeiert. Ihr aktueller Partner Timo Boll spielt seit dieser Saison auch in Ihrem Verein, ein Vorteil?

Das ist natürlich super, dadurch sind wir sehr stark aufgestellt und auch in vielen Wettbewerben Favorit.

Ihr Zusammenspiel mit Boll scheint nahezu perfekt! Wir sind sehr gut eingespielt, verstehen uns auch privat sehr gut, es macht einfach Spaß mit Timo. Ein großes Plus ist die Harmonie unserer Spielsysteme, unsere Rechts-Links-Kombination passt einfach hervorragend.

Obwohl Tischtennis ursprünglich eine Einzelsportart ist, liegt Ihnen der Mannschaftswettbewerb!

Im Einzel zu spielen, macht mir genauso viel Spaß, deshalb habe ich diesen Sport ja überhaupt gewählt, um mich mit einem Gegenüber zu messen. Aber ich habe auch immer schon gerne und erfolgreich im Team agiert. Ich bin kein Egoist, freue mich, wenn ich einen Sieg mit den Kollegen feiern kann.

Zu Beginn Ihrer Karriere nannte man Sie des Öfteren den „Boris Becker des Tischtennis“. Wie gefällt Ihnen dieser Vergleich? Rein sportlich gesehen passt er vielleicht sogar ganz gut. Ich bin auch sehr ehrgeizig, was meinen Sport betrifft. Wen würden Sie als Ihr Vorbild bezeichnen? Ich habe kein spezielles Idol, sondern habe immer versucht, mir bestimmte Fähigkeiten von Sportlern abzugucken.

Könnte das Erreichte von Timo Boll, der die Dominanz der Asiaten im Tischtennis durchbrochen hat, als Vorlage dienen? Von Timos Erfolgen können wir sicherlich alle profitieren…

…zum Beispiel durch die gesteigerte Popularität europäischer Spieler in China oder Japan?

Ich werde dort häufiger erkannt als hier, nach unserem zweiten Platz bei der WM waren Timo und ich sogar auf den Titelseiten einiger Zeitungen. Aber der Markt ist in Asien auch viel größer, dort ist Tischtennis Volkssport Nummer eins. Jetzt geht es ins Jahr 2008, wie lauten Ihre Ziele?

Mit der Mannschaft haben wir unser erstes Ziel, den Pokal-Sieg, bereits erreicht. Jetzt haben wir den Meistertitel fest vor Augen. Persönlich steht für mich die Olympia-Qualifikation auf dem Programm. Es wäre meine erste Teilnahme an Olympischen Spielen.

Wie rechnen Sie sich Ihre Chancen aus? Nach Timo und Dimitrij Ovtcharov hoffe ich auf den dritten freien Platz im Kader. Dann wartet allerdings eine knallharte Qualirunde auf mich.

Auch bei der NRW-Sportlerwahl könnte es ein enges Rennen geben, wer ist Ihr Favorit? Ich kann das gar nicht einschätzen, da die Bandbreite in der Kategorie wirklich sehr groß ist. Aber ich denke, dass Florian Kehrmann gute Chancen hat, zum einen durch den WM-Titel und zum zweiten durch seine super Leistungen im Liga-Alltag.

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