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Düsseldorf: „Fans“ sorgen fast für Abbruch
„Von Spielen ausschließen“

Düsseldorf: „Fans“ sorgen fast für Abbruch
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Es waren äußerst unschöne Szenen, die sich ab der 75. Minute beim Rheinderby zwischen Rot-Weiss Essen und Fortuna Düsseldorf abspielten und fast zu einem vorzeitigen Abbruch der Partie geführt hätten. Düsseldorfer „Fans“ zündeten zunächst einige Rauchbomben an, dann griffen sie zu härteren Kalibern und warfen Leuchtraketen auf das Spielfeld.

Schiedsrichter Stefan Lupp (Zossen) blieb keine andere Wahl, als die Mannschaften in die Kabinen zu schicken: „Wir wollten der Polizei und dem Ordnungsdienst die Möglichkeit geben, die Lage zu beruhigen. Es war klar, dass das Match fortgeführt werden sollte. Auch für mich war es kein alltägliches Spiel, man hofft, dass so etwas nie vorkommt. Am Ende leidet nur der Fußball an solchen Geschichten.“

Schließlich gelang es, den Mob zu beruhigen, und die Partie nach fünfminütiger Unterbrechung fortzusetzen.

Krawalle an der Hafenstraße. (Foto: mmb-pressebild)

Es war nicht das erste Mal, dass vermeintliche Anhänger der Fortuna sich solche Entgleisungen leisteten. Dem Club droht nun erneut eine massive Geldstrafe, den Verursachern, sofern sie identifiziert werden können, Stadienverbote und eventuell Anzeigen wegen versuchter Körperverletzung. „99,9 Prozent der Menschen in dem Block wollen der Mannschaft und dem Verein etwas Gutes, uns unterstützen. Es ist immer schade, wenn dann einige wenige es mit solchen Aktionen schaffen, den Club in den Dreck zu ziehen“, sprach Fortuna-Kapitän Jens Langeneke das aus, was viele dachten, bevor er mit Sorgen in die Zukunft blickte: „Ich denke, die Konsequenzen werden kommen und dann werden wir sehen, was wir davon haben.“

Und auch Christian Erwig sprach Klartext: „So etwas gehört einfach nicht auf den Sportplatz. Das muss man ganz klar sagen. Das kostet den Verein jetzt wieder Geld und das kann nicht im Sinne der Fans sein.“

„Wir als Mannschaft müssen uns für das Verhalten unserer Fans entschuldigen, aber ich muss auch sagen, dass Rot-Weiss da schlecht arbeitet, wenn so etwas passiert“, schob Düsseldorfs Schlussmann Michael Melka zumindest eine Teilschuld an die Essener Verantwortlichen weiter. Und auch Coach Wolf Werner wollte seinem Verein den Schuh nicht anziehen: „Der Sicherheitsbeauftragte vom DFB hat sich so geäußert, dass es gar keine Düsseldorfer waren, die da gezündet haben. Solche Idioten kommen ausdrücklich hierhin, um in der Masse unterzutauchen und Krawall zu machen. Wenn man jetzt damit anfängt, und die Vereine dafür bestraft, dass wir ein gesellschaftliches Problem haben, dann ist man auf dem falschen Dampfer.“

„Wir waren vorgewarnt, denn bereits vor zwei Jahren haben einige Düsseldorfer gemeint, sie könnten hier ein Spiel ohne Grenzen veranstalten“, zog Essens Sicherheitsbeauftragter Oliver Tangermann Bilanz, „schon auf dem Weg hierher gab es in den Zügen einige Festnahmen durch die Polizei und auch am direkten Einlass haben wir Leute rausgezogen, die versucht haben, Pyromaterial, Nazilosungen, im Grunde das volle Programm ins Stadion einzuschleusen.“

Bleibt die Frage, wie die Krawallmacher trotzdem solch enorme Mengen Zündstoff auf die Tribüne schmuggeln konnten. Kritik an den Kontrollen ließ Tangermann jedoch nicht gelten: „Von Seiten des DFB wurde uns bestätigt, dass wir eine sehr, sehr gute Kontrolle gemacht haben. Insbesondere Frauen wurden gründlich kontrolliert, Rücksäcke und Schuhe wurden durchsucht. Man kann letztlich aber leider keine 100-prozentige Quote gewährleisten. Wir haben alles unternommen, um so etwas zu verhindern. Mehr geht eigentlich nicht.“

Auch Essens geschäftsführendes Vorstandsmitglied Nico Schäfer suchte die Schuld nicht bei den Ordnungskräften, sondern schickte deutliche Worte an die Adresse des DFB: „Der DFB sollte sich neue Strafen überlegen. Wenn Gästefans aufs Spielfeld schießen, sollten sie einfach von den nächste drei Auswärtsspielen ausgeschlossen werden. Das ist der einzige Weg, so etwas zu lernen.“

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