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Der große Derbyvergleich zwischen RWO und RWE
Mini-Vorsprung für die Gastgeber

Der große Derbyvergleich zwischen RWO und RWE
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Das Niederrhein-Derby elektrisiert die Massen. Ab 14 Uhr geht es heute im Stadion Niederrhein rund, wenn RWO auf RWE trifft. Noch in frischer Erinnerung: Der 4:1-Knalleffekt vom Hinspiel, als die Kleeblätter überraschend die Hafenstraße stürmten. Jetzt ist die Konstellation folgende: RWO gewann die letzten fünf Heimpartien, Essen stellt die stärkste Auswärtstruppe. RS nimmt die Teams vor dem Anpfiff anhand von zehn Kategorien unter die Lupe:

Torwart: RWO: Christoph Semmler muss sich in dieser Spielzeit hinter keinem anderen Schlussmann verstecken. Der Ex-Gladbacher zeigte: Er ist ein würdiger Nachfolger seines heutigen Kontrahenten Daniel Masuch. Ein Patzer in Erfurt, den er im Spielverlauf wieder ausbügeln konnte, der Rest war ausnahmslos positiv. Auf der Linie, in der Luft, bei der Antizipation von Spielzügen, Semmler hat bisher alles im Griff. RWE: Masuch gewann in der Saisonstartphase das Besetzungsduell gegen Kontrahent Sören Pirson. Die Qualitäten, die man Semmler zuspricht, kann der 30-Jährige für sich auch reklamieren. Dazu kommt auch die Gabe, bei Elfmetern nicht chancenlos zu sein. Fazit: Unentschieden

Abwehr: RWO: Wie in der Oberliga steht die RWO-Defensive, erst 19 Gegentreffer belegen das. Chef der Dreierkette ist der absolute Leistungsträger und Kapitän Benjamin Reichert. Der Spielführer strahlt eine Ruhe aus, an der sich alle anderen aufbauen können. Und das tun sie auch. In erster Linie waren das bisher Dimitrios Pappas und Daniel Embers, die zumeist an der Seite Reicherts agierten. Und beide machten in der Hinserie einen tollen Job. Und sprangen Thomas Schlieter, Timo Uster oder Monir Ibrahim ein, zeigten sie, auch auf die Nachrücker ist Verlass. RWE: Auch der Gast favorisiert die Dreierversion in der Defensive. Als zentraler Akteur hat sich Daniel Sereinig nach anfänglicher Schwäche deutlich etabliert und erfüllt die Erwartungen durch starkes Stellungsspiel, überzeugende Zweikampfstärke und voraussehende Laufwege. Dazu ist der Schweiz-Österreicher im gegnerischen Strafraum kopfballgefährlich. Rechts agiert David Czyszczon, dessen Bewegungsabläufe über seine Effektivität täuschen. Links etablierte sich Niklas Andersen, der mittlerweile auf der Einkaufsliste höherklassiger Konkurrenz steht. Für ihn könnte dort heute auch Michael Lorenz auflaufen. Fazit: Unentschieden:

Mittelfeld: RWO: Die Außen funktionieren in Form von David Müller, der schon sechsfach einnetzen konnte, und Marcel Landers. Der pfeilschnelle Mann für die rechte Seite trat als vielfacher Torvorbereiter in Erscheinung. In der Zentrale schienen Tim Kruse und Thomas Tennagels gesetzt, bis sich dieser verletzte, seitdem beweisen Kruse und Markus Kaya, welch kongeniales Paar die beiden vor der Abwehr abgeben. Davor wirbelte zuletzt Jens Robben, der allerdings heute gesperrt ist. Seinen Part wird, qualitativ auf Augenhöhe, Mike Terranova übernehmen. RWE: Bislang überragender Akteur ist dort Tim Gorschlüter, der fix länger gebunden wurde, beim Verbleib in Liga drei allerdings kaum gehalten werden kann. Durch den Ausfall eines Stijn Haeldermans wird der Ex-Ahlener auch vermehrt in die kreative Rolle gedrängt, die auch durch den „hängenden“ Rolf-Christel Guié-Mien übernommen werden kann. Pendant ist eigentlich Michael Lorenz, heute könnte allerdings Andersen wieder vorrücken, auch die Karte Jozef Kotula - wenn wieder fit – ist ziehbar. Für die rechte Außenbahn – auch wenn er zuletzt Aussetzer zeigte – sollte Tim Erfen auflaufen, links heißt die optimale Besetzung Sören Brandy, wenn er nicht noch weiter nach vorne gezogen wird. Dass die Qualität eines Mario Klinger oft die Bank sah, spricht für die Klasse in diesem Bereich. Fazit: Unentschieden

Sturm: RWO: Auch hier muss sich RWO nicht klein machen. Terranova (acht Treffer) und Julian Lüttmann (sechs Tore) haben ihre Gefährlichkeit bereits deutlichst untermauert. Zudem sind beide Kicker unentbehrlich, was die beginnende Defensivarbeit angeht. Besonders dieser Punkt trifft auch auf Tuncay Aksoy zu, der erst ein Mal einnetzen konnte, aber ebenfalls durch seinen unermüdlichen Einsatz überzeugen konnte. RWE: Die zentrale Stoßstürmerposition war und ist ein Diskussionspunkt. André Schei Lindbaek scheint sich – nach heftiger Kritik - zu akklimatisieren. Der Ausfall von Markus Kurth droht, Sercan Güvenisik kann ohnehin nicht. Guié-Mien wird am Ende der Spielzeit Zweistelligkeit verbuchen, für Vincent Wagner ist das Niveau noch zu hoch, um als absoluter Platzhalter auftreten zu können, was für Coach Heiko Bonans stürmische Youngster-Alternativen aus der U23 – Uzun und Said – auch gilt. Fakt: Die Abhängigkeit eines Lindbaeks von der Zuarbeit ist eklatant. Fazit: Vorteil RWO

Bank: RWO: Speziell in der Offensive wird es für Coach Hans-Günter Bruns ganz dünn. Im Mittelfeld kann er mit Thomas Tennagels nachlegen, Tim Reichert ist nach seiner langen Pause eher kein Thema. In der Defensive stehen mit Timo Uster und Monir Ibrahim und vermutlich mit Daniel Embers drei Alternativen parat, dort ist die Sorge des Trainers am geringsten. RWE: Mit Stefan Lorenz – der unumstrittene Kapitän – Güvenisik, Haeldermans, Mitja Schäfer gibt es vier Langzeitverletzte. Das tut dem Team weh. Keiner weiß, wie diese Optionen zurück kommen, deshalb wird der Transfermarkt begutachtet. Das Bedienen im Verbandsliga-Unterbau ist auf Dauer nicht ausreichend Fazit: Unentschieden

Ausfälle: RWO: Marcel Stiepermann, Ahmet Delic, Jens Robben und Musa Celik müssen passen. Vier Mann für den Gang nach vorne, wobei nur Robben zuletzt als Stammspieler glänzen konnte. RWE: Güvenisik, Haeldermans, Schäfer, Stefan Lorenz. Kotula stehen genau wie Kurth auf der Kippe. Fazit: Vorteil RWO

Druck: RWO: Trotz der tollen Serie beträgt der Abstand auf Rang elf weniger Zähler als geplant. Daher muss weiter gepunktet werden, um das Ziel, die Qualifikation für die neue dritte Liga, zu erreichen. Nach fünf Heimsiegen in Folge will man den Fans noch einen Derbysieg schenken. RWE: Die Qualifikation für die dritte Liga wird als Ziel ausgerufen. Offiziell! Wer das glaubt, wird seelig. Natürlich will – muss – der Verein wieder hoch, und das sofort. Fazit: Vorteil RWO

Selbstbewusstsein: RWO: Größer als aktuell kann es kaum sein. Die Spitze im Blick, die letzten Partien zu Hause alle gewonnen, der Kader hat eine richtig breite Brust, was allerdings in keinster Weise zu Überheblichkeit führt. RWE: Nach erheblichen Startschwierigkeiten sammelte sich die Truppe und zeigte die Qualität, die die Offiziellen auch nachsagen. Schwankungen gibt es. Die Stärke in der Fremde lässt dabei die durchwachsenen Heimauftritte rätselhaft erscheinen. Fazit: Unentschieden

Kulisse: RWO: Der Schnitt beträgt etwa 4000 Fans pro Heimspiel. Die, die da sind, machen ihre Sache sehr gut, der Support hält fast die ganzen 90 Minuten an, die Mannschaft fühlt sich wohl mit dieser Unterstützung. Für den heutigen Sonntag könnte man auf ein etwa ausgeglichenes Fan-Verhältnis kommen. RWE: Die Atmosphäre an der Hafenstraße kann begeistern, allerdings sind die Fans durch die letztjährigen Wellentäler extrem kritisch. Das ist wichtig, weil man dadurch als Dienstleister am Kunden aufmerksam bleibt. Noch ein Grund, sofort hoch zu gehen. Fazit: Unentschieden

Teamspirit: RWO: Eine Truppe, wie sie RWO darstellt, kommt in den oberen Fußball-Ligen sehr selten vor. Der Spruch "Einer für alle, alle für einen" wird hier gelebt. Die Elf hält zusammen, das wird in jedem Match deutlich. Ein Pluspunkt, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. RWE: Auch Essen hat diese förderlichen Strukturen, die aber nicht überstrapaziert werden dürfen. Gespannt sein darf man, wie das Klima sich entwickelt, wenn alle Akteure wieder an Bord sind. Fazit: Unentschieden

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