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Die Bundesliga stellt sich gegen Bierhoff
Bommer: "Das ist alter Wein in neuen Schläuchen"

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Oliver Bierhoff, Teammanager der Nationalmannschaft, bekommt weiter kräftigen Gegenwind aus der Bundesliga. Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen sagte am Rande des EM-Qualifikationsspiels der DFB-Auswahl gegen Wales (0:0) am Mittwoch in Frankfurt/Main: "Rudi Völler hat uns mit seiner Art aus dem Herzen gesprochen. Wir vertreten den gleichen Standpunkt wie er, denn ein Bundesligaklub und die Arbeit bei der Nationalmannschaft lassen sich einfach nicht vergleichen. Es ist komplexer, einen Verein zu führen, als die Nationalmannschaft zu organisieren."

Die Front gegen Bierhoff wird nach dem Angriff des ehemaligen Teamchefs Rudi Völler zu Beginn der Woche immer breiter. Nachdem zunächst nur der Sportchef von Bayer Leverkusen und Bayern-Manager Uli Hoeneß verbal scharf gegen den früheren DFB-Kapitän geschossen hatten, kommen die Attacken nun aus der ganzen Bundesliga. Ob Duisburgs Trainer Rudi Bommer, Wolfsburgs sportlicher Chef Felix Magath oder Stuttgarts Manager Horst Heldt - die Liga hat unisono kein Interesse an Bierhoffs Philosophien. "Das ist alter Wein in neuen Schläuchen", meinte beispielsweise Bommer. Der schwache Auftritt des WM-Dritten gegen Wales war auch für Ligavorstand Bruchhagen Grund genug, nun noch einmal kräftig nachzulegen. "Bei der Ligatagung vor dem Länderspiel war die Meinung einhellig. Wir sind gegen die Verwissenschaftlichung des Fußballs, wie sie seit Jürgen Klinsmann betrieben wird. Wir sind selbst auf Ballhöhe, was die Trainingsmethodik angeht. Aber einen so großen Mitarbeiterstab wie der DFB können wir uns nicht leisten", sagte Bruchhagen der Bild.

Auch ein Telefonat des Nationalmannschaftsmanagers vor dem Spiel gegen Wales am Mittwoch mit Bayern-Manager Hoeneß trug nicht wirklich dazu bei, die Wogen zu glätten. "Es hat ihn getroffen, dass ich mich auch noch hinter Rudi Völler gestellt habe. Ich habe ihm daraufhin geantwortet: Oliver, du musst dir im Klaren sein, dass sich die Liga nicht ständig deine schulmeisterlichen Vorhaltungen gefallen lässt", sagte Hoeneß.

Unterdessen versuchte der smarte Bierhoff nach der harschen Kritik an seiner Person und dem enttäuschenden Spiel gegen Wales, gelassen mit der anhaltenden Aufregung um seine Person umzugehen. "Am Wochenende geht die Bundesliga los, ich denke, dann wird sich alles wieder darauf konzentrieren und die Lage beruhigen", sagte der 39-Jährige, der ab Freitag gemeinsam mit Bundestrainer Joachim Löw für vier Tage im südafrikanischen Durban bei der Auslosung der WM-Qualifikations-Gruppen weilen und damit erst einmal seine Ruhe vor den Bundesliga-Granden haben wird.

Denn vor allem das Verhältnis zwischen Bierhoff und Völler ist nach den heftigen Attacken gestört. "Ich glaube auch, dass die Chemie zwischen mir und Rudi nicht optimal ist, aus welchen Gründen auch immer", erklärte Bierhoff. Aus diesem Grund hat auch DFB-Boss Theo Zwanziger seine Bemühungen eingestellt, einen Friedensgipfel einzuberufen: "Unter dem Strich müssen das die beiden miteinander klären."

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