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VfB greift in Lyon nach dem letzten Strohhalm
"Es wäre fatal, wenn wir das schon abgehakt hätten"

VfB greift in Lyon nach dem letzten Strohhalm
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Abschenken oder Aufbäumen - zwischen diesen beiden Möglichkeiten mussten sich die Verantwortlichen des deutschen Meisters VfB Stuttgart vor der Partie in der Champions League beim sechsmaligen französischen Titelträger Olympique Lyon heute (20.45 Uhr/live bei Premiere und in der Konferenz bei Sat.1) entscheiden.

Doch obwohl die Schwaben sich primär auf die Krisenbewältigung in der Bundesliga konzentrieren möchten und in der Champions League nach drei Pleiten in Serie ohnehin kaum noch etwas zu holen ist, hat sich der VfB dazu entschieden, nicht kampflos das Feld zu räumen. "Es wäre fatal, wenn wir das schon abgehakt hätten. Wir haben eine große Verantwortung gegenüber dem Verein, den Fans und dem deutschen Fußball", erklärte Nationalspieler Thomas Hitzlsperger und erhob das Spiel bei den Franzosen zur Frage der Ehre.

"Wir müssen die drei Punkte holen, damit Deutschland in der UEFA-Wertung nach oben kommt", sagte der WM-Dritte, der seinem damals noch tief in der Krise steckendem Team bei der 0:2-Hinspielniederlage gegen Lyon vor zwei Wochen auf Grund einer Fußverletzung fehlte.

Seit dieser Pleite in der Gruppe E, die den VfB fast endgültig aus dem Rennen um die Achtelfinal-Teilnahme geworfen hat, wendete sich das Blatt bei den Stuttgartern. Zwar konnte die Mannschaft von Trainer Armin Veh in den folgenden drei Pflichtspielen immer noch nicht überzeugen, dennoch holten die Schwaben drei Siege und steigerten damit ihr zuvor schwer angeschlagenes Selbstvertrauen. "Wir haben dreimal gewonnen. Wir sind wohl raus aus dem Krankenhaus", beschrieb Hitzlsperger den Zustand des schwäbischen Patienten, der nicht nur im übertragenen Sinn auf dem Weg der Besserung zu sein scheint. Auch das zwischenzeitlich mit verletzten Profis überfüllte Stuttgarter Lazarett lichtet sich langsam.

Die Rückkehr der zuletzt ausgefallenen Leistungsträger wie Hitzlsperger und Matthieu Delpierre lässt Veh zwar aufatmen, von Entspannung oder überschäumendem Optimismus ist der Coach aber noch weit entfernt: "Durch die Probleme der vergangenen Wochen ist es derzeit kaum möglich, gut Fußball zu spielen. Es sind andere Tugenden gefragt. Wir müssen Fußball arbeiten."

Ob "Fußball arbeiten" gegen den beim Hinspiel klar überlegenen französischen Spitzenreiter reicht, darf allerdings bezweifelt werden. Dennoch sieht Veh sein Team ähnlich wie Hitzlsperger in der Pflicht. "Wir wollen in Lyon ein positives Ergebnis erzielen. Es geht auch darum, den deutschen Fußball würdig zu vertreten", meinte der Meistertrainer, dessen Team bei einer Niederlage selbst den Kampf um den für die UEFA-Cup-Teilnahme ausreichenden dritten Platz bereits verloren hätte. Diesen Platz hat Teammanager Horst Heldt aber immer noch im Visier. "Wir wollen uns auch international so gut wie möglich aus der Affäre ziehen. Zumindest der dritte Platz ist noch nicht abgehakt", erklärte der Ex-Profi, für den die Reise ins Land der Nouvelle Cuisine unabhängig von der Vorstellung des Teams einen Leckerbissen bereithält, denn schließlich wird die VfB-Delegation nach alter Olympique-Tradition zu einem Essen bei Starkoch Paul Bocuse eingeladen.

Auch auf die nächste Feinkost muss der VfB nicht lange warten. Bereits am Wochenende empfängt der Meister den Rekord-Titelträger Bayern München zum Südgipfel der Bundesliga.

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