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RWE: DFB will auch in Essen WM-Gastgeber spielen
Nichtbau "blamabel für Stadt"

In die Jahre gekommen: Die Essener Hafenstraße (Foto: firo).
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Wenn die holde Weiblichkeit ruft, dann folgt man doch gerne der Einladung. Das sah Rot-Weiss Essen so, als Frauen-Bundesligist SG Schönebeck seinen neuen Fotokalender "heimspiel: 08" vorstellte. Alles auch mit der Festlegung, dass Deutschland 2011 WM-Gastgeber sein wird, im Rücken. Der Essener Stadtdirektor Christian Hülsmann:

"Wir hoffen, dass die WM uns einen Schub gibt im Bemühen um ein neues Stadion. Es wäre blamabel für die Stadt, wenn der Ball an Essen vorbei rollte, weil wir keine Spielstätten haben." Eine Aussage, die so steht und keinen Diskussionsraum mehr bietet.

Essen wird - so ist es angedacht - Austragungsort. Das ist der Zusammenhang, warum RWE sich gerne in Form von Geschäftsführer Nico Schäfer und auch Trainer Heiko Bonan in den Abendstunden auf der Veranstaltung zeigte. Das WM-Stadion ist das neue Haus des Clubs, auch die SGS wird ihre Heimspiele dann dort austragen. "Der deutsche Meistertitel ist bis zu diesem Zeitpunkt realistisch", erklärt Willi Wißing, SGS-Manager. RWE sollte sich mit allen Mitteln bemühen, sportlich anzunähern. Alles mit dem großen DFB im Stadion-Boot. "Das wird nicht mehr schief gehen", legt sich Schäfer fest

So dass Rolf Hempelmann, Präsident, sich auf die Grundsteinlegung freuen darf. Alles auch im Sinne der Club-Partner, so war zum Beispiel auch Inke Ostermann, verantwortlich im Bereich Public Relations bei Evonik Industries AG (Hauptsponsor) an der Schäfer-Seite, ließ auch gegenüber Wißing durchblicken, sich einmal über Initiativen unterhalten zu wollen. Noch Fragen?

Aus der Nummer kommt weder die Stadt raus, noch die begleitenden Unternehmen, noch das Land NRW. Das belegt auch Dr. Ingo Wolf, Innenminister von NRW, in Personalunion auch zuständig für den Sport: "Wir möchten ein Fest feiern, bei dem sich Sport und Kultur verbinden. Für alle Menschen in diesem Land und für unsere Gäste aus nah und fern, die wir schon jetzt herzlich einladen möchten. Wir werden die Städte nicht alleine lassen, sondern wollen Ihnen aktiv helfen." Die nächste Aussage, die steht.

RWE und Hempelmann wollen gar nicht mehr raus aus diesem Boot. Wenn man bedenkt, dass es kaum überraschen würde, dass Hülsmann auch der nächste Oberbürgermeister der Kulturhauptstadt 2010 sein wird, wäre das ein weiteres Argument.

Die Uhr der ehrwürdigen "Pommes-Bude" Georg Melches-Stadion tickt mächtig laut. Für Schäfer eher ein liebliches Glöckchen. "Die spezielle Atmosphäre bei uns ist auch nur bedingt zu verkaufen." Sehr richtig. Vom Wohlfühlaspekt in den Räumlichkeiten kann man kaum sprechen, einen Eventcharakter zu erzielen - das ist heutzutage wichtig - gleicht einer Titanenarbeit. Das ist bald vorbei. Schäfer betont, "als Verein federführend an der Bewerbung der Stadt Essen als Austragungsstätte" beteiligt gewesen zu sein. Man sieht ihm an, "wir freuen natürlich riesig."

Für die Stadt, für die SGS, für RWE. Schäfer: "Es wird dem Frauenfußball in Deutschland ganz sicher einen weiteren Schub geben. Und WM-Spielort zu sein, ist möglicherweise ja auch eine zusätzliche Motivation, ein neues Stadion in Essen zu bauen." Den Begriff "möglicherweise" kann der Mann getrost vergessen. Als WM-Bühnen wurden zwölf Städte durch den DFB präsentiert. Dabei ist für das Eröffnungs-Match Berlin, für das Finale Frankfurt angedacht. Die weiteren Orte sind Augsburg, Bielefeld, Bochum, Dresden, Leverkusen, Magdeburg, Mönchengladbach, Sinsheim, Wolfsburg - und Essen!

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