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Moskitos Essen - Heilbronner Falken 4:3 (1:1, 0:0, 2:2, 1:0) n.P.
Schiri Trainer im Kreuzfeuer der Kritik

Moskitos Essen - Heilbronner Falken 4:3 (1:1, 0:0, 2:2, 1:0) n.P.
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Unter normalen Umständen hätten für die Moskitos Essen im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Heilbronn ein glatter Heimsieg und drei Punkte rausspringen müssen. Zwei Faktoren standen einem möglichen "Dreier" jedoch im Weg. Zunächst zeigte Falken-Goalie Danny aus den Birken eine bisweilen schier unglaubliche Torwart-Leistung, ehe die turbulente Partie in der Schlussphase endgültig zum Kuriosum ausartete. Im Mittelpunkt des Geschehens: Schiedsrichter Franz-Josef Trainer, der das Kunststück vollbrachte, gleich beide Teams und ihre Coaches gegen sich aufzubringen. Aber der Reihe nach.

Die "Stechmücken" hatten noch eine Rechnung offen. In der ersten Begegnung mit den Falken in dieser Saison holten sich die Essener in Heilbronn eine saftige 7:2-Klatsche ab. Ob es nun die Erinnerung an das Hinspiel war oder der Rückenwind aus den letzten Auswärtsspielen in Kassel und Bremerhaven - die Hausherren starteten furios. Drei Minuten lang überrannte die Truppe von Trainer Jari Pasanen die Gäste förmlich. Folgerichtig schlug es bereits nach 24 Sekunden im Kasten der Württemberger ein. Gerade acht Sekunden saß Christoph Fischer zu diesem Zeitpunkt auf der Strafbank. Das nennt man wohl konsequentes Powerplay. Nicht das letzte Mal an diesem Abend.

Nachdem sich die Falken ein wenig von dem frühen Schock erholt hatten, gestalteten sie das Spiel offener - und bewiesen, dass sie es noch schneller können. Ganze vier Sekunden brummte Elvis Beslagic, schon war der eben noch bestrafte Fischer zur Stelle und überwand Goalie Jochen Reimer - 1:1 (11.). Das zweite Drittel blieb zwar torlos, gemessen an den Chancen hätte es dem ESC aber für ein ganzes Spiel gereicht. Einzig aus den Birken hatte immer die passende Antwort. "Die Jungs waren fertig, haben mich gefragt: 'Was müssen wir tun, um ein Tor zu schießen? Der hält einfach alles'", berichtete Pasanen. Die Antwort: Erst ein doppeltes Überzahlspiel und "Calle" Johanssons gefürchteter Schlagschuss konnten es richten - diesmal sieben Sekunden nachdem der Referee die zweite Strafe verhängt hatte (44.). Doch das Team von Coach Rico Rossi antwortete erneut, Jean-Francois Caudron egalisierte (47.). Schließlich brachte Martin Bartek die "Mücken" wieder auf die Siegerstraße (57.) - vermeintlich. Denn 45 Sekunden vor der Schlusssirene konnte Caudron erneut ausgleichen.

Gegen Heilbronn einer der Besten: Martin Bartek. (RS-Foto: Neumann)

Doch der Treffer sorgte für Entrüstung bei den Moskitos, eine scheinbar klare Abseitsstellung wurde von Schiedsrichter Trainer nicht erkannt. Waren die Fans jetzt schon außer sich, schaukelten sich die Emotionen nach torloser Verlängerung im Penalty-Schießen erst richtig auf. Zunächst traf Lars Müller für die Moskitos, doch das Tor verschob sich. Statt den Penalty wiederholen zu lassen, ließ der Referee jedoch den Heilbronner Schützen antreten - wilde Proteste von der Moskitos-Bande. Nach langen Diskussionen wurde der Shoot-out zunächst fortgesetzt. Nachdem Heilbronn vergeben hatte, verschob sich das Gehäuse nach Boris Lingemanns Fehlschuss aber erneut. Nun mussten erstmal die Tor-Löcher im Eis nachgebohrt werden. Doch auch die Gäste wurden benachteiligt. Derek Edwardsons klarer Treffer wurde ebenfalls die Anerkennung verweigert. Schließlich sorgte zunächst Bartek und dann Martin Sekera mit den Game-Winning Shot für die Entscheidung zugunsten der Essener und den Extra-Zähler.

Für Pasanen dennoch ein Punkt zu wenig. "Fünf, sechs Tore wären drin gewesen. Aber eine Torwart-Leistung wie die von aus den Birken habe ich in dieser Liga selten gesehen. Ein Teufelskerl." Mit der Leistung seiner Jungs war der Finne daher nicht unzufrieden. "Wir sind an diesem Wochenende zwei Mal an die Leistungsgrenze gegangen. Mehr kann ich nicht verlangen." Zur Schiedsrichter-Leistung wollte der 43-Jährige nicht mehr allzu viel loswerden. Seine Verärgerung war aber offensichtlich: "Er hat ein Riesen-Drama aus der Partie gemacht", schüttelte der Bandenchef den Kopf. Rossi war derweil auch lange nach Spielende noch außer sich: "Wir leben von diesem Sport, das ist unser Job und wir Coaches müssen mit solchen Entscheidungen leben und nachher zum Arbeitsamt, nicht der Schiedsrichter."

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