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Bundestrainer Löw steigt in Vertragsgespräche ein
"Ich war selten so entspannt nach einer Niederlage"

Bundestrainer Löw steigt in Vertragsgespräche ein
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Die Wogen sind nach der 0:3-Pleite gegen Tschechien wieder geglättet, der Ärger ist verraucht. Bundestrainer Joachim Löw schaut längst wieder nach vorne. "Ich war selten so entspannt nach einer Niederlage, auch wenn ich mich im ersten Moment natürlich geärgert habe", sagte Löw am Montagmorgen dem Sport-Informations-Dienst (sid) vor der turnusgemäßen Telefonkonferenz mit seinen engsten Mitarbeitern Hans-Dieter Flick und Andreas Köpke.

Zudem stand zu Wochenbeginn ein Telefonat mit Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff auf dem Programm, um über das weitere Vorgehen in Sachen Vertragsverlängerung zu beraten.

"Ich habe keinen Fahrplan. Ich weiß, dass es der Wunsch des DFB ist, den Vertrag mit mir so schnell wie möglich zu verlängern. Oliver ist mein erster Ansprechpartner, weil er meine Wünsche Richtung Präsidium transportiert", erklärte Löw, der die abschließenden Gespräche dann mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und dem designierten DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach führen wird.

"Ich kann mir vorstellen, dass wir diese Woche das Thema angehen", meinte der Bundestrainer. Möglich ist, dass es bereits vor dem Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am kommenden Donnerstag und Freitag in Mainz zu der Unterschrift unter einen neuen Kontrakt bis zur WM 2010 in Südafrika kommt, mit dem Zwanziger bei seiner als sicher geltenden Wiederwahl noch zusätzlich punkten könnte. Ähnlich entspannt wie die anstehenden Verhandlungen mit dem Verband, bei denen es nur noch um letzte Detailfragen geht, sieht der Bundestrainer auch die Situation bei den Nationaltorhütern. "Ich werde mir erst ein genaues Bild machen. Grundsätzlich sehe ich derzeit aber kein Problem, denn Jens Lehmann hat seine Klasse in allen Länderspielen bewiesen, zuletzt vor allem in England und Irland, wo er überragend war. Deshalb mache ich mir über dieses Thema im Moment keine großen Gedanken", sagte Löw, der dennoch Bundestorwarttrainer Andreas Köpke bitten wird, diese Woche sowohl mit Lehmann als auch mit Timo Hildebrand in Kontakt zu treten.

"Dass Timo am Wochenende wieder die Nummer zwei war, hat mich ein bisschen überrascht. Vielleicht sollte er aber nur für die Champions League geschont werden", mutmaßte Löw. Dass Lehmann trotz überstandener Ellbogenverletzung den 2:0-Erfolg des FC Arsenal gegen die Bolton Wanderers am Samstag nur als Torwart Nummer drei von der Tribüne aus verfolgen musste und Hildebrand beim 4:2-Sieg seines Klubs FC Valencia gegen Deportivo La Coruna wieder auf die Bank musste, konnte dem Bundestrainer aber nicht gefallen.

"Für mich ist es undenkbar, dass er auf Dauer auf Jens verzichtet", kritisierte Löw indirekt seinen Kollegen Arsene Wenger, der die deutsche Nummer eins bei den Gunners zur Nummer drei degradiert hat. Dass hinsichtlich der EM 2008 in Österreich und der Schweiz Lehmann als auch Hildebrand bis Ende des Jahres bei ihren Vereinen einen Stammplatz haben sollten, hatten Löw und Bierhoff bereits Mitte des Monats gefordert. Inwieweit sich diese Forderung durchhalten lässt, ist allerdings offen.

Löw wird genau beobachten, ob am Dienstag in der "Königsklasse" beim Spiel von Arsenal gegen Slavia Prag Lehmann, der zudem von einer Kapselverletzung geplagt wird, wieder auf die Tribüne und einen Tag später Hildebrand beim Champions-League-Spiel von Valencia bei Rosenborg Trondheim erneut die Reservistenrolle bekleiden muss: "Wir werden auf jeden Fall mit beiden über ihre aktuelle Situation sprechen." Gesprochen wurde zu Wochenbeginn auch mit Flick und Köpke über das 0:3 in der EM-Qualifikation gegen die Tschechen am vergangenen Mittwoch in München, allerdings nur kurz, wie der Bundestrainer versicherte: "Das Spiel bedarf eigentlich keiner großen Aufarbeitung. Natürlich müssen wir aus unseren Fehlern die richtigen Schlüsse ziehen. Aber mir war klar, dass so ein Spiel mal kommen musste. Wir hatten unser Ziel bereits erreicht, bis dahin trotz aller Verletzungsprobleme gute bis sehr gute Spiele abgeliefert und sind dann gegen ein hoch motiviertes Team noch kalt erwischt worden", erklärte Löw.

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