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Bezirksliga 15: BG Schwer(in) in Fahrt
Wille schlägt Routine

Bezirksliga 15: BG Schwer(in) in Fahrt - 800 Zuschauer beim Derby (Ortstermin)
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Oft halten Spitzenspiele nicht, was sie versprechen. Ganz anders das Top-Spiel des 11. Spieltags zwischen Wacker Obercastrop und BG Schwerin. In packenden 90 Minuten rang der Tabellenführer vom „Berg“ den Gastgeber und Verfolger völlig verdient mit 3:2 Toren nieder. Das herbstliche Wetter sorgte wohl dafür, dass die angepeilte Zuschauermarke von 1000 in der Kampfbahn Erin nicht geknackt wurde. Dennoch fanden sich etwa 800 Besucher zum Castroper Derby ein – und brauchten ihr Kommen keine Sekunde bereuen.

Die Ränge waren trotz Nieselregens gut gefüllt

Von Beginn an entwickelte sich die Partie wie erwartet. Wacker stellte die robusteren Einzelspieler, mit mehr Erfahrung. Schwerin besaß dagegen das laufstärkere und technisch bessere Team. So lässt sich dann auch die frühe Wacker Führung erklären. Noch im Tiefschlaf fehlte der Blau-Gelben Hintermannschaft die Zuordnung und Dennis Hasecke konnte völlig unbedrängt einen Freistoß vom umsichtigen Libero Dirk Laudien links unten versenken (1.). Normalerweise freut sich jeder Trainer über eine derartig frühe Führung. Nicht so aber Uwe Esser: "Wir sind mit dem schnellen 1:0 zwar super ins Spiel gekommen, haben aber nach zwanzig Minuten dann das Fußballspielen eingestellt. Vielleicht war der Treffer einfach zu früh für uns“, vermutete der Coach anschließend.

Das junge Schweriner Team ließ sich jedenfalls durch den Rückstand nicht verunsichern, sondern setzte auf seine Tugenden, die da lauten: Laufen, kämpfen und vor allem spielen. Zuerst holprig und noch etwas unpräzise, dann aber sukzessive immer sicherer werdend, zogen sie ihr gefälliges Kombinationsspiel auf. Da ihre Sturmspitzen bei der stabilen Wackeraner Hintermannschaft aber bestens aufgehoben waren, blieben hochkarätige Torchancen vorerst aus. So musste eine Einzelaktion vom fleißigen Christof Luka für die erste ernsthafte Bedrohung des Obercastroper Gehäuses herhalten. Sein guter Rechtsschuss verfehlte den von Jan Nöthe gehüteten Kasten allerdings knapp (17.).

Wie es besser gehen könnte, zeigten die heute starken Dennis Gazioch und Bastian Fritsch.

Obwohl mit reichlich Brisanz ausgestattet, war die Begegnung jederzeit fair.

Mit einem schnellen Doppelpass über links rissen die beiden die gesamte Wackeraner Hintermannschaft auseinander. Einzig der Abschluss blieb mangelhaft. Fritsch selbst versäbelte die schöne Gazioch-Flanke aus drei Metern (37.) und es blieb zur Pause beim für den Gastgeber schmeichelhaften 1:0.

Wer geglaubt hatte der Gast würde mit zunehmender Fortdauer wegen des Rückstands nervös werden, sah sich schnell eines besseren belehrt. „Wir haben eine super Moral bewiesen und immer an uns geglaubt“, fand auch Kapitän Jimmy Thimm im Anschluss „und haben uns den Sieg dann auch verdient.“ Bei Blau-Gelb gab es nur eine Devise: Offensive, Offensive und nochmals Offensive. Wacker konnte hingegen nur reagieren, verlor jedoch immer mehr Bälle schon in der eigenen Hälfte und brachte sich so selbst in Gefahr. Darin sah auch Trainer Esser die Hauptursache für die Niederlage: „Alle drei Gegentreffer haben wir nach unnötigen Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung bekommen.“

Ein solcher Ballverlust führte dann auch zum überfälligen Ausgleich.

Schwerin stellte beim Derby die deutlich bessere Elf

Gazioch schnappte einem Wackeraner den Ball vom Fuß, marschierte unaufhaltsam in Richtung gegnerisches Tor und legte genau im richtigen Moment quer auf Thomas Fojzik. Der "tunnelte" mit etwas Glück den herausstürzenden Nöthe zum 1:1 (80.).

Durch den Ausgleich beflügelt, spielte sich die Schulz-Truppe jetzt in einen Rausch. Die logische Konsequenz waren die Treffer Zwei und Drei. Erst gelang dem besten Mann auf dem Platz, Dennis Gazioch, mit einem abgefälschten Schuss die Führung (85.) und fünf Minuten später war erneut Thomas Fojcik zur Stelle und sorgte für die Vorentscheidung (90.).

Die beste Kombination von Wacker in Halbzeit zwei führte dann durch Lars Otto in der Nachspielzeit noch zum 2:3-Endstand. Diese Szene ärgerte Esser, dem die Enttäuschung über die Niederlage deutlich im Gesicht stand, besonders. „Nach dem 3:1 hat die Mannschaft auf einmal gezeigt, was sie vorher 70 Minuten vermissen ließ: Nämlich dass sie Fußball spielen kann.“

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