Als die beiden Vereine zum letzten Mal in der Fußball-Bundesliga aufeinander trafen, war mehr als die Hälfte der Spieler des aktuellen Wattenscheider Kaders noch nicht geboren. Die letzte Erstliga-Partie zwischen der SG und dem 1. FC Saarbrücken datiert vom 27. April 1993. Die Nullneuner gewannen damals sowohl das Hin- als auch das Rückspiel, und am Ende stiegen beide Traditionsvereine ab. Freilich: Der damals durchaus vorhandene Glanz dieser längst vergangenen Tage ist dem tristen Tagesgeschäft in der Regionalliga gewichen.
Am heutigen Samstag (14 Uhr) treten die beiden ehemaligen Bundesligisten erneut gegeneinander an. Allerdings nur zu einem Freundschaftsspiel: Die Saarländer haben die Schwarz-Weißen zur Saisoneröffnung eingeladen. Am Wochenende darauf spielt die Mannschaft des ehemaligen Kölner Profis Dirk Lottner gegen den FSV Frankfurt. Auch die SGW startet am Wochenende nach diesem freundschaftlichen Vergleich im Saarland in die neue Spielzeit – mit dem Spiel gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach. Und genau deshalb kam die Einladung des ehemaligen Liga-Konkurrenten wie gerufen.
Wattenscheids Trainer Farat Toku findet, dass für die Generalprobe kaum ein besser passender Gegner infrage käme: „Das ist jetzt eine höhere Kategorie“, sagt der 38-Jährige. „Wir haben uns den Gegner bewusst so ausgesucht. Sie spielen so ähnlich wie Mönchengladbach.“ Immerhin: In der vergangenen Saison wurde die Lottner-Elf Meister in der Staffel Südwest und durfte doch nicht aufsteigen. In der Relegation scheiterte Saarbrücken knapp an dem TSV 1860 München. „Das ist ein Verein, mit dem wir uns überhaupt nicht vergleichen können“, sagt Wattenscheids Trainer Toku. „Sie werden uns extrem fordern.“ Genau das wolle der A-Lizenz-Inhaber sehen, denn so ähnlich erwartet er die Partie zum Liga-Auftakt. „Dass wir diese weite Reise auf uns nehmen, zeigt schon, wie wichtig uns das Spiel ist.“
Für Toku ist die Generalprobe die letzte Möglichkeit, taktische Kniffe auszuprobieren – und Gastspieler zu testen. Denn allmählich drängt die Zeit. In der vergangenen Woche hat es an der Lohrheide keine neuen Personal-Meldungen gegeben. „Nach dem Wochenende werden wir hoffentlich den einen oder anderen Spieler präsentieren können“, sagt der Trainer der Nullneuner. Insbesondere bei den Offensivkräften Cellou Diallo und dem möglichen Rückkehrer Güngör Kaya hofft er, schnell Klarheit zu haben.