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Ivica Grlic über Stimmung, Unterstützung und Lernprozess
"Wir zahlen kein Lehrgeld, müssen aber cleverer werden"

Ivica Grlic über Stimmung, Unterstützung und Lernprozess
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Mittwoch nutzte Ivica Grlic die Freizeit, um sich um seine Familie zu kümmern. "Meine Tochter hat Tennis gespielt, meinen kleinen Sohn habe ich zum Fußball-Spielen gebracht", berichtet der ehemalige Nationalspieler Bosnien-Herzegowinas. Dass er mit dem MSV Duisburg momentan eine ganz schwache Punkte-Phase erwischt hat, beschäftigt natürlich auch den Kapitän.

"Wir zahlen kein Lehrgeld, müssen aber insgesamt cleverer werden", erklärt der Routinier. RevierSport unterhielt sich mit "Grille" über die aktuelle Situation bei den Zebras.

Ivica Grlic, haben Sie so eine Durststrecke schon Mal erlebt? Nein, fünf Niederlagen in Folge habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Wir haben jetzt über eine Woche Zeit, um uns auf die Partie bei Energie Cottbus vorzubereiten. Da müssen wir punkten und ein Zeichen setzen, dass wir noch da sind. Wie fanden Sie in den vergangenen Wochen die Auftritte des MSV leistungsmäßig?

Bis auf das 0:2 in Rostock, nach dem wir selbst sehr sauer waren, haben wir immer ordentlich agiert. Wir kämpfen, laufen, tun alles, bekommen aber keine Punkte. Trotzdem muss man immer weiter Gas geben. Wir glauben an uns.

Wird jetzt alles hinterfragt, was vorher "normal" war? Natürlich überlegt man, was verbessert werden kann. Trainer Rudi Bommer spricht sehr viel mit uns, wir machen Video-Analysen, arbeiten die Fehler auf. Es wird alles probiert. Die Differenz zu den Nicht-Abstiegsplätzen beträgt zurzeit drei Punkte, das ist alles noch nicht dramatisch.

Ist der MSV in manchen Situationen als Aufsteiger noch zu grün?

Ich würde nicht sagen, dass wir Lehrgeld zahlen. Dafür müsste man regelrecht vorgeführt werden, das ist bis auf die zweite Halbzeit in Rostock nicht passiert. Insgesamt müssen wir sicherlich an der Cleverness arbeiten. Was heißt das?

Auch Mal mit einem Punkt zufrieden sein. In den entscheidenden Situationen sind wir noch zu unkonzentriert. Ab und zu wollen wir zu viel, anstatt uns mit einem Teilerfolg zufrieden zu geben. Wobei: Letztlich spricht das ja eigentlich für uns, dass wir immer versuchen, das Maximum zu erreichen.

Das nächste Match führt ausgerechnet nach Cottbus. Besitzt die Partie schon Endspiel-Charakter?

Das würde ich schon so einstufen. Es geht dort für den MSV Duisburg um sehr, sehr viel. Das wird eine von Taktik geprägte Partie, da wird keiner auf totale Offensive setzen. Die Leute, die schon Mal gegen Energie gespielt haben, wissen, was da los ist. Darauf müssen wir uns alle einstellen.

Co-Trainer Manfred Stefes nennt "Ruhe" als oberstes Gebot in der jetzigen Lage. Wie ist die Stimmung im Team?

Die Atmosphäre ist in Ordnung. Unser Plus bleibt: In der Truppe stimmt es. Natürlich ist die Lockerheit ein bisschen verloren gegangen. Aber das ist ganz normal, wenn du fünf Mal verlierst. Im Spiel müssen wir die nötige Lockerheit aber haben, dürfen nicht verkrampfen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Kurve wieder kriegen.

Sie haben zu Wochen-Beginn mit dem Training ausgesetzt. Was ist los? Ich habe ein paar Probleme mit den Adduktoren. Heute gibt es einen Check, ich hoffe, dass der Doc mir danach grünes Licht gibt. Ich möchte der Mannschaft nicht nur im Spiel, sondern auch im Training helfen. Wir haben viele junge Leute dabei, da musst du als Erfahrener einfach vorangehen, auch mit den Jungs sprechen.

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