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Bonner SC: Vorstandsmitglied Bernd Lehmann über die Krise
"Vor einigen Jahren wäre Coach schon weg gewesen"

Bonner SC: Vorstandsmitglied Bernd Lehmann über die Krise
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Der selbsternannte Mitfavorit der Oberliga Nordrhein taumelt weiter vor sich hin. In die neue Regionalliga will der Bonner SC, der vor knapp drei Jahren ein Konzept darlegte, mit dem er aktuell eigentlich fast Teil der zweiten Liga sein müsste. Davon ist der Club meilenweit entfernt, was das 1:2 zuhause gegen den SV Straelen deutlich beweist. Asif Saric sitzt als Trainer auf der Bank, die Frage bewegt, wie lange der Mann noch dort hocken darf.

Eine Nachfrage bietet sich immer bei den ehemaligen Bundeshauptstädtern an. Zum Beispiel bei Vorstandsmitglied Bernd Lehmann, der sich auch nicht drückt. Bernd Lehmann, wie geht es Ihnen?

Den Umständen entsprechend bin ich akut unzufrieden. Es ist in den letzten Monaten dumm gelaufen für uns. Vor allen Dingen das Spiel gegen Dattenfeld hängt uns immer noch nach, das hat einen Knacks gegeben.

Alles am zweiten Spieltag, als Ihr Team mit 2:0 führte, das Match aber zuhause mit 2:3 abgab.

Dazu haben wir viele Duelle in der Schlussphase vergeigt. Am letzten Wochenende traf Straelen in Minute 90 zum Sieg. Uns fehlt das aggressive Mittelfeld, wir haben ein Problem, wenn wir unter Druck stehen. Das haben wir aber erkannt, darauf müssen wir uns mit den aktuell gegebenen personellen Mitteln einstellen.

Am Samstag agieren Sie im Mittelrheinpokal in Friesdorf. Hilft die Begegnung?

Dort wollen wir einen Erfolg einfahren, neues Selbstvertrauen holen. Sie haben doch eigentlich erfahrene Akteure in Ihren Reihen, so dass solche Krisen nicht passieren sollten, oder? Auch solchen Jungs merkt man die Situation aber an, einem Hilko Ristau passierte zum Beispiel am Wochenende ein entscheidender Fehler, vorher machte er sein bestes Saisonmatch für uns. Und jetzt? Wir gehen da gemeinsam durch, Team, Vorstand und auch der Coach.

Ist Asif Saric also kein Wackelkandidat? Es gibt natürlich die Gesetze des Sports, weiter verlieren sollten wir nicht unbedingt. Allerdings hat er kein Ultimatum, es gibt keine bestimmte Anzahl von Spielen, in denen etwas passieren muss. Er hat letzte Saison bewiesen, dass er vernünftige Arbeit leisten kann. Warum ist Bonn immer so unruhig? Unsere Situation ist doch so: Drei Zeitungen berichten täglich über uns, alle wollen und machen Geschichten. Andere Nordrhein-Vereine sind froh, wenn sie Montags und Freitags irgendwo auftauchen.

Dazu Donnerstags und Sonntag via RS.

Ja, gut. Bei uns wird seit etlichen Jahren bei Niederlagen immer sofort gefragt: Haben die Spieler ihr Geld nicht bekommen? Aber mal im Ernst. Glaubt denn wirklich jemand, Leute wie Ristau oder ein Frank Mayer würden zum BSC kommen, wenn sie nicht genau vorher herausgefunden hätten, dass das bei uns funktioniert? Die Akteure sprechen doch untereinander. Ich versichere: Ich weiß auch, wie es bei anderen Clubs zugeht.

Was meint der Club-Boss John Viol, der bekanntlich auch das Geld gibt?

Sagen wir einmal so: Vor einigen Jahren wäre der Coach schon weg gewesen. Aber auch unser 1. Vorsitzender hat gelernt.

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