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Deutsche Frauen wollen mit Rekord ins Finale
Das Taxi-Amulett als gutes Omen

Deutsche Frauen wollen mit Rekord ins Finale
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Während sich Deutschlands Fußball-Frauen beim heutigen Kampf um den WM-Finaleinzug auf ihr Können verlassen wollen, vertraut Theo Zwanziger auf seinen chinesischen Talisman. "Der hat schon im letzten Spiel Glück gebracht, den gebe ich nicht mehr her", sagte der DFB-Präsident vor dem Halbfinale gegen Ex-Weltmeister Norwegen (14.00 Uhr/live im ZDF und Eurosport). Das Amulett, das Zwanziger von einem Taxifahrer in Schanghai geschenkt bekommen hat, wird es sicherlich nicht alleine richten können.

"Das wird ein 50:50-Spiel, bei dem Nuancen über Sieg oder Niederlage entscheiden", sagte DFB-Trainerin Silvia Neid. Die Statistik stützt diese These. In 28 Duellen gegen Norwegen gab es zwölf deutsche Siege und elf Niederlagen, fünf Partien endeten remis. Neid wird auf die gleiche Startformation setzen wie beim 3:0 im Viertelfinale über Nordkorea. Das bedeutet, dass die 34-jährige Sandra Minnert erneut der Duisburgerin Annike Krahn in der Innenverteidigung den Vortritt lassen muss.

"Es gibt keinen Grund, die Mannschaft zu verändern. Wir haben immer noch kein Gegentor kassiert", sagte Neid, die mit ihrer Mannschaft das dritte von vier ausgegebenen Etappenzielen bei ihrer WM-Tour im Visier hat. Nach Gruppensieg und Olympia-Qualifikation soll nun der Finaleinzug perfekt gemacht werden. Nie zuvor brachte eine Mannschaft das Kunststück fertig, "zu Null" ins Halbfinale einzuziehen. Deutschland hat zuletzt im WM-Finale 2003 gegen Schweden einen Gegentreffer hinnehmen müssen. Das ist 439 Spielminuten her und nur noch drei Minuten vom WM-Rekord der Chinesinnen entfernt. "Ich hatte zwar Mathe im Abitur, aber wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass wir wieder ohne Gegentor bleiben, kann ich nicht berechnen", sagte Ariane Hingst. Die Abwehrchefin verdient inzwischen in Skandinavien beim schwedischen Spitzenklub Djurgardens IF ihr Geld und warnt vor der norwegischen Spielweise. Der Weltmeister von 1995, der damals im Finale die DFB-Auswahl 2:0 besiegte, spielt liebend gern lange Bälle in die Spitze, um schnell das Mittelfeld zu überbrücken. Das ist zwar berechenbar, aber dennoch stets gefährlich für den Gegner. "Wir müssen in der Abwehr sehr wachsam sein", sagte Hingst.

Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften ist gerade einmal vier Wochen her. Am 30. August in Mainz gab es ein 2:2. Doch die deutsche Mannschaft hat an diese Partie keinerlei gute Erinnerungen. "Wir wollen aber wirklich alles anders machen als in diesem Spiel und bauen lieber auf die Leistungen der letzten Spiele hier in China", sagte Neid. In Mainz erteilten die Norwegerinnen den Deutschen eine Lehrstunde, obwohl es nicht zum Sieg reichte. "Die waren fast immer einen Schritt schneller als wir", sagte die dreimalige Weltfußballerin Birgit Prinz. Beim Algarve-Cup in Portugal verlor Deutschland sogar 1:2 gegen Norwegen.

Die Skandinavierinnen strotzen vor Selbstbewusstsein. "Wir wollen Weltmeister werden. Die Mannschaft ist jetzt reif genug", sagte Trainer Bjarne Berntsen bereits zu Beginn des Jahres. Die starken Auftritte im Reich der Mitte haben den Glauben an das eigene Können verstärkt. Zudem hat Norwegen bei einer WM noch nie gegen einen europäischen Gegner verloren, sondern alle neun Duelle gewonnen.

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