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Das sagt der BFC-Dynamo-Trainer über das Pokal-Los

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Der BFC Dynamo freut sich auf Schalke. Berlins Trainer René Rydlewicz spricht von einem Traumlos. Er hat sogar Sympathien für Königsblau

Seit einem Jahr ist René Rydlewicz (43) Trainer des Regionalligisten Berliner FC Dynamo. Sein größter Erfolg: der Gewinn des Berliner Landespokals. Durch den Finalsieg gegen den FC Viktoria ist der Traditionsklub in den DFB-Pokal eingezogen. Gegner in der 1. Runde ist Schalke. „Das wird ein Feiertag für den gesamten Verein“, sagt Rydlewicz. Im WAZ-Interview spricht der BFC-Trainer außerdem über den Tag der Auslosung , eine Reise mit Schalke nach Manchester und das schlechte Image seines Klubs.

Rene Rydlewicz, wie gefällt Ihnen das Los FC Schalke 04? Besser hätte es für uns gar nicht laufen können, ein Traumlos. Schalke gehört zu den besten Vereinen Europas – auch wenn die letzte Saison sportlich nicht so gelaufen ist, wie es sich Schalke erhofft hat. Im Vereinsheim des BFC Dynamo wurde bis tief in die Nacht gefeiert.

Waren Sie auch dabei? Nein, ich war während der Auslosung mit meinem Sohn Oskar im Auto unterwegs, er hat aber alles über das Handy verfolgt und sofort berichtet. Ich dachte schon, dass die uns vergessen haben. Als Sebastian Kehl den BFC dann als vorletztes Team aus der Trommel gezogen hat, konnte der Gegner nur noch Schalke heißen. Bayern und Dortmund waren ja schon raus, darauf hatten Oskar und ich geachtet.

Schalke war mir schon immer sympathisch. Egal, wo man ist: mindestens einen Schalker gibt es dort immer

Rene Rydlewicz, Trainer des BFC Dynamo

Wäre Ihnen Bayern oder Dortmund lieber gewesen? Nein, auf keinen Fall. Schalke war mir schon immer sympathisch. Egal, wo man ist: mindestens einen Schalker gibt es dort immer. Als Spieler war es für mich etwas Besonderes, auf Schalke zu spielen. Mathias Schober, mit dem ich einige Zeit bei Hansa Rostock zusammengespielt habe, hat meinen Schwiegervater und mich vor ein paar Jahren zum Champions-League-Spiel nach Manchester eingeladen. Es war ein großartiger Tag.

Auf welchen Schalker freuen Sie sich denn am meisten? Warten wir doch erstmal ab, wer überhaupt bei uns in Berlin ankommt. Domenico Tedesco wird sein Amt mit eigenen Vorstellungen antreten und den Kader sicher noch verändern. Ich muss sowieso sagen, dass ich Schalke irgendwie immer als Einheit wahrnehme, ohne den wirklich ganz herausragenden Spieler, der sich von allen anderen abhebt. Na gut, Raúl war schon eine Ausnahme.

Was trauen Sie dem neuen Trainer Domenico Tedesco auf Schalke zu? Für ihn ist es eine Riesenchance. Mit 31 Jahren Trainer auf Schalke zu sein, bei diesem Topklub – Respekt. Ich habe seine Arbeit in Aue durchaus verfolgt. Mein Co-Trainer hat sich das Spiel bei Union Berlin im Stadion angesehen. Aue war sehr stark. Tedescos Mannschaft hat nicht nur den Klassenerhalt geschafft, sie hat auch guten Fußball gespielt.

Hand aufs Herz, sehen Sie überhaupt eine Chance, in die 2. Pokal-Runde einzuziehen? Dass wir in diesem Spiel nicht der Favorit sind, ist jedem klar. Aber wir werden ein unbequemer Gegner sein, der um jeden Meter Rasen fighten wird. Wir werden alles in dieses Spiel geben, was wir haben. Das verspreche ich.

In Ihrer Mannschaft hat es einen großen Umbruch gegeben. Das ist richtig. Bis heute haben wir acht neue Spieler verpflichtet. Als ich den BFC vor einem Jahr übernommen habe, konnte ich an der Kaderstruktur zunächst nicht viel verändern. Ich bin sehr zufrieden.

Ein Teil der Fans des BFC Dynamo gilt als gewaltsuchend, die Rede ist von vielen Problemfans. Ja, das weiß ich. Die Wahrnehmung ist leider so. Seitdem ich Trainer bin, gab es nicht einen einzigen Vorfall - weder im eigenen Stadion, noch bei einem Auswärtsspiel. Wir sind ein Verein, der mittlerweile 36 Jugendmannschaften hat und eine Menge für die Stadt Berlin tut. Bei uns werden über 750 Kinder und Jugendliche betreut – und das bei einem Migrationsanteil von rund 60 Prozent. Wir haben tolle Projekte. Wenn es einen sozialen Ehrenpreis für einen Berliner Sportverein gibt, sollten wir uns bewerben. Ich würde mir wünschen, dass es dem Verein gelingt, sein schlechtes Image abzulegen. Der BFC Dynamo hätte das mehr als verdient.

Als Spieler vom Hansa Rostock haben Sie schon auf Schalke gewonnen - im November 2003 mit 1:0.

Ja, an Siege auf Schalke erinnere ich mich besonders gerne zurück. Volle Hütte, tolle Stimmung. Die Arena mag ich wirklich sehr. Ich habe gelesen, dass der Spielertunnel als Schacht eines Bergwerks umgebaut wurde. Da wäre ich auch mal gerne durch gelaufen, bevor es auf den Rasen ging.

Vielleicht sollten Sie beim DFB beantragen, das Heimrecht zu tauschen. Auf keinen Fall (lacht). Die Stimmung bei uns im Friedrich-Ludwig-Jan-Sportpark wird auch klasse sein. Über 20000 Fans werden kommen, das Stadion wird ausverkauft sein. Wie gesagt: Für uns alle, für den gesamten Verein wird dieser Tag ein Feiertag. Was den Spielertunnel angeht - vielleicht ergibt sich mal eine andere Gelegenheit.

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