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McLaren-Mercedes sieht von Einspruch ab
"Jeder soll wissen, dass wir nichts Unrechtes getan haben"

McLaren-Mercedes sieht von Einspruch ab
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Formel-1-Rennstall McLaren-Mercedes will nach dem drakonischen Urteil in der Spionage-Affäre voraussichtlich nicht in Berufung gehen und die Rekordstrafe von 100 Millionen US-Dollar akzeptieren. Das kündigte Teamchef Ron Dennis zwei Tage nach dem Urteil des World Motor Sport Council des Automobil-Weltverbandes (FIA) an. Eine Entscheidung muss das Team bis zum kommenden Freitag getroffen haben.

"Wenn ich mich dazu entschließe, dieses Kapitel zu beenden, dann tue ich es im Interesse des Sports. Denn was nützt uns eine Schlammschlacht?", sagte der Engländer am Samstag in Spa, wo am Sonntag (14 Uhr) der Große Preis von Belgien stattfindet.

Auch der Gang vor ein Zivilgericht komme wohl nicht in Frage. Das sei laut Dennis sehr mühsam: "Die Affäre würde dann die nächsten zwei Jahre über dem Sport hängen und uns von der eigentlichen Arbeit, Rennen zu gewinnen, abhalten." Den Silberpfeilen waren nach zehnstündiger Anhörung vom World Motor Sport Council des Automobil-Weltverbandes (FIA) neben der Geldstrafe zudem alle Punkte in der Konstrukteurs-WM 2007 aberkannt worden. Die in der WM-Wertung führenden McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Fernando Alonso waren straffrei ausgegangen, weil sie laut FIA-Präsident Max Mosley "kooperiert haben". Mit dem Verzicht auf die Berufung will Dennis vermutlich auch einer noch härteren Strafe entgehen. Mosley hatte nach dem Urteil mitgeteilt, dass im Dezember über eventuelle Sanktionen für die kommende Saison entschieden wird: "Sollten die Rennautos von McLaren-Mercedes für 2008 aber in Ordnung sein, wird es keine weitere Bestrafung geben."

McLaren ließ verlauten, dass das Team keinen Wettbewerbsvorteil durch die Nutzung geheimer Dokumente des Erzrivalen Ferrari erlangt habe. Laut Dennis hat der Rennstall nach der Urteilsbegründung sieben Tage Zeit, um über einen Einspruch zu entscheiden. Er werde in den nächsten Tagen den Anteilseignern des Teams seine Empfehlung in dieser Angelegenheit aussprechen.

40 Prozent der McLaren-Anteile hält Motorenpartner Mercedes, 30 Prozent ein Konsortium aus Bahrain, und jeweils 15 Prozent sind im Besitz von Geschäftsmann Mansour Ojjeh und Dennis selbst. Wenn er jetzt dem Sport zuliebe einen Preis von 100 Millionen Dollar zu zahlen habe, so Dennis, dann zahle er ihn: "Für mich ist nur eines wichtig: Jeder soll wissen, dass wir nichts Unrechtes getan haben."

Der McLaren-Teamchef musste zwar zugeben, dass "alles, was in der Urteilsbegründung steht, wahr ist", aber: "Ich kann nirgendwo einen eindeutigen Beweis dafür erkennen, dass wir irgendeine Information von Ferrari verwendet haben."

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