Als U19-Spieler saß Nico Lucas im letzten Jahr beim 3:0-Sieg im Pokalfinale gegen den Wuppertaler SV auf der Bank. Mit zwölf Minuten Pflichtspielerfahrung blickte der Sohn des Sportdirektors auf das Spielfeld, dort sah er sich auch schon in naher Zukunft selbst. Ein Jahr später muss Lucas die Hoffnungen auf eine Teilnahme im Niederrheinpokalfinale begraben.
Nach einem Zusammenprall hörte Lucas ein "Plöppen" im Knie, wie er selber gesagt hat. Diagnose: Fraktur der Patella. Das Pokalfinale gegen den MSV Duisburg wird er damit wohl eher auf der Tribüne, als auf der Bank miterleben: "Ich bin natürlich sehr unglücklich, ich hätte lieber auf dem Platz gestanden. Das ist sehr bitter, aber das gehört dazu. Ich bin noch jung. Ich befürchte, dass da die ein oder anderen Verletzung noch hinzukommen wird."
Sechs Wochen wird Lucas nun pausieren müssen. Zum Start der Vorbereitung soll der gebürtige Essener jedoch wieder fit sein. "Danach sollte das komplett ausgeheilt sein und ich werde nie wieder etwas davon spüren." Operiert werden muss Lucas nicht: "Gott sei Dank! Ich war bei verschiedenen Ärzten und in der Uni Klinik. Die haben sich die Aufnahmen angeguckt. Ich werde um eine OP drum herum kommen."
Nachdem Lucas in der Vorrunde noch nur hereinschnuppern durfte, hat sich das Essener Mittelfeldjuwel im Laufe der Zeit seinen Stammplatz immer mehr gesichert. Mittlerweile ist er als einziger, defensiver Sechser eigentlich kaum noch aus der Startelf wegzudenken. Von daher war auch Trainer Sven Demandt alles andere als begeistert, als ihm diese Nachricht mitgeteilt wurde: "Für ihn ist das richtig mies. Er hat eine klasse Rückserie gespielt."
Trotz allem hat Lucas so langsam die Vorfreude auf das Finale gepackt, auch wenn er selbst nicht auf dem Feld stehen wird: "Ich gehe davon aus, dass es nicht das letzte sein wird und ich noch einige spielen darf. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft einen riesen Pokalfight liefern wird."