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Stevens erklärt den Erfolg der Eurofighter

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Huub Stevens, Huub Stevens
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Vor seinem Abschiedsspiel erklärt Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens die Sensation von 1997. Der Niederländer erzählt, wie er ein Königsblauer wurde – und wem er ewig dankbar sein wird

Am 21. Mai ist dann tatsächlich Schluss. Auf den Tag genau 20 Jahre nach dem Uefa-Cup-Sieg des FC Schalke 04 im Finalrückspiel bei Inter Mailand beendet Huub Stevens, den Schalkes Fans zum Jahrhunderttrainer wählten, seine Trainerkarriere. Noch einmal betreut der 63-jährige Niederländer seine Eurofighter von damals, ab 18.30 Uhr treffen sie in der Arena auf eine internationale Auswahl.

Abschiedsspiel – das klingt so endgültig. Bei aller Vorfreude: Sind Sie auch wehmütig? Natürlich ist auch Wehmut dabei. Aber ich habe nun mal eine Entscheidung getroffen. Ich habe klar gesagt: Die Gesundheit ist das Allerwichtigste. Und wenn dir ein Arzt sagt, dass du Herzrhythmusstörungen hast, dann gibt es nur diese Entscheidung. Ich kann sagen: Es war eine schöne Zeit.

Zu Beginn der Saison 1996/97, die für Schalke mit dem Uefa-Cup-Sieg endete, trainierten Sie noch Roda Kerkrade, Schalkes Erstrundengegner. Danach hat Manager Rudi Assauer Sie als Nachfolger des entlassenen Jörg Berger geholt. Aber begegnet sind wir uns schon ein Jahr vorher, bei einem Turnier in Kerkrade mit Roda, Schalke, Köln und Frankfurt. Es war warm, ich stand da in kurzer Hose, und plötzlich sah ich einen mit Zigarre über den Platz laufen, während sich die Spieler aufwärmten. Ich dachte: Was macht der denn da? (lacht)

Er ist der Mann, der dafür gesorgt hat, dass ich auf Schalke erfolgreich sein konnte. Ich bleibe ihm ewig dankbar, er ist ein Freund fürs Leben

Huub Stevens über Rudi Assauer

Als er Sie verpflichtete, war er mutig. Sie waren in der Bundesliga ja noch unbekannt. Absolut, ja. Rudi wird sich wohl vorher bei Youri Mulder und Johan de Kock erkundigt haben. Interessant war, dass mein Co-Trainer Eddy Achterberg mir prophezeit hatte, dass Schalke mich holen würde, nachdem Jörg Berger gehen musste. Und dann steige ich ins Auto, höre die Mobilbox ab, und eine Stimme sagt laut: „Assauer. Wenn Du Lust hast, Trainer auf Schalke zu werden, ruf mich an!“ Bevor wir uns getroffen haben, habe ich ihn gebeten, er möge dabei so diskret wie möglich sein. Und dann fuhr er mit einem Auto vor, auf dem hinten ganz groß FC SCHALKE 04 stand (lacht). Er meinte nur, ich sollte ruhig bleiben. Aber ich wusste, dass Roda mich nicht ziehen lassen wollte. Rudi und ich haben vier Stunden miteinander über alles geredet, nur nicht über Geld. Zwei Tage später gab es ein Treffen von Delegationen beider Vereine, und als ich dazukam, stand Roda-Manager Arnold Hendriks auf und sagte: „Gratulation, Du bist jetzt Schalker.“ Erst danach haben wir über den Vertrag gesprochen, und am nächsten Tag habe ich unterschrieben.

Wie war es möglich, mit Schalke auf Anhieb Uefa-Cup-Sieger zu werden? Es lag an der Gemeinschaft. Trainer, Betreuer, alle Helfer hielten zusammen, auch die Frauen haben sich getroffen. Als wir zum ersten Mal nach dem Spiel gemeinsam gegessen haben, habe ich gesagt: Es gibt jetzt keine einzelnen Tische mehr, sondern nur noch einen großen Tisch. Solche Dinge haben uns noch stärker gemacht. Ich muss sagen: Jörg Berger hatte eine gute Mannschaft zusammengestellt. Uefa-Cup-Sieger sind wir dann durch Teamgeist geworden, durch den Charakter dieser Mannschaft. Die Jungs haben füreinander alles gegeben.

Ausgerechnet ein enttäuschter Spieler hat in Mailand das Elfmeterschießen beeindruckend eröffnet. Ja, Ingo Anderbrügge hatte nicht in der Startelf gestanden. Aber ich hatte ihm gesagt, dass es trotzdem ein wichtiger Tag für ihn würde. Er stand an erster Stelle unserer Elfmeterliste. Und er setzte ein Zeichen.

Im Umgang mit Ihren Spielern lebten Sie als neuer Trainer Pünktlichkeit, Fleiß und Disziplin vor – all das, sagt man, sei typisch Deutsch. Ich bin ja auch kein Holländer, sondern Niederländer. Ich bin in Sittard geboren und 500 Meter von der Grenze entfernt aufgewachsen. Ja, ich habe durchaus etwas Deutsches an mir.

Und die Ruhrpott-Mentalität haben Sie auch schon mitgebracht. Ihr früh verstorbener Vater war Bergmann. Ich denke auch, dass ich schnell verstanden habe, was hier wichtig ist. Ich weiß, wo ich herkomme, ich habe nicht vergessen, wie mein Vater und meine Mutter darum gekämpft haben, der Familie eine Zukunft zu ermöglichen. Ich bin immer mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben. Es war damals auch keine PR-Maßnahme, als wir mit unserer Mannschaft unter Tage gefahren sind. Es ging darum, dass die Spieler sehen sollten, wie hart manche Menschen hier arbeiten müssen.

Sie waren in so vielen Vereinen Trainer, darunter waren auch Traditionsklubs wie der 1. FC Köln, der Hamburger SV, Hertha BSC und der VfB Stuttgart. Aber verehrt werden Sie bis heute auf Schalke, und das ist auch der Klub, an dem offensichtlich Ihr Herz hängt. Warum? Es sind die Emotionen, die zu diesem Verein gehören. Es heißt ja oft: Der Mythos lebt. So ist es tatsächlich, das spürt man. Einmal Schalker, immer Schalker. Du kannst überall hinter verschlossenen Türen trainieren, auf Schalke aber sollte das eine Ausnahme bleiben. Die Nähe macht diesen Verein aus.

Rudi Assauer und Sie waren ein verschworenes Führungs-Duo. Es schmerzt sicher sehr, ihn jetzt zu besuchen und einen an Alzheimer erkrankten Menschen zu sehen. Das tut mir so leid. Wenn wir uns sehen, weiß ich nicht einmal mehr, ob er mich noch erkennt. Bis vor drei Monaten dachte ich noch: Da ist etwas in seinen Augen, er erkennt mich. Aber das hat sich leider verändert. Er ist der Mann, der dafür gesorgt hat, dass ich auf Schalke erfolgreich sein konnte. Ich bleibe ihm ewig dankbar, er ist ein Freund fürs Leben.

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