Eine weitere wird es am 7. Juni geben, eventuell findet im August noch eine weitere statt. Wir sprachen mit Hans-Peter Villis, dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden des Zweitligisten, über den Ablauf des Auftakt-Termins.
Hans-Peter Villis, die erste Informationsveranstaltung zur geplanten Ausgliederung ist über die Bühne gegangen. Wie ist Ihr Gefühl? Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Wir haben gehalten, was wir versprochen haben: Wir waren transparent und offen, haben unsere Mitglieder sehr umfassend informiert. Es war sehr ruhig im Saal, uns wurde gut zugehört. Uns wurden ehrliche und direkte Fragen gestellt und ich hoffe, dass wir alles zufriedenstellend beantworten konnten.
Es kamen aus dem Publikum sehr gut durchdachte Fragen. Ja, dem kann ich absolut zustimmen.
Haben Sie das Gefühl, dass die anwesenden Mitglieder sich sehr intensiv und differenziert mit dem Thema beschäftigt haben? Ja, aber genau das wollten wir auch. Es gehört ja auch zu unseren Aufgaben, dass wir ihnen die Möglichkeit dazu geben. Natürlich können wir nicht alle 10.000 Mitglieder, so viele sind es ja bald, mit an Bord nehmen. Aber die, auf die es ankommt, werden wir mitnehmen und weiter so offen in die Diskussion einbinden.
Der Vorstand argumentiert in erster Linie mit der Möglichkeit, den sportlichen Erfolg schneller realisieren zu können. Denken Sie nicht, dass angesichts der aktuellen Situation eine größere Summe vonnöten wäre, um die Mannschaft fit für den Aufstieg zu machen? Es sind ja drei Leitmotive, die uns bei diesem Thema antreiben, die Stärkung des Profibereichs ist einer davon. Es gilt aber genauso, den Verein wirtschaftlich abzusichern und langfristig Reserven zu schaffen. Man darf den sportlichen und den wirtschaftlichen Erfolg nicht nur an den Ergebnissen eines einzelnen Jahres festmachen. Wir müssen und wollen nachhaltig denken und handeln. Wir haben uns für einen Weg entschieden, und wir alle kennen die Gründe, die dafür verantwortlich sind, dass es in dieser Saison nicht immer rund lief. Mit den vier bis fünf Millionen Euro, von denen wir sprechen, werden wir sehr viel bewegen können.
Die Millionen, die durch die Spielerverkäufe im letzten Jahr eingenommen wurden, haben sich in dieser Saison nicht auf den sportlichen Erfolg ausgewirkt. Ist das so? Soweit ich weiß, haben wir immer noch die Chance, Fünfter zu werden – so wie im Vorjahr. Und das in einer Saison, die vom mannschaftlichen Umbruch geprägt war bzw. ist. Grundsätzlich gilt aber, wirtschaftlich zu denken und zu planen. Heißt: Wir wollen nicht das, was wir einnehmen, sofort in Gänze wieder ausgeben. In diesem Jahr sieht man es: Erstmals seit 2010 haben wir die Lizenz ohne Auflagen und Bedingungen erhalten. Das bedeutet, dass wir die außerordentlichen Erträge, die wir erwirtschaftet haben, nicht in ein einzelnes Projekt investiert, sondern nachhaltig gehandelt haben.
Dieser Weg war erfolgreich. Also werden einige Mitglieder, die eine Ausgliederung ablehnen, argumentieren, dass man ihn doch beibehalten könne. Der Weg war erfolgreich, aber es besteht immer noch ein Delta zu den Mannschaften, die den sportlichen Erfolg haben, den wir uns wünschen. Das ist aus der Präsentation von Wilken Engelbracht deutlich hervorgegangen. Daher benötigen wir dringend Mittel von außerhalb, um die angesprochene Lücke zu füllen.
Wie ist Ihre persönliche Vision – wo steht der VfL in Zukunft? Ich weiß, die Prognose ist sportlich. Aber ich denke, dass der VfL mittelfristig wieder in der Bundesliga spielt.