Das Team der Stunde wurde vor eine harte Bewährungsprobe gestellt. Personell geschwächt empfing RWO am Mittwochabend im Stadion Niederrhein die U23 von Borussia Dortmund. Der BVB-Nachwuchs hatte namhafte Verstärkung dabei. Neben dem ehemaligen Mainzer Joo-Ho Park lief der zuletzt verletzte Stürmer Alexander Isak in Oberhausen auf. Das 17-jährige Supertalent sollte in der vierten Liga dringend benötigte Spielpraxis sammeln und der zuletzt schwächelnden U23-Reserve zum Sieg verhelfen.
Letzteres klappte beim 0:0-Remis nicht. Denn die beiden Chancen, die sich dem Neun-Millionen-Euro-Mann boten, blieben ungenutzt. Es lag aber auch daran, dass der schwedische A-Nationalspieler auf Gegenwehr gestoßen ist. Oliver Steurer (22) und Kai Nakowitsch (22) bilden auf der Emscherinsel eines der besten Innenverteidiger-Duos der Liga. Nur zehn Gegentore ließ RWO in elf Rückrunden-Spielen zu. Lediglich Lokalrivale Rot-Weiss Essen (zehn Gegentore in zwölf Spielen) kann defensiv einen besseren Wert vorweisen.
Der hochbegabte Isak konnte sich von den Qualitäten der RWO-Defensive selbst überzeugen. Abgesehen von jenen zwei Szenen war nicht viel vom BVB-Profi zu sehen. "Ich denke, dass wir stolz darauf sein können, gegen so einen starken Gegner zu Null gespielt zu haben", sagte Isak-Gegenspieler Nakowitsch. Der ehemalige Essener wusste genau wie Nebenmann Steurer zu überzeugen. Dass er einen äußerst namhaften Gegenspieler hatte, war für ihn nur eine Nebensache: "Im Spiel ist es egal, ob dein Kontrahent neun Millionen oder 900 Euro wert ist. Aber natürlich war zu sehen, dass der Junge richtig viel Potenzial besitzt."
Nakowitsch hat sich in seinem zweiten Jahr in Oberhausen durchgesetzt. In der ersten Saison machten ihm noch Verletzungen zu schaffen, nun ist er aus der Elf von Trainer Mike Terranova nicht wegzudenken. 25 Meisterschaftsspiele hat er bereits absolviert, alle von Beginn an. "Ich bin mit der Saison natürlich zufrieden. Es macht Spaß, ich spiele regelmäßig und vor allem die Ergebnisse stimmen", betont Nakowitsch.
Sein Arbeitspapier läuft nach zwei Jahren aus. Mit seinen starken Leistungen hat er sich nachhaltig für eine Vertragsverlängerung empfohlen. Aber auch für andere Vereine. Doch RWO und Nakowitsch wollen die Zusammenarbeit fortführen. Die Ausgangslage ist aus Oberhausener Sicht vielversprechend: "Es hat schon Gespräche mit dem Verein gegeben. Ich fühle mich hier sehr wohl", erklärt der Abwehrspieler.