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Sex-Skandal im Quartier der Nationalelf

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Sportschule Kaiserau, Luftbild, Sportschule Kaiserau, Luftbild
Sportschule Kaiserau, Luftbild, Sportschule Kaiserau, Luftbild Foto: Hans Blossey
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An der Sportschule Kaiserau soll es einen Skandal gegeben haben. Offenbar hat der ehemalige Direktor Mitarbeiterinnen belästigt. Das berichtet der Spiegel.

Im vergangenen Jahr informierte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) über das Ausscheiden von Carsten J., der als Direktor lange Zeit die Sportschule Kaiserau geleitet hatte. In der entsprechenden Pressemitteilung wurde ein persönlicher Schicksalsschlag als Begründung für die einvernehmliche Trennung beider Parteien genannt. Doch dem Spiegel liegen offenbar Dokumente und Fotos vor, nach denen die Trennung einen höchst brisanten Hintergrund haben könnte.

So sollen sich mehrere Mitarbeiterinnen im vergangenen Herbst bei Verbandschef Gundolf Walaschewski und beim Betriebsrat über sexuelle Belästigung beschwert haben. Als Beweis dafür dienten den Frauen E-Mails, Chatprotokolle und Fotos, die der ehemalige Direktor von seinem Geschlechtsteil aufgenommen und an sie verschickt haben soll. Zudem sei der Beschuldigte wegen Grapschereien an Oberschenkel und Po auffällig geworden. Ein Anwalt, der eine der Frauen vertrat, forderte in einem Schreiben, dass seine Mandantin „ihrer Arbeit unbelästigt“ nachgehen könne.

Zu erneuten Verhaltensweisen der von Ihnen aufgezeigten Art wird es nicht wieder kommen

Carsten J. in einem Schreiben seines Anwalts

Auch Carsten J. Hat einen Anwalt eingeschaltet. Der Spiegel zitiert aus dem Schreiben: „Zu erneuten Verhaltensweisen der von Ihnen aufgezeigten Art wird es nicht wieder kommen.“ J. Habe mit dieser Einlassung keinesfalls derartiges Verhalten gestanden, betonte sein Anwalt.

Carsten J. und der FLVW schlossen dennoch einen Auflösungsvertrag. Der Spiegel will von einer angeblichen Abfindung in Höhe von 120.000 Euro erfahren haben. Auch sei DFB-Chef Reinhard Grindel über die Umstände, die zur Trennung geführt haben sollen, unterrichtet worden. Dies sei am Rande des Länderspiels zwischen Deutschland und Tschechien in Hamburg. Das bestätigte DFB-Kommunikationsdirektor Ralf Köttker gegenüber dem Spiegel.

Trotz der Trennung von dem Verband nahm der Fall des ehemaligen Direktors eine überraschende Wendung. Carsten J. Erhielt wenig später eine Beschäftigung beim Deutschen Fußball-Bund. Auch das hat Köttker dem Spiegel bestätigt. Jedoch legte der DFB-Kommunikationsdirektor Wert auf die Tatsache, dass niemals ein Angestelltenverhältnis mit J. Bestanden habe. Er habe in einem mittlerweile abgeschlossenen Projekt gearbeitet. Dabei sei der DFB-Präsident „nicht einbezogen“ worden. Grindel hätte „der Beauftragung auch klar widersprochen“.

In der Sportschule Kaiserau diente mitunter der deutschen Fußball-Nationalmannschaft als Herberge vor Länderspielen. Bei der Weltmeisterschaft logierte dort die spanische Nationalelf.

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