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BVB II
Reimann für Bonmann - Farke über das Torwartkarussell

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Hendrik Bonmann, Hendrik Bonmann
Hendrik Bonmann, Hendrik Bonmann Foto: Thorsten Tillmann
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Bei der U23 von Borussia Dortmund kam es zu Beginn der Woche zu einem überraschendem Torwart-Wechsel. Die neue Situation könnte auch Einfluss auf den kommenden Bundesliga-Kader des BVB nehmen.

BVB II-Torwart Hendrik Bonmann hat in der laufenden Regionalliga-Saison 25 Spiele absolviert und kassierte dabei 21 Gegentore. Bestwert der gesamten Liga. Bereits zum zweiten Mal hintereinander wurde der gebürtige Essener in die Regionalliga-Elf des Jahres gewählt. Mit der Zweitvertretung der Borussia kämpfte der 23-Jährige bis vor zwei Wochen um die Tabellenführung in der Regionalliga West, doch dann begann mit der 2:3-Niederlage gegen Spitzenreiter Viktoria Köln eine Talfahrt bestehend aus drei Niederlagen in Folge und dem Ende des Kampfes um den Aufstieg in die 3. Liga - vermutlich.

Bonmann zeigte - mit Ausnahme des unglücklichen Spiels gegen Viktoria Köln, in dem er aufgrund eines Platzfehlers über den Ball trat, der zum 2:3 in die Maschen trudelte - stets ansprechende Leistungen und wollte Druck auf BVB-Torwart Roman Weidenfeller ausüben, der aller Voraussicht nach seine letzte Saison als Nummer zwei bei den Profis der Schwarz-Gelben spielt. Dann, am vergangenen Montag, fiel das Torwart-Talent der U23 aus allen Wolken.

Ich glaube nicht, dass der Wunsch, Dominik spielen zu sehen, etwas mit Hendriks Chancen auf den Posten als Nummer zwei bei den Profis zu tun hat!

Daniel Farke über Bonmanns Chancen, Roman Weidenfeller zu beerben

"Es gab einen Anruf von ganz oben", erklärt Bonmanns Trainer Daniel Farke. "Aufgrund der tabellarischen Konstellation in unserer Liga und der U20-WM-Einladung von unserer Nummer zwei Dominik Reimann, möchte die sportliche Leitung nun sehen, was Dominik kann." Eine tolle Chance für den erst 19-jährigen Nachwuchstorhüter des BVB, der im vergangenen Jahr die Meisterschaft mit der U19 unter dem heutigen VfB Stuttgart-Coach Hannes Wolf feierte. Für Stammtorhüter Bonmann hingegen ein Schlag ins Gesicht.

"Hendrik war die ganze Saison meine klare Nummer eins", erklärt Farke. "Er hat die wenigsten Gegentore in der Liga, verfügt über eine unfassbar professionelle Persönlichkeit und hat selbst diese Nachricht weggesteckt wie ein echter Profi." Bonmanns erklärtes Ziel ist es, Roman Weidenfeller als Nummer zwei im Tor der Bundesliga-Profis zu beerben, wie er in dieser Saison bereits mehrfach bekräftigte. "Mein Traum ist es, eines Tages vor dieser gelben Wand zu spielen und dafür zerreiße ich mich jeden Tag", sagte der ehemalige Juniorenspieler von Rot-Weiss Essen im vergangenen Herbst gegenüber RevierSport.


Ein Spiel vor der größten Stehplatztribüne Europas: Droht dieser Traum nun zu platzen? Bonmann trainiert regelmäßig mit den Profis unter BVB-Chefchoach Thomas Tuchel, saß in der Bundesliga und in der Champions League bereits mehrfach auf der Bank und weiß daher worauf es ankommt, wenn er gefordert wird. Nun darf er nicht einmal mehr für die Zweitvertretung seines Vereins auflaufen, bis Reimann mit der U20-Nationalmannschaft nach Südkorea fliegt, wo am 20. Mai gegen Venezuela das Auftaktspiel für den jungen DFB-Tross stattfindet.

Ich werde mich weiterhin mit ganzer Professionalität in den Dienst von Mannschaft, Trainer und Verein stellen!

Hendrik Bonmann

Für seinen Trainer Daniel Farke bedeutet die derzeitige Situation aber keinesfalls eine Vorentscheidung bezüglich der neuen Nummer zwei des BVB in der Bundesliga: "Ich glaube nicht, dass der Wunsch, Dominik spielen zu sehen, etwas mit Hendriks Chancen auf den Posten als Nummer zwei bei den Profis zu tun hat. Hendrik hat sich vor den Augen von Thomas Tuchel und Torwarttrainer Teddy de Beer stets einwandfrei präsentiert, er hat tolle Zahlen und in unserer Mannschaft ein riesiges Standing" so Farke. "Er ist ein einhundertprozentiger Borusse und wird für seinen Traum weiter hart arbeiten. Da mache ich mir gar keine Sorgen." Man müsse nun abwarten, was mit Weidenfeller passiert, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Dann wird man sehen, ob Bonmann die Chance erhält, von der er seit seinem jungen Kindesalter an träumt.

Fraglich, ob der BVB hinter Roman Bürki mit zwei Torhütern ohne Erstligaerfahrung in die kommende Bundesliga-Spielzeit geht. Als Roman Bürki im Winter sechs Spiele lang fehlte, bekam Bonmann trotz schwankender Leistungen seines Kontrahenten Weidenfeller keine Chance, sich in der Bundesliga zu präsentieren. Reimann aber erhält selbige nun in der Regionalliga. "Ich akzeptiere und respektiere die Entscheidung. Ich werde mich weiterhin mit ganzer Professionalität in den Dienst von Mannschaft, Trainer und Verein stellen und noch härter und besser trainieren, um noch stärker zurückzukommen und voll da zu sein, wenn ich wieder spielen darf", gibt sich der 23-Jährige gegenüber den Ruhrnachrichten kämpferisch und zugleich bescheiden.

Am kommenden Samstag trifft die U23 der Borussia im heimischen Stadion Rote Erde auf Bonmanns Ex-Klub Rot-Weiss Essen. Auch dort wird der Keeper zum Zuschauen verdammt sein. Für den gebürtigen Essener ein weiterer, schmerzhafter Moment...

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