33 Punkte hat der VfL Bochum in dieser Saison bereits geholt, sechs Zähler Vorsprung sind es noch bis zum Relegationsplatz. Bei sieben noch zu absolvierenden Partien bedeutet das: Die Mannschaft von Gertjan Verbeek hat noch eine Chance, abzusteigen. Theoretisch. Doch die Chance ist da. Auch wenn Johannes Wurtz gleich nach dem Spiel verlauten ließ, dass die Mannschaft zu viel Qualität habe, um noch den Strudel zu geraten. Deutlicher wurde allerdings Torhüter und Kapitän Manuel Riemann.
„Ich bin nicht Jesus, habe auch keine Latschen an“, sagte der 28-Jährige, der unter anderem durch seinen gehaltenen Elfmeter gegen Jacques Zoua (21.) zum Mann des Tages beim VfL geworden war. Riemann schloss an: „Mein Gefühl sagt mir, dass wir da nicht hinkommen. Ich gehe also nicht davon aus, aber wir müssen jetzt die Ärmel hochkrempeln.“
Es war das fünfte Spiel in Folge, in dem der VfL ohne Sieg geblieben war, in den letzten vier Partien spielten die Bochumer unentschieden. „Man kann auch sagen, dass wir vier Punkte geholt haben, aber ich sage, dass wir viermal nicht gewonnen haben“, erklärte Riemann. Der Torhüter konnte daher auch die Glückwünsche zum gehaltenen Strafstoß nicht entgegennehmen. Er sagte: „Ich freue mich, dass wir zu Null gespielt haben. Aber mir wäre ein 2:1-Sieg lieber gewesen.“
Einen Erfolg hätten die Fans der Bochumer natürlich auch lieber gesehen. Für Ergebnis und Leistung aber gab es nach dem Abpfiff Pfiffe. Nicht mehr vereinzelt, sondern deutlich hörbar und von einer größeren Gruppe Enttäuschter. Riemann versteht das: „Die Fans haben und 90 Minuten lang bedingungslos unterstützt. Dass dann ein paar Jungs nach einem 0:0 zuhause gegen Kaiserslautern enttäuscht sind, ist normal.“
Wichtiger sei ohnehin gewesen, dass die Unterstützung durch die Anhänger während der 90 Minuten da war. „Wir haben eine Mannschaft mit teilweise sehr jungen Spieler. Das bringt dann nichts zu pfeifen“, sagte Riemann und führte weiter aus: „Das haben die Fans auch verstanden. Wenn sie dann aber nach dem Spiel pfeifen, kann ich das absolut verstehen.“