„Ich habe das vorhergesehen“, sagte der 33-Jährige, der am Donnerstag (13.4.) im Hinspiel mit seinem aktuellen Klub Ajax Amsterdam auf seinen alten Verein FC Schalke 04 trifft, nun der Sport-Bild. Ein Wiedersehen mit einigen der alten Kollegen und sicher ganz vielen Fans von früher – das ist doch was Besonderes. „Ich habe mich total gefreut. Mein Telefon stand danach nicht mehr still, schließlich haben meine Familie und ich noch viele Freunde in Gelsenkirchen.“
Seit dieser Saison schnürt der 33-Jährige für den niederländischen Rekordmeister die Fußballschuhe. Wenn auch nur zweimal bisher. „Kein Spieler will nur herumsitzen und zuschauen“, seufzt Westermann. Zu gerne würde er am nächsten Donnerstag Ajax-Trainer Peter Bosz sowie seinem Freundes- und Familienkreis, für den er 15 bis 20 Eintrittskarten besorgen will, zeigen, wie wertvoll er noch sein kann. Westermann sagt: „Ich habe mir das anders vorgestellt.“
Wenn das Spiel um 21.05 Uhr (live bei Sport 1) angepfiffen wird, dürfte Westermann also vermutlich nicht auf dem Platz stehen. Der Innenverteidiger erwartet zwei ausgeglichene Duelle mit Königsblau: „Es gibt in diesem Duell keinen Favoriten“, erklärt Westermann. „Ich möchte sogar behaupten: Die Schalker wissen noch gar nicht, was sie in Amsterdam erwartet!“ Einen Vorgeschmack kann er ihnen aber schon mal geben: „Wir spielen permanent nach vorne, machen Druck, pressen. Dazu diese Hallenatmosphäre mit gut 50.000 Ajax-Fans im Rücken. Vor heimischer Kulisse hat es jeder gegen uns schwer.“
Besonders vor Amin Younes müssten sich die Spieler von Schalker-Trainer Markus Weinzierl in Acht nehmen. „Er macht eine unglaubliche Entwicklung“, sagt Westermann über den früheren Gladbacher. „Es gibt kaum einen deutschen Spieler, der im Eins-gegen-eins so stark ist – und fast in 50 Prozent aller Duelle kommt er durch und legt klasse auf.“ Aber auch für die aktuellen Mannschaftskollegen hat er einen Tipp, auf wen sie aufpassen müssen am nächsten Donnerstag: „Allgemein vor der Offensive. Besonders vor Guido Burgstaller. Ich mag diese Stürmer, die extrem viel ackern. Momentan trifft er ja fast aus allen Lagen. Da müssen wir aufpassen.“
Trotzdem glaubt er an eine Chance gegen Schalke, das mal wieder mit der Erwartungshaltung ein Problem habe. „Ich kenne das von früher. Es fehlt einfach die Konstanz. Der Abstand nach vorne ist ja aber nicht so groß. Das kann Schalke noch aufholen.“ Mit Weinzierl und Manager Christian Heidel seien aber die richtigen Leute am Ruder: „Ich würde es mir wünschen, dass sie Schalke wieder in die Spitzengruppe der Bundesliga führen. Der Klub ist einfach etwas ganz Besonderes.“