Vor einem halben Jahr ist er bei der U19-Nationalmannschaft über eine Shisha gestolpert. Doch der befürchtete Karriereknick blieb aus. Christian Hochstätter hatte ein feines Näschen, den in Leipzig in Ungnade gefallenen Vitaly Janelt im Januar nach Bochum zu locken. Fortan begeisterte er in der U19 und seit dem gerade abgelaufenen Wochenende, ist er plötzlich auf dem Weg, sich bei den Profis zu etablieren. In Sandhausen saß der 18-Jährige erstmals auf der Bank, wurde prompt zur Halbzeit eingewechselt und bekam anschließend von hochoffizieller Stelle – Trainer Gertjan Verbeek bescheinigt, dass er seine Sache gut gemacht hat.
Trotz einer frühen Gelben Karte (51.) blieb Janelt ganz cool: „Das hat mich nicht beeindruckt. Ich habe überhaupt nicht daran gedacht und einfach weitergespielt.“ Und das machte er in einer Art und Weise, die auffällig abgeklärt wirkte: „Mit den ersten drei Monaten beim VfL bin ich schon sehr zufrieden. Ich denke, das war ordentlich. Der Anfang ist gemacht.“ Allerdings gestand er dann auch ein, welch ein gewaltiger Unterschied zwischen U19-Bundesliga und zweiter Bundesliga herrscht: „In Liga zwei geht es viel schneller zu, auch die Zweikämpfe werden härter geführt. Es ist ein viel intensiveres Spiel.“ Bochum Nummer 20 dürfte glücklich die Heimreise mit dem Mannschaftsbus angetreten haben. Vielleicht war er sogar der einzige, nach einem sonst fußballarmen Samstagmittag.