Nach mehr als zweijähriger Verletzungspause ist der 21-Jährige mittlerweile ein fester Bestandteil der Mannschaft und seit der Verletzung von Stefano Celozzi meist auf der rechten Außenverteidigerposition gesetzt. Vor dem Spiel am Sonntag gegen Erzgebirge Aue sprach RS über die positiven und negativen Erlebnisse beim Hinspiel.
Jan Gyamerah, was fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an den 4:2-Hinspielsieg denken? Ganz spontan natürlich mein erstes Profitor zum 3:2, als ich von Rechtsaußen nach innen zog und erfolgreich abschloss. Viele sagten damals, dass es ein Tor sei, wie es sonst Arjen Robben schießt. Aber so vermessen bin ich nicht, diesen Vergleich scheue ich doch sehr.
Sie sind in diesem Spiel für Stefano Celozzi eingewechselt worden. Damals konnten Sie noch nicht ahnen, dass dieser Wechsel massiven Einfluss auf den weiteren Saisonverlauf für Sie hat. Dass sich Stefano Celozzi damals einen Muskelbündelriss zuzog, war schlimm genug, aber niemand konnte damit rechnen, dass er bis heute keine einzige Spielminute mehr auf dem Feld stand. Ich weiß, dass es für ihn unheimlich bitter ist, aber wenn ich zurückblicke und schaue, wie sehr er sich in den letzten Monaten für mich eingesetzt und mir geholfen hat, dann zeigt das, welch ein großartiger Fußballer und Mensch er ist. Ich freue mich sehr darüber, dass er wieder im Mannschaftstraining ist und dass er bald zurückkommt.
Die Verletzung von Celozzi war nicht das einzige Negative rund um das Aue-Spiel. Ich erinnere mich. Tags zuvor beim Abschlusstraining hat sich kurz vor dem Ende der Übungseinheit Kevin Stöger verletzt und musste zuhause bleiben. Als wir dann tags darauf in der Anfahrt zum Stadion waren, erfuhren wir im Mannschaftsbus, dass Kevin sich das Kreuzband gerissen hat und monatelang ausfällt. Dabei war Kevin längst Stammspieler, richtig gut drauf und hat uns auf der linken Außenbahn richtig geholfen. Das war schon ein Schock für alle Beteiligten.
Es war nicht die letzte schlechte Nachricht an diesem Freitag. In der Tat, aber wir haben das erst nach dem Spiel wahrgenommen. In den Nachrichten kam, dass in Bochum das Bergmannsheil-Krankenhaus gebrannt hat und es viele Tote gab. Da wird Fußball dann plötzlich zur Nebensache und auf der Rückfahrt haben wir dann alle im Internet geschaut, was es Neues aus Bochum gab. Fasse ich diese ganzen Eindrücke des 30. September 2017 zusammen, dann ist das mit Sicherheit einer der Tage und egal, was noch in meiner Karriere noch passiert, den ich bestimmt nicht vergessen werde.
Sonntag geht es wieder gegen Aue. Für den VfL sicherlich ein Schlüsselspiel in Richtung einstelliger Tabellenplatz. Ja und das wird schwer genug. Aue hat durch den Trainerwechsel einen Schub bekommen und wird es unserer Offensive sicher schwer machen, jedoch bin ich zuversichtlich, dass wir das Spiel gewinnen.