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Leroy Sané
Das sagt sein Ex-Trainer Waldoch über ihn

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Leroy Sane, Leroy Sane
Leroy Sane, Leroy Sane Foto: firo
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Spätestens am Dienstagabend hat sich Leroy Sané in die Herzen der englischen Fußballfans und vor allem in die der Manchester-City-Anhänger gespielt.

Beim 5:3-Torfestival gegen den AS Monaco gehörte der 21-jährige Sané neben Sergio Aguero und Raheem Sterling zu den besten Spielern im Team von City-Coach Pep Guardiola. Der ehemalige Schalker belohnte seine starke Vorstellung durch das Tor zum 5:3. Am Tag danach wurde der in Essen geborene Sohn des ehemaligen Bundesligastürmers Souleymane "Samy" Sane in den englischen Gazetten gefeiert. „INSANE“ (auf Deutsch WAHNSINNIG!) jubelt das Boulevardblatt „Sun“ auf Seite 1. Der Ex-Schalker stand auf den meisten Titelseiten der Boulevardpresse. Sané selbst spricht auf Twitter von einer "wahnsinnigen Nacht."

Viele Weggefährten des neuen City-Stars haben am Dienstagabend den Sané-Auftritt im TV verfolgt. Auch Tomasz Waldoch. Der 45-Jährige, der zwischen 1999 und 2006 178 Spiele (13 Tore) für den FC Schalke 04 bestritt, trainierte Leroy Sané in der Knappenschmiede. In der Saison 2011/12 war der ehemalige polnische Nationalmannschaftskapitän Sanés Trainer in der Schalker U17-Mannschaft. RevierSport sprach mit Waldoch über seine ersten Eindrücke von Leroy Sané.

Tomas Waldoch, waren Sie am Dienstagabend etwas stolz, als Sie Leroy Sanés Gala im TV verfolgten? Ich hatte die Champions-League-Konferenz eingeschaltet und mich natürlich über Leroys Leistung sehr gefreut. Er hat ein tolles Spiel gemacht. Er ist ein richtiger Mann geworden.

In der U17 haben Sie noch einen anderen Leroy Sané kennengelernt... Ja, er kam von Bayer Leverkusen zu uns nach Schalke und war sehr schmächtig, sehr kindlich. Ganz im Gegensatz zu seinem Bruder Kim Sané, der zwar nur ein Jahr älter war, aber schon eine stattliche Statur hatte. Leroy war Jung-Jahrgang und hat in der U17 zunächst einen schweren Stand gehabt. Er saß bei uns auf der Bank und wurde oft für die letzte Phase im Spiel eingewechselt. Da war er natürlich mit seiner enormen Schnelligkeit immer eine Waffe. Früher hatte er aber noch Probleme im Umschaltspiel. Heute ist das seine Stärke, er ist ein perfekter Konterspieler. Er bringt alles mit, um eine große Karriere zu machen.

Haben Sie damals schon gewusst, dass er ein Großer wird? Wenn ich das jetzt behaupten würde, würde ich lügen. Nein! Jetzt wäre es natürlich einfach zu sagen, dass ich es gewusst habe, aber das wäre nicht die Wahrheit. Da waren andere Spieler wie Max Meyer oder Donis Avdijaj, die damals auch in meiner Mannschaft gespielt haben, die schon weiter waren. Leroy musste vor allem körperlich einiges aufholen. Ich habe ihm aber durchaus den Sprung in den Profifußball zugetraut. Dass es aber so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht. Es sind gerade einmal fünf Jahre seit der U17-Zeit auf Schalke vergangen und jetzt spielt der Junge bei Manchester City eine große Rolle. Das ist schon Wahnsinn.

Was hat denn früher einen Avdijaj von Sané unterschieden? Donis war ein Spieler, der immer viele Tore machen und in jeder Partie etwas besonderes machen wollte. Das hat auch oft geklappt. Er hat bei uns viele Tore gemacht und später unter Jens Keller über 40 Treffer in einer Saison erzielt. Leroy war dagegen der typische Mannschaftsspieler, er hat lieber die Bälle aufgelegt als selbst zu verwerten. Wenn man Spieler wie Donis und Leroy in seiner Mannschaft hat, dann kann man sich eigentlich nur freuen. Das ist eine perfekte Kombination.

Glauben Sie, dass Avdijaj auch noch explodieren wird? Ja, davon gehe ich aus. Ich glaube, dass Donis reifer, ein bisschen erwachsener geworden ist. Fußballerisch hat er alles drauf. Auf Dauer sollte sich seine Qualität durchsetzen. Ich denke, dass er seinen Weg auf Schalke machen wird und hier zu einem großen Spieler reift.

Was machen Sie heute eigentlich? Ich koordiniere die Schalker Fußballschule in der Gesamtschule Bergerfeld. Das macht mir sehr viel Spaß. Mein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2018.

Haben Sie keine Ambitionen als Trainer? Doch, die habe ich. Ich hätte mit Sicherheit auch schon einen Verein - beispielsweise in Polen - trainieren können. Aber es muss das Richtige kommen. Ich muss davon zu 100 Prozent überzeugt sein. Aktuell bin ich glücklich, dass ich viel Zeit für meine Familie habe und ihnen etwas zurückgeben kann. Ich war ja als Profi lang genug auf Reisen.

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