Sachlicher und fachlicher soll über die Fehler von Schiedsrichtern diskutiert werden. Das wünscht sich DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich. Sein Wunsch wird in Erfüllung gehen, wenn die Bundesliga-Schiedsrichter Hilfe aus dem Übertragungswagen bekommen. Wenn der Videobeweis da ist.
Wembley-Tor 1966 hätte wohl nicht gezählt
Wäre der 1966 schon da gewesen, dann würde vielleicht ein fünfter Stern das deutsche Nationaltrikot schmücken. Der für den insgesamt fünften WM-Titel. Denn dann hätte das Wembley-Tor im Endspiel gegen England wohl nicht gezählt.
Das berühmteste (Nicht-)Tor des Fußballs. Wie viele im Konjunktiv erzählte Geschichten ranken sich doch um den Treffer von Geoff Hurst zum 3:2 im legendären Finale. Was wäre die Historie der Weltmeisterschaften ohne dieses Denkmal deutschen Selbstmitleids? Was wäre die Geschichte des Weltfußballs ohne derart bedeutende Fehlentscheidungen?
Menschliche Fehler, wie Schiedsrichter sie begehen, gehören dazu. Wie es zum Fußball gehört, dass der Stürmer einen Meter zu weit neben das Tor schießt, dass der Torwart beim Elfmeter in die falsche Ecke springt. Das alles führt zu Emotionen. Sie machen den Fußball so packend. Auch sie rechtfertigen einen Teil des Eintrittsgeldes. Durch den Videobeweis wird dem Fußball ein Teil der Emotionen genommen.