Die will der Verbandsligist aus Baden-Württemberg von den Königsblauen kassieren. Der Verein wirft dem S04 mangelnde Hilfsbereitschaft vor, Schalke weist die Vorwürfe zurück. Der Hintergrund: Ende August 2016 spielte Schalke in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den FC Villingen. Ein Höhepunkt für den Amateurverein, der die Partie in das Schwarzwald-Stadion des SC Freiburg verlegte und vor 14.400 Zuschauern mit 1:4 verlor. So weit, so gut. Doch jetzt fühlen sich die Villinger benachteiligt, sie wollen mehr Geld.
Laut DFB-Pokal-Statuten kann der Ausrichterverein 15 Prozent der Einnahmen durch das Spiel nutzen, um die Kosten zu begleichen. Für den SC Villingen ist dies nicht genug. Wolfgang Holzinger, Finanzvorstand des FC 08, erklärt gegenüber dem Südkurier, dass die Kosten deutlich höher seien. „Wir mussten allein nach Freiburg rund 75.000 Euro überweisen", sagt er. Deswegen fragte der Amateurverein, ob sich der S04 an den zusätzlichen Kosten beteiligen wollle. „Schalke erteilte uns eine Absage. Man sagte uns, dass man sich an die Durchführungsbestimmungen und damit an die 15 Prozent halte und wir zudem ohnehin durch Fernsehgelder mehr als zuvor eingenommen hätten“, meint Holzinger. Der Finanzvorstand ist über die mangelnde Hilfsbereitschaft verärgert.
Schalke weist die Vorwürfe auf Anfrage unserer Redaktion zurück. "Wir haben Villingen schon 21.000 Euro mehr erlassen, als ihnen zusteht. Sie wollen aber 30.000 Euro", heißt es aus Gelsenkirchen.
Unterschiedliche TV-Einnahmen: Schalke bekommt mehr
Wolfgang Holzinger beklagt sich im Südkurier außerdem über die unterschiedlichen TV-Einnahmen beider Verein. „Wir haben 165.000 Euro eingenommen, Schalke etwa 230.000. Ich kann deshalb nur lächeln, wenn der Deutsche Fußball-Bund immer wieder betont, wie wichtig ihm die Amateurvereine sind", sagte Holzinger. Schalke verweist bei diesem Vorwurf auf die unterschiedlichen Verteilungsschüssel. Die Amateurvereine hätten selbst beschlossen, dass TV-Einnahmen anders verteilt werden als bei den Profi-Klubs.
Der Villinger Finanzvorstand will aus den Erfahrungen lernen. „Vielleicht waren wir zu blauäugig. Wenn wir wieder mal im DFB-Pokal sind, werden wir uns vom Gegner die schriftliche Zusage geben lassen, dass er sich zur Hälfte an den Kosten beteiligt. Ansonsten spielen wir im Friedengrund in Villingen. Dann hätte auch Schalke wesentlich weniger Geld bekommen“, sagt er. Holzinger ist überzeugt, „dass Bayern München dem kleinen Verein geholfen hätte“.