Das ist mittlerweile ein festes Ritual: Die letzte Pressekonferenz im Jahr nutzt der MSV Duisburg, um Bilanz zu ziehen. Das war auch am Donnerstag der Fall.
Natürlich steht noch eine Partie auf dem Plan: das Auswärtsspiel bei Aufsteiger FSV Zwickau am Sonntag (14 Uhr). Trainer Ilia Gruev fasste die Situation so zusammen: „Der MSV ist zu Weihnachten auf Kurs. Jetzt fehlt uns nur noch die letzte Kerze.“
Erst Abstieg, jetzt Tabellenführung
Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Aufholjagd in der 2. Liga, das Scheitern in der Relegation, Tabellenführung in der 3. Liga. „Es war kein langweiliges Jahr“, sagt MSV-Präsident Ingo Wald mit einem Schuss Ironie.
Die Frühjahrs-Depression, verbunden mit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, hat der MSV-Boss überwunden. Wald genießt den Status Quo: „Mehr als Platz eins in der 3. Liga konnten wir nicht erreichen.“
Damit liegt der MSV auf Kurs, auch weil sich die Mannschaft, kleine Krisen ausgenommen, wie eine Spitzenmannschaft präsentiert. Das wiederum liegt nicht nur am Kollektiv, sondern auch an einzelnen Spielern.
Auf die Frage, wer für ihn der Aufsteiger der ersten Halbserie war, antwortete Gruev gestern spontan mit einem Scherz. Er nannte Sportdirektor Ivica Grlic. Dann kehrte der Deutsch-Bulgare zum ernsten Teil des Geschäfts zurück und nannte Abwehrspieler Dustin Bomheuer. Gruev: „Er hatte den schwersten Job. Viele haben seine Vertragsverlängerung belächelt und ihm nichts mehr zugetraut. Jetzt ist er der beste Innenverteidiger der Liga.“
Keine Veränderungen im Winter
Zudem nannte Gruev Torwart Mark Flekken, Kapitän Branimir Bajic, Flügelspieler Ahmet Engin und, wenig überraschend, Fabian Schnellhardt. Der Mittelfeldspieler, der vor zwei Jahren den Sprung in die Stammelf nicht schaffte und in der vergangenen Saison Spielpraxis bei Holstein Kiel sammelte, ist mittlerweile der zentrale Mann im Mittelfeld der Meidericher, an dem das Spiel hängt. Und das im zarten Alter von 22 Jahren.