Nein, klein machen sie sich nun wirklich nicht bei Borussia Dortmund vor dem Champions-League-Spiel bei Real Madrid (Mittwoch, 20.45 Uhr/live in unserem Ticker). Warum auch, immerhin sind die Dortmunder ungeschlagener Gruppenerster, haben mit 13 Punkten aus fünf Spielen drei mehr als Titelverteidiger Real Madrid. Für Gonzalo Castro, eigentlich ein Mann der leisen Töne, liegen die Vorteile deswegen eindeutig auf Dortmunder Seite: „Madrid muss kommen, zu Hause, vor den eigenen Fans“, sagt er. „Aber wir haben die besseren Karten, um Gruppensieger zu werden.“
Ein Rezept hat der Mann mit spanischen Wurzeln vor der Reise zum spanischen Meister auch: „Man muss mutig spielen“, sagt er. „Wenn man sich einkesseln lässt in dem Stadion, wird es sehr, sehr laut, die Fans kommen dann.“ Und dann seien da ja noch die gegnerischen Spieler, denen Castro „eine gewisse Qualität“ zuspricht – was bei Kalibern wie Ronaldo, Gareth Bale, Luka Modric und Ramos getrost als eine der größeren Untertreibungen des ausklingenden Jahres abgeheftet werden darf.
Ein Gruppensieg, so sieht es der BVB-Mittelfeldspieler, wäre vor allem fürs Prestige wichtig. „Es geht einfach ums Statement, dass man Erster ist in so einer Gruppe, die nicht so leicht war mit Real, Legia und Sporting“, sagt er. „Wenn du dann etwas Losglück hast und im Achtelfinale einen der Gruppenzweiten erwischst, die nicht so stark sind – umso besser.“ Zudem seien Spiele gegen solche Gegner, vor einer solchen Kulisse, wichtige Erlebnisse: „Es ist für jeden Einzelnen im Klub, vor allem für die jungen Spieler, die das erste Mal im Bernabeu sind, eine enorme Erfahrung, das mitzumachen.“
Andere BVB-Akteure dagegen haben schon so oft gegen Real Madrid gespielt, dass man fast von einem Klassiker sprechen kann. „Stimmt“, sagt Castro und lacht. „In den letzten Jahren ist man ja ständig aufeinander getroffen, oft mit positiven Ergebnissen für den BVB. Von daher sind wir sehr zuversichtlich, dass wir dort etwas mitnehmen können.“