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Eiserne Hilfe fordert Richtigstellung vom BVB

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Dortmund, DFB-Pokal, Union Berlin, Signal Iduna Park, Einlass, Dortmund, DFB-Pokal, Union Berlin, Signal Iduna Park, Einlass Foto: dpa
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Nach dem Chaos beim Einlass der Gästefans zum Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Union Berlin melden sich nun die Fan- und Mitgliederabteilung sowie die Eiserne Hilfe zu den Geschehnissen zu Wort.

In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisieren sie dabei die Organisation am Einlass vonseiten des BVB. Aber auch das Verhalten der Polizei verurteilen die Union-Fans: „Wie man bei solch einer Menschenmasse Pfefferspray versprühen kann, bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. So wurde die ohnehin brenzlige Situation noch unnötig aufgeheizt und führte zu teilweise gefährlichen Szenen. Wir verurteilen den Einsatz von Pfefferspray, vor allem, wenn bereits Menschen am Boden liegen“ heißt es in der Stellungnahme. Darüber hinaus fordern die Fanorganisationen von Borussia Dortmund eine Richtigstellung der Verlautbarung, es habe einen Blocksturm gegeben, der zum Einlassstop und einem Polizeieinsatz führte.

Nachfolgend die gemeinsame Stellungnahme der Eisernen Hilfe sowie der Fan- und Mitgliederabteilung von Union Berlin im Wortlaut:

Bereits mit der Auslosung war klar, dass das Pokalspiel kein Spiel wie jedes andere für Unioner werden würde, sondern vielmehr das Highlight dieser Saison. Der Run auf Eintrittskarten und Zugtickets bestätigte dies: Einfach jeder schien sich auf den Weg nach Dortmund zu machen, darunter viele Busse und Autos, aber auch drei vollbesetzte Sonderzüge. Dass über 10.000 Unioner zum Pokalspiel unterwegs sein werden, sollte sich auch bis ins Ruhrgebiet rumgesprochen haben und entsprechende Vorkehrungen hätten getroffen werden können, um diesen Abend gemeinsam stressfrei über die Bühne zu bringen. Allerdings müssen wir feststellen, dass es lediglich der Leistung der Mannschaft und der mitgereisten Unioner zu verdanken ist, dass dieses Spiel dennoch für lange Zeit positiv im Gedächtnis bleibt. Ein großes Dankeschön dafür. In den folgenden Zeilen versuchen wir nun die Geschehnisse aufzuarbeiten und auch richtig zu stellen. Vor Ort sahen sich die Unioner, egal zu welcher Uhrzeit, nur sehr wenigen Drehkreuzen mit jeweils roten Ampeln gegenüber. Lediglich ab und zu blinkte es grün auf, sonderlich schnell ging es entsprechend nicht und so staute es sich recht bald nach Stadionöffnung. Die Vereinzelungsanlage und die Drehkreuze sind so nicht der Standard, wurden aber bisher wohl schon mehrfach in anderer Konstellation eingesetzt. Allerdings augenscheinlich nicht bei einem so großen Andrang. Es sollte den Verantwortlichen des BVB klar gewesen sein, welche Massen innerhalb eines kurzen Zeitraums das Stadion betreten würden. Knapp 1,5 Stunden vor Anpfiff wurde es auf dem Vorplatz immer enger, sämtliche Sonderzugfahrer, Zug- und Autofahrer waren nun vor Ort und es herrschte schnell die einhellige Meinung, dass hier nicht mehr alle die 90 Minuten live im Stadion erleben würden. Fast logischerweise kam es zu Unmutsbekundungen, Geschiebe und Geschubse. Man hatte kaum die Möglichkeit, dem aus dem Weg zu gehen, da die Polizeiwagen und ein Wasserwerfer den Vorplatz umrahmten. Besonders prekär war es an der Vereinzelungsanlage, wo anscheinend nicht alle Drehkreuze in Betrieb oder betriebsbereit waren. Diesen Umständen war es dann in unseren Augen geschuldet, dass ein Bauzaun ausgehoben wurde. Dass der Bauzaun in erster Linie zur Verhinderung einer eventuellen Panik entfernt wurde, und nicht etwa wie vom BVB behauptet gleich zum großen Sturm aufs Westfalenstadion gerufen wurde, wollen wir an dieser Stelle betonen. Zumal man sich nach der Vereinzelungsanlage einer weiteren Kontrolle und Drehkreuzen gegenübersah, ein Blocksturm daher gar nicht erst möglich gewesen wäre. Die Fanmaterialien der organisierten Fangruppen kamen zum Beispiel bezeichnenderweise erst gegen Spielminute 15 ins Stadion und wurden selbstverständlich durch den Ordnungsdienst kontrolliert. Die Reaktion auf den ausgehebelten Bauzaun seitens der eingesetzten Polizei, die wohl für das Derby und kommende CL-Spiele noch ein wenig üben wollte, kam prompt. Wie man bei solch einer Menschenmasse Pfefferspray versprühen kann, bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis. So wurde die ohnehin brenzlige Situation noch unnötig aufgeheizt und führte zu teilweise gefährlichen Szenen. Wir verurteilen den Einsatz von Pfefferspray, vor allem, wenn bereits Menschen am Boden liegen. Ein Fan wäre auf Grund des Einsatzes fast kollabiert, da er trotz mehrfacher Hinweise erst stark verspätet ins Stadion zu den Sanitätern vorgelassen wurde. Diese waren am Einlass nicht präsent und außerdem nicht hinreichend für derartige Verletzungen ausgerüstet. Eine Erstversorgung der betroffenen Fans durch andere Fans mit Wasser wurde ebenfalls anfänglich durch die Polizei nicht unterstützt. Ein Blocksturm hat demnach nicht stattgefunden, vielmehr war die unübersichtliche und gefährliche Situation vor Ort dem chaotischen Einlasskonzept, einer mangelnden Kommunikation sowie den eingesetzten Ordnern und Polizisten geschuldet. Am Ende haben wir laut Polizei 15 Verletzte durch Pfefferspray, 15 zu viele und nach unseren Schätzungen beläuft sich die Zahl der Verletzungen auf weit mehr. Sicherlich sind Beleidigungen gegen Beamte und Ordner nicht sinnvoll, auch verurteilen wir Böller, aber diese waren jeweils nicht der Auslöser für das Chaos. Vielmehr bewerten wir die Einlasssituation als unzureichend durch den BVB vorbereitet und dem erwarteten Zuschauerstrom als unangemessen. Auch den Sicherheitsdienst, der teilweise überfordert bis hin zu aggressiv agierte und das Konzept der Polizei, das nicht auf Deeskalation ausgerichtet schien, hinterfragen wir. Wir fordern daher den Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund auf, Stellung zum Mittwochabend und dem Konzept zu nehmen. Vor allem möchten wir eine Richtigstellung der Verlautbarung, es habe einen Blocksturm gegeben, der zum Einlassstop und einem Polizeieinsatz führte. Wir bedanken uns außerdem an dieser Stelle bei den vielen Unionern, die trotz der gefährlichen Situation ruhig blieben und den Abend anschließend zu einem Fest werden ließen.

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