Der 19 Jahre alte Stürmer hat sich nach dem Foul des Augsburgers Kostas Stafylidis das Sprunggelenk und Wadenbein gebrochen, dazu einen Riss des Syndesmose- und Innenbands erlitten. Embolo wurde erfolgreich in Augsburg operiert und fällt bis zu sechs Monate aus.
In den sozialen Netzwerken gibt es zahlreiche Genesungswünsche. Neben dem FC Augsburg meldete sich auch Embolos Schweizer Nationalteam-Kollege Valentin Stocker von Hertha BSC via Twitter („Hey, mein Kleiner, alles Gute für die OP“). Was bedeutet der Embolo-Ausfall für Schalkes Trainer Markus Weinzierl? Muss der Klub im Winter auf dem Transfermarkt reagieren? Die Sportredaktion beantwortet die vier wichtigsten Fragen.
Warum war es wichtig, Embolo noch direkt in Augsburg zu operieren? Zum einen hatte Breel Embolo Glück im Unglück, dass es mit der Hessingpark-Klinik eine privatärztliche Fachklinik in der Fuggerstadt gibt. Klinik-Arzt Florian Elser arbeitet als Mannschaftsarzt für den FC Augsburg. Die Drähte waren somit kurz. Die Klinik ist spezialisiert auf Eingriffe an Knie, Sprunggelenk und Hüfte. Zum anderen pochen die Schalker Verantwortlichen darauf, in Sachen medizinischer Versorgung mehrere Gänge hochzuschalten, um die verletzten Profis so schnell wie möglich behandeln zu lassen und wieder fit zu bekommen. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Notfallplan fertiggestellt, der bei Verletzungen greift. Dieser Plan kam jetzt erstmals zum Einsatz. Muss Schalkes Sportvorstand Christian Heidel zwingend in der Winterpause Ersatz holen? Nein. Zum einen würde das für einen Vertrauensverlust bei 25-Millionen-Mann Breel Embolo sorgen, der mit Schalke eine erfolgreiche, neue Zeit einleiten soll. Zum anderen wäre ein gleichwertiger Emobolo-Ersatz enorm teuer. Denkbar wäre allerhöchstens eine Leih-Variante, zumal Sportvorstand Christian Heidel ohnehin nicht als Freund von großen Winter-Transferaktivitäten gilt. Meistens stehen solche Nachbesserungen unter keinem guten Stern. Da Embolo bestenfalls im Frühjahr wieder voll einsatzfähig sein könnte, wäre der Schweizer genau in der heißen Phase zwischen Bundesliga-Endspurt und K.o.-Phase in der Europa League wieder eine Alternative.
Wie kann Schalke den Embolo-Ausfall dann auffangen? Trainer Markus Weinzierl hat zwei Optionen für das Sturmzentrum: den Holländer Klaas-Jan Huntelaar und den Ex-Bremer Franco Di Santo. Vor allem Di Santos Perspektive verbessert sich, auch wenn es fies klingt, durch die Verletzung seines Kumpels Embolo. In der Zeit, bis der Pechvogel zurück ist, kann Di Santo seinen eigenen Stellenwert verbessern. Di Santo schickte via Twitter Genesungswünsche („In guten wie auch in schlechten Zeiten, mein Bruder. Sei stark!“).
Klaas-Jan Huntelaar wurde beim 1:1 in Augsburg für Embolo eingewechselt. Sein Denkmal hatte auf Schalke in dieser Saison erste kleine Risse erlitten. Auch der „Hunter“ muss einsehen, dass es im Rahmen der Neuausrichtung keine Erbhöfe mehr gibt.
Für den 33-Jährigen besteht nicht nur am Donnerstag beim Europa-League-Spiel in Krasnodar (19 Uhr/Sky) und am Sonntag gegen Mainz (17.30 Uhr/Sky) Gelegenheit, seine sportlichen Bedeutung fürs Team wieder zu vergrößern, sondern auch in den kommenden Wochen. Sollte die Stürmer-Not auf Schalke noch weiter ansteigen, könnte kurzfristig auch Mittelfeldspieler Eric Maxim Choupo-Moting als zentraler Mann im Angriff aushelfen.
Muss Trainer Markus Weinzierl sein System umkrempeln? Nein, aber die Aufgaben von Breel Embolo müssen jetzt schnellstens umgeschichtet werden. Der Teenager ist deswegen besonders wertvoll, weil er mit die meisten Zweikämpfe aller Bundesliga-Offensivspieler führt. Der Schweizer war in seinen bisherigen Einsätzen nicht nur Stürmer, sondern gleichzeitig erster Verteidiger. Deswegen galt Embolo als Entlastung für den S04-Defensivbereich. Embolo kann bei Schalke nicht eins zu eins ersetzt werden. Alle Offensivkräfte müssen künftig mehr tun.