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Herr Reuter, waren Sie enttäuscht von Markus Weinzierl?

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FCA: Herr Reuter, waren Sie enttäuscht von Markus Weinzierl?
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Bevor das Gespräch im Solinger Kaffeehaus beginnt, hat Stefan Reuter ein Anliegen.

„Ich bestelle mir ein Stück Kuchen. Wollen Sie auch eins?“, fragt der Manager des FC Augsburg. Etwas später bringt die Kellnerin zwei Stücke Käsekuchen und zwei Cappuccino. Jetzt hat der 49-Jährige Zeit, über seine schwierigste Entscheidung der letzten Jahre zu reden: den Abgang von Trainer Markus Weinzierl zum FC Schalke.

Herr Reuter, haben Sie noch Kontakt zu Markus Weinzierl? Wir haben losen Kontakt.

Wie haben Sie seinen Wechsel zum FC Schalke erlebt? Das Team um Markus Weinzierl hat vier Jahre einen grandiosen Job in Augsburg gemacht. Und sie wollten etwas Neues ausprobieren, wo sie ganz andere Möglichkeiten haben, wo sie sicher auch noch mal ganz anders verdienen können. Das ist menschlich, auch wenn es in dem Moment für mich und viele enttäuschend war. Es ging eine tolle Zeit zu Ende. Und Weinzierl hatte kurz vorher verlängert.

Also waren Sie enttäuscht. Ja, das ist doch klar. Wir wollen Kontinuität, und wenn ein wichtiges Rad rausbricht, ist es nicht einfach. Aber man muss das Beste aus der Situation machen.

Waren Sie auch sauer auf Schalke? Nein. Das ist das Geschäft. Wir hatten das Heft des Handelns trotzdem in der Hand, weil Markus Weinzierl noch einen Vertrag mit uns hatte. Wir mussten dann abwägen. Macht es Sinn, den Wechsel zu verhindern? Finden wir jemanden, der zu uns passt? Am Ende haben wir uns entschieden, dass Weinzierl wechseln kann.

Sein Start auf Schalke war schwierig. Was trauen Sie ihm zu? Er wird totale Stabilität reinbringen. In Augsburg ging es für ihn auch nicht ganz so einfach los. Aber er hat dann die vielleicht erfolgreichste Zeit des FC Augsburg mitgeprägt. Das traue ich ihm auch auf Schalke zu.

Jetzt ist Dirk Schuster Augsburg-Trainer. Warum? Weil er auch wieder einer ist, der sehr authentisch vor der Mannschaft steht. Weil er auch ein Trainer ist, der das Beste aus der Situation macht.

Was ist das Ziel in dieser Saison? Wir sind realistisch. Der Klassenerhalt ist unser Ziel.

Ein bescheidenes Ziel. Kann sich ein Verein wie Augsburg so weiterentwickeln, dass er irgendwann auf einer Stufe mit dem BVB steht? Der Abstand ist gigantisch. Aber wenn man sieht, wie sich Gladbach in den letzten Jahren entwickelt hat, sieht man, was möglich ist.

Als der FCA 2012 angefragt hat, war für Sie da sofort klar: Das mache ich? Ja, das war relativ schnell klar. Ich wollte nach meiner Karriere immer ins Management.

Als sie mit dem Fußball 2004 aufgehört haben, haben sie zunächst als Assistent der Unternehmensführung beim BVB gearbeitet. Warum haben Sie den Verein schon ein Jahre später verlassen? Weil es einen extremen Umbruch gab. Ich hatte so eine schöne Zeit in Dortmund, da wollte ich nicht um eine Position rangeln. Das war der Moment, wo wir in der Familie überlegt haben, wo wir am liebsten leben wollen – und wir haben uns für den Süden entschieden.

Wobei Dortmund auch sehr schön ist... Klar, aber für mich war Dortmund eben Borussia. Und in dem Moment, wo ich nicht mehr für den BVB gearbeitet habe, war es für mich die logische Konsequenz, wieder in Richtung Heimat zu ziehen.

Hätten Sie dem BVB damals so eine Entwicklung zugetraut? Natürlich. Der BVB hat sich unglaublich positiv entwickelt. In den letzten Jahren ist sehr gute Arbeit geleistet worden. Als ich 1992 zu dem Verein kam, hatten wir einen Zuschauerschnitt von 25 000. In meiner letzten Saison 2004 war es ein Schnitt von 77 000. Ich habe als Spieler die ganzen Ausbaustufen des Stadions miterlebt.

Was trauen Sie dem Verein in dieser Saison zu? Es ist beeindruckend, mit welcher Geschwindigkeit Borussia Dortmund wieder spielt. Sie werden ganz oben dabei sein.

Wollen Sie persönlich nicht auch zu einem größeren Verein mit mehr Möglichkeiten? Ich habe sehr bewusst den Vertrag in Augsburg verlängert. Ich fühle mich hier sehr wohl. Von daher beschäftige ich mich mit nichts anderem.

Und was wäre, wenn der FC Bayern anruft? Das wird nicht passieren. Im Grunde steht fest, dass Uli Hoeneß wieder richtig einsteigt.

Steigt nicht langsam die Erwartungshaltung in Augsburg? Wir haben in den letzten Jahren teilweise über unseren Möglichkeiten gespielt. Dann steigt die Erwartungshaltung. Aber das Gute in Augsburg ist, dass das Publikum sehr realistisch ist.

Von den Überraschungsaufsteigern der letzten Jahre befinden sich viele wieder in der 2. Liga. Was machen Sie besser? Wir haben nie wie ein Absteiger gespielt. Das ist nach wie vor das Motto. Wir wollen uns jedes Jahr ein Stück weiterentwickeln. Das betrifft auch die Infrastruktur im Klub. Wir investieren in Steine und Beine.

Was mache Sie, um Augsburg bekannter zu machen? Augsburg hat 25 Jahre im bezahlten Fußball nicht stattgefunden. Deswegen fehlen uns ein, zwei Generationen an Fans. Wir wollen neue Mitglieder und Fans gewinnen. Wir gehen in die Grundschulen, sind dort mit der ganzen Mannschaft präsent. Jedes Kind, das in Augsburg geboren wird, bekommt im Krankenhaus einen FCA-Schnuller geschenkt. Vor ein paar Jahren hat man in der Schule kaum ein Kind mit einem Augsburg-Trikot gesehen. Das hat sich geändert.

Als Spieler haben sie lange beim BVB gespielt. In Dortmund muss man den Kindern ganz sicher keinen Schnuller schenken, die sind auch so schwarz-gelb. Wie war es für Sie, diese Aufbauarbeit zu leisten? Es ist sehr spannend. Das familiäre im Klub fand ich von Anfang an richtig gut. Ich bin gebürtiger Dinkelsbühler. Augsburg liegt eine Stunde weg von meiner Heimatstadt, deswegen war mir die Mentalität nicht ganz fremd.

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