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Ein Jahr Klopp - Die Fans träumen schon

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Jürgen Klopp, FC Liverpool
Jürgen Klopp, FC Liverpool Foto: dpa
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Seit genau einem Jahr ist Jürgen Klopp nun Trainer des englischen Kult-Klubs. Die Fans verehren den früheren Dortmunder - und träumen schon vom Titel.

Backwaren sind seit dem ersten Tag ein kleines Problem. Ein ordentliches Schwarzbrot bekommt er bis heute nicht in Liverpool, weshalb sich Jürgen Klopp (49) zwischenzeitlich sogar mit einem nicht ganz ernst gemeinten Aufruf an das deutsche Bäckerhandwerk wandte, jemand möge doch bitteschön einen Laden in der englischen Hafenstadt aufmachen. Hoffentlich, sagte er nach dem jüngsten Spiel, „hoffentlich kommt niemand auf die Idee, mir einen Kuchen zu backen. Wann ist der Tag? 8. Oktober, ja? Es wird nicht gefeiert!“ Der 8. Oktober, dieser Samstag, ist der Tag, an dem Klopp seit exakt einem Jahr Trainer des FC Liverpool ist. Der Trainer, der die Freude zur Anfield Road zurück brachte. Das wäre einen Kuchen wert. Aber Klopp mag den Kult um seine Person nicht. Martin Fitzgerald weiß das.

Block 4, Reihe 6, Sitzplatz 154. Das ist sein Platz im Stadion. Links von ihm liegt die legendärste aller Fußballtribünen dieses Planeten: The Kop. Der Ort, an dem der FC Liverpool am intensivsten lebt, wo er bebt und hofft. Schon als Mister Fitzgerald, 45 Jahre alt, Angestellter in einer Ticketingagentur, noch der kleine Martin war, ist er LFC-Fan, seit 2012 Dauerkartenbesitzer. Nur etwa eine Handvoll aller Spiele hat er seitdem verpasst. „Unser Trainer darf nie einfach nur ein Trainer sein. Er muss die Fans repräsentieren und führen können. Klopp kann das“, schwärmt der Fan, wie es alle in der Stadt tun, wenn sie über den Trainer sprechen. „Er wird uns schon irgendwo hin führen.“ Wohin? Sie vertrauen ihm, denn sie sehen, was er tut.

Die Fans glauben mittlerweile an alles

Aus einem melancholischen Mittelklasse-Klub hat der frühere Dortmunder Dramatiker innerhalb eines Jahres wieder einen aufregenden Spitzenverein geformt. Als im Vorjahr die Menschen bei Rückstand und zehn Minuten Spielzeit die Tribünen verließen, geriet Klopp in Rage. Er braucht die Überzeugung aller. Spiele wie gegen Norwich, als der Gegner in der Nachspielzeit zum 4:4 traf und Liverpool noch zum 5:4 konterte, oder gegen Borussia Dortmund in der Europa League, als aus einem 1:3 ein 4:3 in letzter Sekunde wurde, lassen die Fans mittlerweile an alles glauben. Das schwarz-gelbe Spektakel von einst trägt jetzt Rot. In den zurückliegenden 365 Tagen hat keine Mannschaft mehr Tore geschossen als Liverpool. Der Rückstand auf Tabellenführer Manchester City beträgt nach sieben Spieltagen nur zwei Punkte.

„Die Meisterschaft ist der heilige Gral. Darauf warten hier alle. Ich habe viele Freunde, die noch nie ein Pint auf eine Liverpooler Meisterschaft getrunken haben“, sagt Martin Fitzgerald. 25 Jahre liegt der letzte Triumph in der englischen Liga zurück. Klopp soll es möglich machen. Was begann wie eine nervöse Romanze, ist längst Liebe. Unbehelligt in die Stadt kann der Trainer schon seit Monaten nicht. Unweit des Stadions ist die erste Kneipe nach Klopp benannt. Sein Vertrag wurde von den amerikanischen Investoren im Sommer bis 2022 verlängert. Vertrauen und Hoffnung überall.

Klopp ist, was er in Dortmund auch war: der Star. „Starke Liverpooler Mannschaften waren immer abhängig von mindestens einem Superhelden“, sagt Martin Fitzgerald. Von Stürmer Luis Suarez zum Beispiel oder der Klublegende Steven Gerrard. Das Team jetzt ist unabhängig wie selten. Der Einzige, der wirklich herausragt, ist der Trainer. Wenn die Fans ihn während des Spiels zur Melodie des Opus-Machwerks „Live is Life“ besingen, dann legt er den Finger auf die Lippen. Feiert nicht mich, feiert die Spieler, meint er. Und dann lieben sie ihn nur noch mehr.

Guten Kontakt zum Optiker

„Er freut sich über unsere Tore so ausgelassen, als wäre er ein Fan, das ist großartig“, sagt Martin Fitzgerald. Wie schon in Dortmund zerbricht Klopp im Überschwang eines späten Siegtreffers auch mal die Brille. „Er muss guten Kontakt zu seinem Optiker haben“, vermutet der Fan. Einen besseren jedenfalls als zu seinem Bäcker.

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