Der sympathische Hüne ist zwar außerhalb des Rasens bei Jung und Alt beliebt, doch an seinen Stürmer-Qualitäten gibt es in Teilen der Fangemeinde immer wieder Zweifel. Umso erleichterter trat der Mittelstürmer am Freitagabend vor die Medien. „Ich freue mich, dass Nils und ich getroffen haben. Ich denke, in der letzten Zeit war es für uns beide nicht so einfach, weil wir von außen viel Kritik einstecken mussten. Immer wieder zu hören und zu lesen, dass die Stürmer nicht treffen – immer wieder die Rufe nach Simon Terodde – dieses ganze Bla Bla nervt einfach nur. Ich sage es noch einmal: Simon ist nicht mehr da. Jetzt müssen wir die Tore schießen. Und wir arbeiten hart daran, dass uns dies regelmäßig gelingt. Natürlich werden es nicht immer fünf sein“, sagte er nach dem Spiel.
Dann sprach er über die entscheidende Szene des Spiels, die vielleicht spielübergreifend für den VfL noch sehr wertvoll sein kann: „Als ich den Ball nach Toms Flanke über die Linie köpfte, fiel eine große Last von meinen Schultern. Immer wieder grübelt man, wann es endlich so weit ist. Wenn der Ball dann über die Linie ist, dann ist es einfach ein geiles Gefühl. Man sieht die Fans ausflippen und ist einfach wie befreit.“ Und dann wurde er noch einmal nachdenklich: „Beim zweiten Treffer war plötzlich alles viel einfacher. Ich denke, wenn der erste Treffer nicht reingeht, dann schieße ich wahrscheinlich beim zweiten den Torwart an.“
Geholfen in den Tagen vor dem Spiel hat auch der Trainer. Mlapa verrät: „Nach Würzburg hat er immer wieder auf die positiven Dinge hingewiesen, hat uns Mut gemacht, und hat alle Kritik am Sturm nicht nur an sich abprallen lassen, sondern auch gekontert.“ Und so geht die VfL-Offensive plötzlich selbstbewusst und voller Zuversicht in die Englische Woche, den dem VfL bereits am Dienstag um 17.30 Uhr ein Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf beschert. Mlapa: „Mit dem Sieg im Rücken wollen wir auch dort punkten.“
Und da mochte Bochums Doppelpacker auch nicht mehr über die löchrige Defensive gegen Nürnberg reden: „Unsere Spielweise ist offensiv ausgerichtet. Wir wollten den Fans gegen Nürnberg ein Spektakel bieten. Und ich denke, das haben sie auch zu sehen bekommen.“