Obwohl sich die Wege der beiden Klubs bislang kaum kreuzten – es gab 2003 ein Pokalspiel und 2008 ein Testspiel in Teistungen – gilt die Partie aus Sicht der Behörden als ein brisantes Duell. Dabei werden heute Abend maximal 500 MSV-Fans ab 18.30 Uhr in der MDCC-Arena den Zebras die Daumen drücken.
Das Pokalspiel gewann der Zweitligist MSV vor 13 Jahren beim Oberligisten mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Der Spaß hielt sich für die Zebras damals in Grenzen. Die Freiwillige Feuerwehr war in der Nacht vor dem Spiel zweimal ausgerückt und mit jeweils mit viel Radau am Teamhotel vorgefahren. Zumindest beim Elfmeterschießen waren die Zebras munterer als ihre Gastgeber. Es versteht sich übrigens von selbst, dass es damals nicht gebrannt hatte.
Sparwasser und Streich
Auf ein heißes Duell machen sich die Zebras auch ohne derartige Nebengeräusche gefasst. Der 1. FC Magdeburg belegte in der vergangenen Saison als Aufsteiger den vierten Platz. Nun will der Europapokalsieger der Pokalsieger aus dem Jahr 1974 den Aufstieg in die 2. Bundesliga packen. Damit will der Klub, der einst DDR-Stars wie Jürgen Sparwasser und Joachim Streich in seinen Reihen hatte, auf die größere Fußball-Bühne zurückkehren.
Der Saisonstart für Magdeburg verlief holprig. In drei Spielen – die Partie beim Aufsteiger FSV Zwickau geht erst am Donnerstag, 1. September, über die Bühne – sammelte der FCM bei einem Sieg und zwei Niederlagen erst drei Punkte ein.
Der MSV steht als Tabellendritter mit acht Zählern weitaus besser da. Die gute Startbilanz sorgt bei den Meiderichern für ein entsprechendes Selbstvertrauen. Am Ende war auch die Pokalniederlage gegen den 1. FC Union Berlin ein Erlebnis mit positiven Aspekten. „Wir haben uns gegen ein sehr gutes Zweitliga-Team auf Augenhöhe bewegt“, stellt MSV-Trainer Ilia Gruev fest. Auch der heutige Gastgeber geht trotz PokalNiederlage gestärkt in die Partie. Magdeburg zwang mit Eintracht Frankfurt immerhin einen Bundesligisten ins Elfmeterschießen.
Wiedersehen mit „Exe“
Gegen den 1. FC Magdeburg, bei dem Ex-MSV-Spieler Maurice Exslager im Sturm gesetzt ist, wird Kapitän Branimir Bajic in die Abwehrreihe zurückkehren. Ein Wackelkandidat ist weiterhin der angeschlagene Baris Özbek im Mittelfeld. Offensivmann Zlatko Janjic ist hingegen wieder fit und einsatzbereit.
Auch wenn die Bilanz der Zebras bislang stimmt, sieht Ilia Gruev noch reichlich Luft nach oben. „Wir sind noch nicht am Limit. Wir werden uns auch künftig weiterentwickeln“, sagt der 46-Jährige. Hier hat der Coach vor allem die Offensive im Blick. Auch gegen Union Berlin gingen die Meidericher fahrlässig mit ihren Chancen um und verpassten so eine frühe Führung, die die Partie in eine andere Bahn hätte lenken können. Ilia Gruev weiß, dass seine Spieler das ähnlich sehen. Freude bereitete dem Coach unter der Woche ein Satz seines Rechtsverteidigers Nico Klotz. Im Vorfeld der Partie zitierte Gruev Klotz: „Zufriedenheit ist Stillstand. Und Stillstand ist Rückschritt.“