Für Dustin Bomheuer liegt das weit zurück: „Das kann schon sein.“ Natürlich weiß der Innenverteidiger der Zebras das genau, unterm Strich hatten die ersten fünf Monate des Jahres für ihn aus sportlicher Sicht Alptraumcharakter. Doch der 25-Jährige scheint die bösen Träume besiegt zu haben: Nach vier Drittliga-Spielen kommt Bomheuer bereits auf 176 Einsatzminuten, am Sonntag kamen noch 120 DFB-Pokal-Minuten hinzu. Und der Mann aus Recklinghausen hat gute Chancen, sein Spielzeitkonto bereits am Freitag im Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg (18.30 Uhr) weiter aufzustocken.
Dass Bomheuer beim MSV Duisburg noch – oder wieder – da ist, war nach dem Scheitern der Zebras in der Relegation nicht zu erwarten. Unmittelbar nach dem Rückspiel gegen die Würzburger Kickers verabschiedete der MSV den Verteidiger offiziell. Wenige Wochen später unterschrieb der 1,93-Meter-Mann bei den Zebras trotzdem einen neuen Vertrag.
Doch für kurze Zeit war Bomheuer arbeitslos. Er sondierte in dieser Zeit mit seinem Berater den Markt. „Es gab einige Angebote. Doch ich hatte dabei kein gutes Gefühl.“ Als Bomheuer beim MSV wieder in den Fokus rückte, war Trainer Ilia Gruev sein erster Fürsprecher. „Es ist immer ein Vorteil, einen Spieler zu kennen. Und ich kenne Dustins Qualitäten.“ Mit zehntägiger Verspätung stieg Bomheuer ins Mannschaftstraining ein. Er fasste schnell Fuß. Am dritten Spieltag feierte er in Münster sein Saisondebüt und krönte es mit einem Kopfballtor. „Ich bin absolut zufrieden mit ihm“, sagt Gruev.
Selbstbewusst und loyal
Der MSV ist in dieser Saison personell breit aufgestellt, auch in der Abwehrreihe setzt der Trainer auf Rotation. Derzeit gilt Bomheuer als Gewinner der letzten Rotationsrunde, in Magdeburg wird er voraussichtlich mit Kapitän Branimir Bajic die Innenverteidigung stellen. Bomheuer ist selbstbewusst: „Ich habe immer den Anspruch, spielen zu wollen.“ Aber er ist auch ein klassischer Teamplayer: „Ich stelle mich immer in den Dienst der Mannschaft.“
Hier musste der ehemalige Düsseldorfer in der letzten Saison eine lange Durststrecke überbrücken. „Als Ilia Gruev das Team übernahm, funktionierte die Mannschaft wieder“, blickt Bomheuer zurück. Zu dieser Zeit lagen andere Innenverteidiger in der Gunst des Trainers vorne, Bomheuer blieben nur die Plätze auf der Bank oder auf der Tribüne. Eine Rolle, mit der er sich am Ende arrangiert hatte. Bomheuer: „Es ging um den Klassenerhalt, da musst du eigene Ansprüche hinten anstellen.“
Aktuell muss Dustin Bomheuer seine Wünsche nicht unterordnen. Er ist zwar nicht automatisch gesetzt, aber er spielt bei den Zebras wieder eine zentrale Rolle.