Mit einem halbstündigen Gespräch beschließen sie ihren Arbeitstag. Dazu gibt es ein Gläschen Wein. "Das haben wir in Mainz so gehalten und das machen wir auch jetzt beim Schalke 04 weiterhin so", erzählt Heidel.
Als klar war, dass Heidel Mainz 05 verlassen wird, um Horst Heldt als Sportvorstand bei Schalke 04 zu beerben, da war die beruflich Zukunft von Schuster auch schnell klar. "Ich habe ihn nicht gefragt, ob er mitkommt. Er hat es von sich aus angeboten", berichtet Heidel. Das Duo, das seit 17 Jahren unzertrennlich scheint, managed gemeinsam nun also nicht mehr den FSV, sondern S04.
Die Aufgabenteilung sieht - sehr verkürzt formuliert - folgendermaßen aus: Was Heidel entscheidet, setzt Schuster um. "Viele der zahlreichen organisatorischen Dinge liegen in Axels Händen. Zum Beispiel Planung der ganzen Reisen, die uns demnächst im Europapokal bevorstehen."
Außerdem ist Schuster, Jahrgang 1973, Heidels Mittelsmann zur Mannschaft. Wenn Trainer Markus Weinzierl ein Anliegen oder eine Idee hat, kann er sich zuerst an Schuster wenden. Das gleiche gilt für die Spieler, Heidel möchte ganz bewusst kein ganz intimes Verhältnis zwischen den Profis und sich.
Zudem fungiert Schuster als "Manager-Backup". "Sollte mir mal etwas zustoßen, dann könnte er sofort übernehmen", erläutert Heidel. Er weiht Schuster in seine Gedanken ein und berät sich vor Entscheidungen mit ihm. Schuster kennt jedes Detail der Verträge.
Eines ist Schuster jedoch nicht: Heidels Kronprinz. Als dieser wurde er zu Mainzer Zeiten oft bezeichnet. Doch Heidels Nebenmann bleibt lieber im Hintergrund, er hat keine großen Ambitionen, selbst als Manager in der Bundesliga zu arbeiten. Enge Freunde sind Heidel und Schuster aber definitiv. So hieß der Trauzeuge bei Schusters Hochzeit im Mai: Christian Heidel. "Natürlich sind wir Freunde", sagt der Ex-Mainzer, "wenn wir das nicht wären, würden wir wohl kaum seit 1999 so eng miteinander arbeiten."