Der Grund: Die WSV-Fans waren absolut einverstanden mit dem Auftritt der eigenen Mannschaft. Der Lohn: Donnernder Applaus für die ersten 45 Minuten. Daniel Grebe, der vor seinem Engagement in Wuppertal auch für RWE auflief, hatte eine einfache Erklärung parat: "Der WSV ist ein Traditionsverein, das war bei RWE nicht anders. Da wird man auch bei einem 0:0 mal mit dickem Applaus in die Kabine verabschiedet, wenn die Fans sehen, da steht eine Mannschaft auf dem Feld, die alles gibt. Das ist ein Geben und Nehmen."
Und da auch die Fans viel gegeben haben, war Grebe mit dem Abend rundum zufrieden: "Die Stimmung war toll. Die Leute haben wohl ein ganz ordentliches 0:0 gesehen. Die Fans waren zufrieden, ich denke, auch die beiden Teams. Das war ein gelungener Abend."
Der aus Wuppertaler Sicht fast noch in die Hose gegangen wäre, denn Grebe war es, der in der 90. Minute das Abseits fast aufgehoben hätte. Hätte das 0:1 von Marcel Platzek gegolten, der WSV wäre wohl nicht wieder zurück gekommen. Ob es wirklich Abseits war, sicher war sich der Mittelfeldspieler nicht: "Ganz genau weiß ich es auch nicht. Mein Gefühl sagte mir nur, dass ich nicht weit genug rausgerückt war. Vielleicht haben die zwei Meter aber auch gereicht, die ich rausgerannt bin. Ich bin immer ein ehrlicher Typ. Daher muss ich sagen, dass mein Gefühl mir sagt, dass es kein Abseits war."
Es wäre ein bitterer Ausgang für die Wuppertaler gewesen, die laut Grebe mit Blick auf den starken Gegner das wohl "beste Saisonspiel" abgeliefert haben. Sein Fazit: "Taktisch ist unser Plan vor der Pause aufgegangen. Wir wollten RWE früh im Spielaufbau stören. RWE hatte daher wenig Ideen, musste viel mit langen Bällen operieren. Da haben wir es verpasst, uns zu belohnen. Allerdings muss man auch sagen, dass die zweite Hälfte an RWE ging. Da hatten wir ein oder zwei Nadelstiche. Am Ende ist die Punkteteilung gerecht."
Es war im dritten Spiel das dritte Remis für die Mannschaft von Coach Stefan Vollmerhausen. Für einen Aufsteiger eine ordentliche Bilanz - vor allem mit Blick auf die bisherigen Gegner Viktoria Köln, Fortuna Düsseldorf II und RWE. Grebe bilanziert: "Wir sind zufrieden mit dem Start. Die Moral in der Truppe ist bombastisch. Es ist nicht so leicht uns zu schlagen. Wir geben nie auf - wie man gegen Köln und Düsseldorf gesehen hat. Wir sind nun in der Liga angekommen. Wir haben aber auch gesehen, dass einem hier nichts geschenkt wird."